Das Leben in Wichtelgrund beim Weihnachtsmann könnte so schön sein. Doch der machthungrige Wichtel Väterchen Wodol schmiedet seine gemeinen Pläne und verbreitet unzählige Lügen. Besonders über Amelia, die als Menschenkind in Wichtelgrund ohnehin schon einen wackeligen Status hat.
„Buntwürmer sind Baumwürmer. Man findet sie in Bäumen und Büchern. Bücher und Bäume, das ist praktisch dasselbe. Meine Tante sagte immer, Bücher sind Bäume, die träumen.“ (Zitat Seite 202)
Seit Amelia Wishart Weihnachten gerettet hat, lebt sie in Wichtelgrund. Der Weihnachtsmann hat das Mädchen zusammen mit seiner Geliebten Mary aus einem Londoner Arbeitshaus zu sich in die versteckte Welt hoch oben in Norden geholt.
Und obwohl Amelia glücklich ist wieder so etwas wie eine Familie und ein Zuhause zu haben, ist dennoch nicht alles so toll. Ohnehin sticht sie überall wegen ihrer Größe hervor. In der Wichtelschule kann das 11jährige Mädchen den Fächern auch nicht folgen. Wichtelmathematik unterscheidet sich ganz grundlegend von der Menschenmathematik. Im Spickeltanz kann Amelia auch nicht mithalten, ebensowenig im Geschenke anfertigen. Überhaupt scheint sie für jede Wichteltätigkeit ganz und gar nicht geeignet zu sein.
Als auch noch das Schlittenfliegen – das einzige Talent, das ihr in Wichtelgrund Anerkennung einbringen kann – so dermaßen schief geht, ist das für den bösen Wichtel Väterchen Wodol ein gefundenes Fressen. Denn seit der Weihnachtsmann ihn als Anführer der Wichtel abgelöst hat, will Wodol seine Macht zurück. Das Menschenkind gibt ihm die Möglichkeit seine Mitwichtel aufzuhetzen und sich gegen die Menschen im Allgemeinen und Amelia und Mary im Besonderen und damit auch gegen den Weihnachtsmann zu stellen.
Und das ausgerechnet auch noch alles kurz vor Heiligabend.
Zauberhafte Lektüre vor und während der Feiertage
Nachdem Matt Haig immer wieder um mich herum auftaucht und ich das Cover dieses Buches so hübsch fand, wollte ich nun doch auch mal eine weihnachtliche Geschichte lesen. Es ist zwar eher ein Buch für Kinder und Jugendliche, aber auch als Erwachsener hat man seinen Spaß damit. Sie ist nicht so anspruchsvoll und braucht keine große Konzentration.
Die Story ist gespickt mit Spannung, viel Fantasie, Humor, Liebe und natürlich Intrigen. Alles was das Herz begehrt. Ganz besonders zauberhaft sind die Illustrationen, die mal kleiner mal größer die Lektüre unterbrechen.
Mit vielen Details erweckt Haig Wichtelgrund und seine Bewohner zum Leben. Die Figuren sind liebevoll dargestellt. Und auch die Beschreibungen der Landschaft machen es leicht daran glauben, dass es hinter Finnland eine Gegend gibt, die uns Menschen verborgen ist.
Alles in allem eine schöne, entspannte Lektüre für die Vorweihnachtszeit und die Feiertage.
Mehr Jugendbücher (ohne Weihnachtshintergrund):
Helen Cooper: Das Museum der sprechenden Tiere
Meredith Russo: Als ich Amanda wurde
Henriette Reinke: Der Stein der Aphrodite
David Safier: 28 Tage lang
Autorenporträt
Matt Haig wurde 1975 in Sheffield geboren und hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über 30 Sprachen übersetzt wurden. In Deutschland bekannt wurde er mit dem Bestseller ›Ich und die Menschen‹.
Buchinfo
„Ich und der Weihnachtsmann“ von Matt Haig mit Illustrationen von Chris Mould, erschienen bei dtv
Hardcover: 288 Seiten, € 17,00, ISBN 978-3-423-28965-8
eBook: 272 Seiten, € 14,99, ISBN 978-3-423-43471-3
Hörbuch: Ungekürzte Lesung mit Rufus Beck, 4 CDs, € 19,99, ISBN 978-3-7424-0665-1
Quellen
Bild / Autorenporträt: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne