Und gleich noch eine Fortsetzungsüberraschung. Steve Hockensmith schickt seine Trickbetrügertochter Alanis wieder ins Rennen. Ähnlich unterhaltsam wie schon im ersten Teil, versucht Alanis die Betrügereien ihrer Mutter rückgängig zu machen. Oder wenigstens auszugleichen. Klar gerät sie dabei wieder in Schwierigkeiten.
Im ersten Teil erbte Alanis das „Weiße Magie – gut und günstig“ von ihrer Mutter. Obwohl Alanis sich von der Trickbetrügerin bereits vor Jahren lossagte, nimmt sie die Erbschaft an und versucht die Fehler ihrer Mutter auszubügeln. Oder wenigstens irgendwie Wiedergutmachung zu leisten. Und nebenbei klärte sie auch noch den Mord an ihrer Mutter auf.
Der zweite Teil schließt relativ nahtlos an den ersten Band an. Alanis sitzt also noch immer in Berdache im Weiße Magie. Ihr aktuelles Sorgenkind ist Marsha Riggs, deren brutaler Ehemann Bill es nicht verwinden kann, dass sie ihn verlassen hat. Ohnehin hat Alanis alle Hände voll damit zu tun, Marsha davon zu überzeugen, dass dies die richtige Entscheidung war.
Dann wird Bill Riggs ermordet. Und ganz automatisch wird seine Ehefrau der Tat verdächtigt. Alanis beginnt eigene Ermittlungen, um ihrer neuen Freundin zu helfen.
Dabei helfen ihr wie immer ihr Einfallsreichtum und ihre Erziehung als Trickbetrügertochter. Eugene, der etwas biedere Anwalt muss ebenso helfen, wie der grundehrliche und etwas steife Victor, in den Alanis sich etwas verguckt hat. Für zusätzlichen Ärger sorgt der gutaussehende, aber wenig glaubwürdige GW Fletcher, dem sie im Zuge ihrer Ermittlungen begegnet.
Ein tolles Buch voller Witz, Spannung und ein bisschen Romantik
Huiiii, wie schön. Auch mit dieser Fortsetzung habe ich nicht gerechnet, aber ich habe sie mir gewünscht. Schon der erste Teil um die Tochter einer Trickbetrügerin hat mich immer wieder herzhaft lachen lassen und mich köstlich unterhalten. Da hatte ich beim neuen Band natürlich einige Erwartungen.
Was soll ich sagen? Steve Hockensmith hat sie erfüllt.
Die Handlung des 2. Teils setzt ein gleich nach den Ereignissen von Teil 1. Damit hatte ich erfreulicherweise keine Probleme. Die Story ist spannend und Alanis als Erzählerin zu lauschen ist sehr witzig. Auch hier habe ich wieder viel gelacht ob ihres frechen Mundwerks, ihrer Wandlungsfähigkeit bzw. überhaupt über ihre Ideen, um an Informationen zu kommen.
Meine eindeutigen Lieblingsstellen sind die, in denen sie ihren Anwalt als Ablenkungsmanöver anruft und irgendwelchen Blödsinn faselt – und der arme Eugene gar nicht weiß was los ist.
Auch die Weisheiten, die sie selbst von Biddle (dem Freund ihrer Mutter) lernte, sind es wert, mal darüber nachzudenken. Dazu kommen natürlich die kreativen und witzigen Beschreibungen der Tarotkarten. Für die zeichnet wieder Lisa Falco zuständig.
Alles in allem ein tolles Buch voller Witz, Spannung und ein bisschen Romantik. Vor allem aber mit einer starken Protagonistin, die einem echt ans Herz wächst.
Mehr magisches:
Steve Hockensmith: Weiße Magie – mordsgünstig
Ben Aaronovitch: Schwarzer Mond über Soho
Autorenporträt
Steve Hockensmith, geboren 1968 in Kentucky, hat als Journalist gearbeitet, bevor er sich ganz auf das Schreiben von Büchern verlegt hat. Er lebt mit seiner Familie in Kalifornien.
Buchinfo
„Weiße Magie – Vorsicht Stufe“ von Steve Hockensmith, erschienen bei dtv
Taschenbuch: 352 Seiten, € 9,95, ISBN 978-3-423-21664-7
eBook: 304 Seiten, € 7,99, ISBN 978-3-423-43048-7
Quellen
Bild+Autorenporträt: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
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