H.G. Wells: Der Krieg der Welten

Im beschaulichen England nicht weit von London entfernt, landen Marsmenschen. Sie kommen nicht in friedlicher Absicht. Ein namenloser Beobachter schildert seine Erlebnisse, denn er gerät immer wieder unversehens in die Nähe der Außerirdischen. Es beginnt ein Kampf ums Überleben.

„Die Luft war von einem mächtigen Tosen erfüllt, einem ohrenbetäubenden und verwirrenden Widerstreit von Geräuschen. Das Klirren der Maschinen vom Mars vermengte sich mit dem Krachen einstürzender Häuser, dem dumpfen Aufschlag von Baumstämmen, Balken und Zäunen, die jählings in Flammen aufgingen, und dem Knistern und Brüllen des Feuers.“ Zitat Seite 97

_Der Krieg der WeltenUnser namenloser Beobachter lebt Ende des 20. Jahrhunderts im beschaulichen Woking, England, nahe London. Zunächst wird er Zeuge einiger unerklärlicher Eruptionen auf dem Mars. Einige Tage später schlägt ein unbekanntes Ding in der Nähe seines Wohnortes auf. Ein Zylinder, der sich zum Staunen der herbeigeeilten Zuschauer wenig später öffnet. Aus dem Staunen wird Entsetzen als dem Flugobjekt hässliche Wesen entsteigen. Und aus dem Entsetzen wird pure Panik als die glibberigen Dinger das Empfangskomitee und auch gleich die umliegende Landschaft mit einem Hitzestrahl verbrennen.
Unser Erzähler sieht das alles aus mehr oder weniger sicherer Entfernung. Er schildert die sich ausbreitende Angst und Panik in der Bevölkerung. Auf der Flucht herrschen Chaos, Egoismus und vor allem Hunger. Er begegnet auf seinem eigenen Weg und auf der Suche nach seiner Frau mutigen Soldaten, die dem Tode geweiht sind. Denn immer mehr Zylinder vom Mars landen in der Umgebung. Und sämtliche Angriffe seitens der Menschen schlagen fehl.
So sieht er sich auch immer wieder den Angreifern gegenüber. Die sind allen Annahmen zum Trotz überaus intelligent und bauen sich einfach Fortbewegungsmöglichkeiten, um ihre körperliche Trägheit auf der Erde auszugleichen. Welche Chance hat die Menschheit die überlegenen Wesen aus dem All zu besiegen?

Kein Muss, aber ein spannender Klassiker

Ein weiterer Klassiker hat es in mein Regal geschafft: Der Krieg der Welten von H.G. Wells. Zugegeben er steht schon seit Wochen da und lange habe ich mich wieder mal nicht heran getraut. Zumal ich auch kein großer Science Fiction-Fan bin. Trotzdem war ich neugierig.
Bisher kannte ich nicht sonderlich viel von der Geschichte, außer dem Märchen, dass das Hörspiel dazu in den Staaten eine Massenpanik ausgelöst haben soll. (Was lt. dem Vorwort im Buch nicht stimmt.) Ich wusste nicht wie die Geschichte ausgeht und als ich vor ein paar Jahren den Hollywood-Blockbuster „Krieg der Welten“ sah, wusste ich nicht mal, dass dies eine der vielen Verfilmungen dieses Buches ist.
Am Anfang habe ich mich etwas schwer getan mit der Lektüre. Trotz des eingängigen Schreibstils fand ich nicht so richtig in die Geschichte. Und fragte mich auch ständig wer der Erzähler sei, dessen Name nicht genannt wird und der immer so tut, als müsste man ihn kennen.
Erst ab etwa der Mitte der Geschichte hat mich die Spannung so richtig gepackt und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Den Schluss finde ich überraschend und erfrischend einfach. Diese Lösung hat mir sehr gefallen.
Auch die am Ende angefügten zusätzlichen Informationen sowie die Zeittafel zu H.G. Wells Leben finde ich gut. Ich bin überrascht wie produktiv H.G. Wells war und was er alles schrieb.
„Der Krieg der Welten“ ist nicht unbedingt ein Muss, aber er ist ein gut lesbarer und spannender Klassiker, den ich durchaus empfehlen kann.

Zusatz-Geblubber:
Ganz abgesehen von den diversen neuen Erkenntnissen, die ich in Sachen Bücher von H.G. Wells und deren Verfilmung gewonnen habe, musste ich außerdem immer wieder an folgendes denken: Die Mystery-Krimi-Serie „Warehouse 13“ hatte dem Erfolgsautor seinerzeit eine ganz besondere Rolle zugedacht. Dort war Wells nämlich eine Frau: Helena G. Wells.

Mehr Klassiker:

H.G. Wells: Die Insel des Dr. Moreau
Nathaniel Hawthorne: Der scharlachrote Buchstabe
F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby
James Joyce: Dubliner
Emily Brontë: Sturmhöhe

Autorenporträts
H(erbert) G(eorge) Wells wurde am 21.9.1866 in Bromley/Kent geboren und starb am 13.8.1946 in London. Nach einer Kaufmannslehre absolvierte er ein naturwissenschaftliches Studium mit Prädikatsexamen; nach nur wenigen Jahren als Dozent lebte er als freier Schriftsteller. Sein Gesamtwerk umfaßt etwa hundert Bände. Zu Weltruhm gelangte er mit seinen Romanen und Erzählungen, die ihn als Begründer der modernen Science-fiction, als genialen phantastischen Utopisten und als kritisch-humorvollen Gesellschaftssatiriker ausweisen.

Lutz-W. Wolff, geboren am 17. Juli 1943 in Berlin, schloss sein Studium in Frankfurt am Main, Bonn und Tübingen 1969 mit der Promotion über Heimito von Doderer ab. Neben seiner Tätigkeit als Lektor übersetzte er unter anderem Werke von Madison Smartt Bell, Jasper Fforde, Tama Janowitz, Robert Littell, Leo Rosten, Kurt Vonnegut, Fay Weldon, F. Scott Fitzgerald und Jack London.

Buchinfo
„Der Krieg der Welten“ von H.G. Wells, herausgegeben von Lutz-W. Wolff, erschienen bei dtv
Taschenbuch: 328 Seiten, € 11,90, ISBN 978-3-423-14547-3
eBook: 304 Seiten, € 9,99, ISBN 978-3-423-43060-9

Quellen
Bild/Autorenporträt: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne

 

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