Einmal mehr wird der Symbologe Robert Langdon durch ein europäisches Land gehetzt. Dieses Mal gilt es eine Präsentation zu bahnbrechenden Erkenntnissen des Futurologen Edmond Kirsch zu veröffentlichen. Schillernder Ort des Geschehens ist dieses Mal Spanien. Und natürlich ist eine wunderschöne Frau an Langdons Seite.
Ganz kurzfristig wurde der bekannte Symbologe Robert Langdon von seinem ehemaligen Schüler Edmond Kirsch zu einer aufsehenerregenden Präsentation eingeladen. Seit dem Studium des jungen und begabten Kirsch verbindet die beiden eine Freundschaft.
So steht Langdon nun in Bilbao vor dem Guggenheim-Museum und ist regelrecht erschlagen von dessen futuristischen Formen. Ein scheinbar perfekter Rahmen für Edmond Kirsch, den Futurologen, begnadeten Wissenschaftler und überzeugten Atheisten, um das Ergebnis seiner jahrelangen Forschung zu verkünden. Nichts weniger als die zwei wichtigsten Fragen der Welt will er beantworten: Woher kommen wir? Wohin gehen wir?
Drei Vertreter der Weltreligionen hat Kirsch bereits vorab informiert. Diese sind erschüttert. Macht doch die Entdeckung den Glauben an Gott und die Entstehungsgeschichte überflüssig.
Doch die Präsentation geht fürchterlich schief. Und so ist Robert Langdon gefragt, um der Welt die bahnbrechenden Erkenntnisse zu enthüllen. Aber wie immer ist er nicht alleine dabei. Die schöne und kluge Ambra Vidal ist an seiner Seite ebenso wie der allwissende Winston.
Sehr Zwiegespalten
Ich bin sehr Zwiegespalten was das Buch angeht.
Obwohl ich es von den Vorgänger-Büchern „Illuminati“, „Sakrileg“ und „Inferno“ ja kenne (und dort auch mochte), ging mir dieses Mal die Hetzjagd irgendwie auf den Keks. Vielleicht ist es gerade das – es ist immer das Gleiche. Wobei das ja auch auf andere Buchreihen zutrifft. Also hat sich wohl bei mir was verändert.
Ich fand außerdem die schrecklich lange Einleitung sehr nervtötend. Auf 150 Seiten die wiederkehrende Ankündigung einer bahnbrechenden Entdeckung – das war ungefähr so, als würde in einer beliebigen TV-Show die Verkündung des Gewinners unsagbar lang herausgezögert mit Werbung und Gelaber und Wiederholung von altbekannten Fakten. Zumal die Auflösung ja auch nicht auf Seite 150 erfolgt, sondern dann geht die Jagd erst los.
Außerdem fand ich das Verwirrspiel um die spanische Königsfamilie und im Palast irgendwie … naja … verworren halt. Wobei ausgerechnet dieses Knäuel an falschen Verdächtigungen und Fehlinformationen mich schon früh auf die richtige Fährte lockte.
Was mir wiederrum sehr gefallen hat, war der gewählte Schauplatz Spanien. Einmal mehr macht Dan Brown mich mit Orten und Künstlern bekannt und fixt mich regelrecht an. Am liebsten wäre ich noch mit dem Buch in der Hand in den nächsten Zug gestiegen, um nach Barcelona zu reisen. (Der Trip dorthin ist für die 1. Januarwoche 2019 geplant. *g*) Die Beschreibungen der Gaudi-Bauwerke in der Stadt haben mich sehr neugierig gemacht. Und natürlich klingt das Guggenheim-Museum in Bilbao sehr interessant.
Als die Suche von Langdon losgeht, stellte sich dann bei mir auch endlich etwas Spannung ein, die allerdings nicht dauerhaft gehalten wurde. Immer wieder grätschte die Vorhersehbarkeit dazwischen, was mich mit den Augen rollen liess. Dennoch fühlte ich mich ganz gut unterhalten. Nicht zuletzt wegen der Interaktionen von Langdon und Winston.
Alles in allem hat „Origin“ mich leider nicht vom Hocker gehauen. Auch die bahnbrechende Erkenntnis – die schließlich doch enthüllt wird – nicht und der Schluss ebensowenig.
Die Robert-Langdon-Reihe:
Brown, Dan – „Illuminati“ – Robert-Langdon-Reihe, Band 1″
Brown, Dan – „Sakrileg“ – Robert-Langdon-Reihe, Band 2″
Brown, Dan – „Das verlorene Symbol“ – Robert-Langdon-Reihe, Band 3“
Brown, Dan – „Inferno“ – Robert-Langdon-Reihe, Band 4“
Autorenporträt
Dan Brown ist Autor zahlreicher Thriller, die allesamt über Monate die Bestsellerlisten angeführt haben und darüber hinaus erfolgreich verfilmt wurden. Mit seinem in über 40 Ländern erschienenen und mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmten Buch Sakrileg (Originaltitel: The Da Vinci Code) wurde er zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller der letzten Jahrzehnte. Dan Browns Thriller werden in 54 Sprachen übersetzt. Nach solch erfolgreichen Auflagen ließen auch die Verfilmungen der Robert Langdon Thriller nicht lange auf sich warten.
Dan Brown wurde 1964 in Exeter, New Hampshire (USA) geboren. Als Sohn eines Mathematikprofessors und einer Kirchenmusikerin wuchs er in einem Umfeld heran, in dem Religion und Wissenschaft Hand in Hand gingen, was sich auch in seinen Thrillern wiederspiegelt. Nach dem Besuch der Privatschule, an der auch sein Vater unterrichtete, studierte Dan Brown Englisch und Spanisch am Amherst College in Massachusetts (USA) und später Kunstgeschichte in Sevilla.
Im Anschluss an seinen Hochschulabschluss brachte er sich das Komponieren bei und startete seine Karriere als Sänger und Liedermacher. Zunächst komponierte er Kinderlieder und später Musik für Erwachsene. In dieser Zeit lernte er auch seine Frau Blythe kennen. Nachdem er der Musik den Rücken gekehrt hatte, arbeitete Dan Brown als Englisch- und Spanischlehrer.
Ab Mitte der 1990er widmete er sich schließlich vermehrt dem Scheiben und veröffentlichte einige Bücher, die er gemeinsam mit seiner Frau bewarb. Der Erfolg seiner Werke trat aber erst ab 2003 mit dem Roman The Da Vinci Code (Doubleday Group) ein, der über zwei Jahre den ersten Platz der New York Times Bestseller-Liste belegte. Das Buch sorgte weltweit für Furore und wurde aufgrund der kritischen Inhalte im Hinblick auf die katholische Kirche in einigen Ländern verboten.
Im Jahr 2004 erklommen seine beiden Titel Sakrileg und Illuminati auch die Bestseller-Listen in Deutschland und wurden zu den Jahresbestsellern in der Kategorie Hardcover und Taschenbuch. Mit seiner Robert Langdon Buchreihe, die durch ihre Mischung aus Action, Wissenschaft und Geschichte besticht, beherrscht er seither die internationalen Bestsellerlisten.
Dan Brown lebt mit seiner Frau, einer Kunsthistorikerin, in Neuengland.
Buchinfo
„Origin“ von Dan Brown, erschienen bei Lübbe
Hardcover: 668 Seiten, € 18,00, ISBN: 978-3-431-03999-3
Taschenbuch: 672 Seiten, € 12,00, ISBN: 978-3-404-17714-1
eBook: 668 Seiten, € 9,99, ISBN: 978-3-7325-4221-5
Quellen
Bild/Autorenporträt: www.luebbe.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
Pingback: Neue Reisepläne | Wortgestalten
Pingback: MoFra: Inspirierendes Buch? | Wortgestalten