An dem Buch hatte ich echt zu knabbern. Für die paar Seiten habe ich eine gefühlte Ewigkeit gebraucht. Das zeigt mir, dass ich mit Physik definitiv nichts oder nicht viel anfangen kann. Während mich persönliche Geschichten hingegen fesseln und begeistern.
„Eine wunderbare Zeit zu leben“ ist ein zweigeteiltes Buch. Im ersten Teil und auch zum Ende hin noch einmal kommt, Stephen Hawking zu Wort. Der geniale Physiker, der auch absoluten Nichtsblickern im Naturwissenschaftlichen Bereich ein Begriff ist. Er schreibt über seine Ausbildung, seine Familie, seine Krankheit. Also ein biografischer Teil. Dazu ein Aufsatz über Schwarze Löcher – Hawkings Steckenpferd.
Den Mittelteil macht der Essay von Bernd Schuh aus. Auch er beschäftigt sich mit Schwarzen Löchern und insbesondere mit Hawkings wissenschaftlicher Arbeit dazu. Bzw. auch mit den Theorien anderer Physiker zu diesem Thema.
Kein Physik-Verständnis? Dann Finger weg
Ich habs ja schon erwähnt: ich bin eine Physik-Niete. In der Schule hatte ich mit Ach und Krach eine 4 auf dem Zeugnis. Naturwissenschaften allgemein waren nicht mein Fall. Das ist traurig … so what. Aber ich bin ein Fan von Stephen Hawking. Oder anders, ich finde er ist eine äußerst interessante Persönlichkeit. Absolut irre, dass er entgegen aller Voraussagen inzwischen 75 Jahre alt ist!
Dass mir mehr an der persönlichen Geschichte liegt als an wissenschaftlichen Studien mag der Grund sein, dass ich so lange gebraucht habe, um diese paar Seiten zu lesen. Der biografische Teil ging recht flott – auch weil ich bereits „Meine kurze Geschichte“, Hawkings Autobiografie schon gelesen habe.
Der wissenschaftliche Teil, insbesondere der Essay von Bernd Schuh, war für mich aber zu viel. Zu viel Physik, zu viel Wissenschaft, zu viel „Häää?“. Obwohl auch Schuh mit durchaus anschaulichen Beispielen arbeitet, konnte ich oft nicht viel mit dem geschriebenen anfangen. Bei Hawkings Aufsatz habe ich immerhin noch etwas verstanden und aufnehmen können. Bei Schuh gar nicht. Das ist blöd, weil der Essay den größten Teil des Buches ausmacht. Daher finde ich es sehr irreführend, dass sein Name nicht auch auf dem Buchcover erwähnt wird.
Wer mehr Ahnung von Physik oder gar der Arbeit von Stephen Hawking hat, der mag das Buch interessant finden. Wer bei dem Thema weniger firm ist, der sollte lieber die Finger davon lassen. Dann lest lieber die Autobiografie des Physikers.
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Autorenporträt
Stephen Hawking wurde 1942 geboren. 1962 erfuhr der junge Student, dass er an einer unheilbaren Motoneuronen-Erkrankung leide und nur noch wenige Monate zu leben habe. Trotz dieser schrecklichen Diagnose setzte er seine Studien fort und ging an die Universität Cambridge, wo ihm freie Hand für seine einflussreichen Arbeiten insbesondere über Schwarze Löcher gegeben wurde. Dreißig Jahre lang, von 1979 bis 2009, war er „Lucasischer Professor für Mathematik“ im Fachbereich für angewandte Mathematik und theoretische Physik, ein Lehrstuhl, den in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Isaac Newton innehatte. Für seine Beiträge zur modernen Kosmologie hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Hawking ist Mitglied der Royal Society und der US National Academy of Sciences.
Buchinfo
„Eine wunderbare Zeit zu leben“ von Stephen Hawking und Bernd Schuh, erschienen bei rororo
Taschenbuch: 144 Seiten, € 10,00, ISBN: 978-3-499-63235-8
eBook: 144 Seiten, € 9,99, ISBN: 978-3-644-40068-9
Quellen
Bild+Autorenporträt: www.rowohlt.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
Ich habe von Stephen Hawking auch nur 30 Seiten oder so geschafft….für mich zu hoch 🙂
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Von dem Physik-Kram? *g* Ich glaube, das ist überhaupt keine Schande 😉
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