Stuart Macbride: Das 13. Opfer

Seit zwölf Jahren treibt ein Serienmörder sein Unwesen in Schottland. Nicht genug damit, dass er kleine Mädchen entführt. In den Folgejahren nach der Ermordung erhalten die Eltern jeweils zum Geburtstag des Opfers eine Karte mit einem Bild ihrer gefolterten Tochter. Detective Constable Ash Henderson will den Täter aus ganz persönlichen Gründen aufspüren.

Das dreizehnte Opfer von Stuart MacBride

Das dreizehnte Opfer von Stuart MacBride

Ein perfider Serienkiller geht in Schottland um. Er entführt Mädchen wenige Tage vor ihrem 13. Geburtstag, foltert und tötet sie. In den qualvollen Stunden fotografiert er seine Opfer. Und an jedem folgenden Geburtstag erhalten die Eltern der Mädchen eine Glückwunschkarte mit einem der grausamen Bilder.
Bereits zwölf Jahre lang ist der Mörder tätig. Denn das die Mädchen nicht einfach weggelaufen sind, ist erst sicher, wenn ein Jahr später die erste Karte eintrifft. Für eine sinnvolle und zielgerichtete Ermittlung ist das viel zu spät. Bis dahin sind alle Spuren kalt.
Detective Constable Ash Henderson ist an dem Fall beteiligt. Auch seine Tochter wurde vom sogenannten Gratulator entführt. Damit er weiterhin ermitteln kann, hat er niemandem erzählt, dass auch er jährlich eine Karte erhält. Selbst seine Ex-Frau glaubt, das Mädchen sei weggelaufen.
Nun jedoch kommt Schwung in die Ermittlung. In einem Park werden die Leichen einiger entführter und ermordeter Mädchen gefunden. Und DC Henderson wird außerdem eine neue Psychiaterin zur Seite gestellt, die an der Aufklärung mitwirken soll. Dabei hat die recht junge Alice McDonald selber einen ziemlichen Sprung in der Schüssel. Das ungleiche Gespann macht sich auf Spurensuche.
Ganz nebenbei hat DC Henderson noch das ein oder andere private Problem zu lösen. So richtig brenzlig wird es aber als auch Hendersons zweite Tochter verschwindet. Der Polizist ist nun nicht mehr aufzuhalten.

Ein GEWALT(tät)IGES Buch

Ich bin zugegebenermaßen von der Lektüre noch immer total geflasht. Zum Einen von all der Prügel die Ash Henderson bezieht und austeilt, zum Zweiten von der Brutalität des Killers und Drittens von dem Knallerende.
Ich wage zu behaupten, dass es kaum ein Buch gibt, in dem so viel geprügelt wurde und bei dem ich mich dennoch so köstlich amüsiert habe. Der Schreibstil, die Darstellung und Interaktion der Charaktere sind witzig, abgedreht und sogar die Brutalität der Polizisten manchmal irgendwie nachvollziehbar.
Mit Ash Henderson hat Stuart MacBride mal keinen trunksüchtigen Bullen gezeichnet, der zwar ein wenig unangepasst ist, aber im Großen und Ganzen ein lieber Kerl. Sondern er hat einen echten Arschlochbullen geschaffen, der sich mit Tabletten vollschüttet, in echt üblen Schwierigkeiten steckt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit gewalttätig wird. Und trotzdem mag ich Ash.
Die junge Psychologin Alice McDonald bildet das verschüchterte Gegenstück zu Henderson. Sie ist neu im Team, hat mehr Macken als ein Psychiatrieinsasse und quatscht die ganze Zeit. Und um sich in den Täter hineinzuversetzen, killt sie die ein oder andere Flasche Whiskey.
Was zunächst unvorstellbar ist, funktioniert irgendwie doch recht gut. Ash und Alice bilden gar kein so schlechtes Gespann.
„Das 13. Opfer“ ist unbestritten eine Gewaltorgie. Das Buch ist aber spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Trockener Humor in den Dialogen und amüsante Beschreibungen sorgen für hohen Unterhaltungswert. Und die Idee des Killers, der noch Jahrelang die Eltern seiner Opfer quält ist natürlich auch wunderbar perfide.
Ich kann den Thriller nur empfehlen und hoffe auf weitere deutsche Übersetzungen der Ash-Henderson-Reihe.

 

Autorenporträt
Stuart MacBride hat bereits in einigen Berufen gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. „Die dunklen Wasser von Aberdeen“ war sein erster Roman mit dem Ermittler Logan McRae und sorgte in Großbritannien sofort für Furore. Der Roman wurde als bestes Krimidebüt des Jahres mit dem Barry Award ausgezeichnet. Mittlerweile liegen bereits mehrere Logan-McRae-Romane vor, die die Bestsellerlisten stürmten. Außerdem wurde die Serie als Favorit der britischen Leser mit dem Dagger in the Library ausgezeichnet. Der Autor lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.

Buchinfo
„Das 13. Opfer“ von Stuart Macbride, erschienen Dezember 2013 bei Goldmann, Taschenbuch, 608 Seiten, € 9,99, ISBN: 978-3-442-47969-6
eBook: € 8,99, ISBN: 978-3-641-10434-4

Quellen
Bild: www.randomhouse.de / Text: Susanne

11 Gedanken zu “Stuart Macbride: Das 13. Opfer

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