Im Nachlass seines perfekten Vaters findet Robert Lubisch das Foto einer jungen Frau, einen Passierschein und einen SS-Ausweis mit dem Namen Wilhelm Peters. Insbesondere das Foto weckt die Neugier in Lubisch und er will herausfinden, was es in den Unterlagen seines Vaters zu suchen hat. Welche Lawine er damit auslöst, ahnt er nicht im Geringsten.
Mein Lieblingssatz: „Die Wohnung verschwieg ihren Bewohner.“
Robert Lubisch hat Zeit seines Lebens darunter gelitten, nicht annähernd so perfekt zu sein wie sein Vater und nicht dessen Ansprüchen zu genügen. Nun, nach dessen Tod, scheint das Ziel doch noch von ihm akzeptiert zu werden wie er ist, unerreichbar.
Im Nachlass findet er unter anderem das vergilbte Foto einer jungen Frau. Lubisch glaubt, hier vielleicht den Beweis in Händen zu halten, dass auch sein Vater Fehler hatte. Er vermutet eine heimliche Geliebte. Seine Suche beginnt im Fotoatelier in dem das Bild aufgenommen wurde. Der Fotograf verrät ihm schon einmal den Namen der jungen Frau: Therese. Ein zweiter Hinweis des Fotografen führt ihn zu Thereses ehemaligem Wohnsitz.
Dort trifft Lubisch auf die Journalistin Rita Albers Angestachelt von den Fragen des Fremden wird auch sie neugierig. Sie wittert eine interessante Geschichte und bietet Lubisch ihre Hilfe an. Er akzeptiert.
Bald lassen die ersten Erkenntnisse erahnen, dass es nicht einfach um eine schnöde Geschichte von Untreue geht. Albers will eine große Story aufziehen. Lubisch ist das jedoch zu viel und er will sie davon überzeugen, das Ganze ruhen zu lassen.
Am Morgen nach seinem Besuch wird Rita Albers ermordet in ihrem Haus aufgefunden.
Gleichzeitig liest man die Geschichte von sechs Jugendlichen, die in den Tagen vor und im Zweiten Weltkrieg ihren Weg durch Liebe und Hass, Freundschaft und Nationalsozialismus suchen.
Mechthild Borrmann ist eine Meisterin
Es lässt sich nicht mehr leugnen: Mechtild Borrmann ist in die Riege meiner Lieblingsautoren aufgestiegen. Das ist das dritte Buch in Folge, welches ich von ihr las und das mich auch restlos überzeugt hat.
Die Story, die in der Gegenwart in Sachen Mord ermittelt, dessen Wurzeln in den Jahren des Zweiten Weltkriegs liegen, ist toll geschrieben. Die parallelen Erzählstränge ergänzen sich hervorragend. Die Figuren sind glaubhaft dargestellt. Ohne große Schnörkel, aber eben nicht einfach nur in Gut und Böse einzuteilen.
Ich habe es schon mal erwähnt – und sage es auch wieder – ich liebe derartige mit der Vergangenheit verwobene Geschichten. Und offenbar ist Mechthild Borrmann eine Meisterin darin diese zu erzählen.
Das Buch ist überaus spannend, birgt Überraschungen und ist schlüssig. Ich habe es nicht aus der Hand legen können. Dementsprechend empfehle ich die Lektüre sehr gern weiter.
Autorenporträt
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Mit „Wer das Schweigen bricht“ schrieb sie einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimi Preis 2012 ausgezeichnet wurde. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.
Buchinfo
„Wer das Schweigen bricht“ von Mechtild Borrmann, erschienen Oktober 2014 bei Droemer TB, Taschenbuch, 240 Seiten, € 9,99, ISBN: 978-3-426-30418-1
Vielleicht interessieren Dich auch diese Bücher von Mechtild Borrmann: „Der Geiger“ oder „Die andere Hälfte der Hoffnung“
Quellen
Bild: www.droemer-knaur.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
Das hört sich ja voll spannend an. Kommt gleich auf meine Leseliste 🙂
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Ich liebe dieses Buch auch und freue mich, dass es hier empfohlen wird.
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