Der Tod ihres Mannes wirft Laura aus der Bahn. Sie verliert ihren Job und jegliche Glaubwürdigkeit, da sie felsenfest davon überzeugt ist, dass Frank ermordet wurde. Allein es fehlt ihr an Beweisen. Ein mysteriöser Liebesbrief mit einer eindringlichen Warnung führt sie schließlich nach England. Dort glaubt sie eine Spur zu Franks Vergangenheit und damit zum Mörder zu finden.
Nur schwer wird Laura Milton mit dem Tod ihres Mannes Frank fertig. Sie glaubt nicht an einen Unfall, sondern ist davon überzeugt er wurde ermordet. Ohne handfeste Beweise kann sie allerdings niemanden von dieser Theorie überzeugen.
In den Sachen ihres Mannes findet sie einen mysteriösen Liebesbrief mit einer eindringlichen Warnung. Ein Absender ist nicht erkennbar. Einiges deutet aber darauf hin, dass der Brief aus England stammt, wo Frank aufwuchs. Allerdings sprach er nie über seine Vergangenheit oder seine Familie. Dem Brief entnimmt Laura wenigstens den Namen Lynybrock Hall, was sie schließlich ins englische Exmoor führt. Kurzentschlossen macht sie sich auf den Weg.
Ihre Recherche vor Ort weckt durchaus Interesse bei den Einheimischen, denn der Name Milton ist bekannt. Erst recht im Zusammenhang mit Lynybrock Hall, das seit Jahrzehnten leer steht. Das Haus war um die vorletzte Jahrhundertwende eine Irrenanstalt und Victoria Milton – die sich als Vorfahrin von Frank herausstellt – war eine der Insassinnen. Mehr noch: sie tötete dort zwei Menschen und wurde dafür gehängt.
Tragisch, dramatisch, spannend
Langjährige Leser meines Blogs wissen ja inzwischen, dass ich auf diese Art von Geschichten stehe: Spurensuche in der Vergangenheit, ein tragisch-dramatisches Geheimnis, das aufgedeckt werden will, dazu ein bisschen Romantik. Komischerweise scheinen Schauplätze in England wie das Exmoor oder Dartmoor dafür wie geschaffen. Während das Buch vermutlich weit weniger reizvoll wäre, würde die Story im Harz spielen.
Jedenfalls war es eine sehr unterhaltsame Lektüre. Wie erwartet tragisch, dramatisch und spannend. Wenig verwunderlich gibt es zwei Handlungsstränge: den gegenwärtigen von Lauras Suche nach dem Mörder und den in der Vergangenheit von Victorias Leidensweg. Die jeweiligen Romanzen der Frauen fand ich insofern eher unglaubwürdig, als es in beiden Fällen wieder mal so schnell ging mit dem Verlieben. Ich bin vermutlich nicht mehr blauäugig genug, um an Liebe auf den 1. Blick zu glauben.
Womöglich habe ich schon zu viele derartige Geschichten gelesen. Dieses Mal fand ich ungewöhnlich viel Klischee und rollte immer wieder mit den Augen. Nichtsdestotrotz empfehle ich das Buch gern weiter.
Es ist eine lockere und – trotz der Verbrechen – leichte Story in die man eintauchen und der realen Welt ein bisschen entfliehen kann.
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Autorenporträt
Felicity Whitmore leitet mit ihrem Mann ein freies Theater in Hagen, wo sie als Dramaturgin, Regisseurin und Schauspielerin arbeitet. Einmal im Jahr bereist sie England — aus ihrer Leidenschaft für das viktorianische Zeitalter und für alte Adelshäuser.
Buchinfo
„Das Herrenhaus im Moor“ von Felicity Whitmore, erschienen bei dtv
Taschenbuch/Klappenbroschur: 416 Seiten, € 9,95, ISBN 978-3-423-21763-7
eBook: 512 Seiten, € 8,99, ISBN 978-3-423-43432-4
Quellen
Bild/Autorenporträt: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne