Auch der dritte Roman um die eigenwillige Henkerstochter aus Schongau hat es in sich. Diesmal spielt das Geschehen in Regensburg und ist somit eine Hommage des Autors an diese von ihm geliebte Stadt. Henkerstochter Magdalena und Medicus Simon müssen diesmal Magdalenas Vater aus der Patsche helfen. Gar nicht so einfach.
Der Schongauer Henker Jakob Kuisl wurde von seiner jüngeren Schwester nach Regensburg gerufen. Sie ist schwer krank und erhofft sich von ihrem Bruder Hilfe und Heilung. Kuisl macht sich sofort auf den Weg.
In Regensburg angekommen findet er seine Schwester und deren Mann mit durchgeschnittener Kehle in deren Badehaus. Nur Sekunden nach ihm sind auch Wachleute vor Ort und nehmen Kuisl als Mörder fest. Der Henker weiß kaum wie ihm geschieht.
Während Jakob Kuisl im Kerker schmorrt, brennt seine Tochter Magdalena mit ihrem Freund dem Medicus Simon durch. Als Henkerstochter wird sie in Schongau geächtet und die Liebe zwischen ihr und Simon ist nicht gestattet. Nach einem nächtlichen Eklat mit einigen Bürgern, will das junge Paar neu anfangen. Für Magdalena liegt nichts näher als nach Regensburg zu ihrer Tante zu gehen. Denn diese ist ihr Vorbild, da auch sie als Henkerstochter einfach ihre Heimat hinter sich ließ und ein neues Leben begann.
Doch die Ankunft ernüchtert das Paar. Sie erfahren sowohl vom Tod der Tante als auch von der Inhaftierung des Jakob Kuisl. Mit allen Mitteln wollen sie dem Schongauer Henker helfen. Als hilfreich erweist sich hier die Unterstützung des Königs der Bettler und somit aller Bettler in Regensburg. Magdalena und Simon lassen den armen Männern und Frauen ihr Heilwissen angedeihen und erhalten dafür Informationen und Geleitschutz. Doch auch der ist wenig wert, als beide wegen Brandstiftung gesucht werden. Bei Nachforschungen im Haus der Tante, stoßen sie auf ein geheimes Alchemistenlabor und viele Kilo Mehl. Doch dann zündet jemand das Haus an und das Paar kann sich erst in letzter Sekunde retten. Doch es gibt Zeugen, die Simon und Magdalena beschuldigen.
Währenddessen macht der Schongauer Henker mit seinem Kollegen aus Regensburg Bekanntschaft. Ein wenig erfreuliches Treffen für Jakob Kuisl. Bei der Befragung wird deutlich, dass dies kein normaler Prozess ist. Einer der drei Ratsherren die ihn befragen, kommt Kuisl bekannt vor. Die Stimme ruft alte und unliebsame Erinnerungen an seine Zeit im Krieg wach.
Magdalena und Simon derweil schlagen unterschiedliche Wege zu Lösung der schweren Aufgabe ein. Während Simon unverhofft Bekanntschaft mit dem bischöflichen Braumeister macht, verspricht seine Braut sich Hilfe vom venezianischen Abgesandten, der ein Auge auf sie geworfen hat.
Keine Langeweile auch im dritten Teil
Den dritten Roman um die Schongauer Henkerstochter Magdalena habe ich schon sehnsüchtig erwartet. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der historische Roman kann nahtlos an die vorherigen Bücher anschließen und mithalten.
Dass die Ereignisse diesmal nicht in Schongau sondern in Regensburg spielen ist eine schöne Abwechslung. Besonders erwähnenswert auch die im Anhang vom Autor empfohlene und beschriebene Stadttour auf den Spuren Magdalenas.
Die Spannung kommt auch im dritten Abenteuer der Kuisls nicht zu kurz. Und natürlich fehlt auch die Romantik nicht. Es gibt genügend Irrungen und Wirrungen, die keine Langeweile aufkommen lassen.
Als unbestrittener Fan der Henkerstochter und Oliver Pötzsch, lege ich diesen historischen Roman allen ans Herz.
Die gesamte Henkerstochter-Reihe
Die Henkerstochter
Die Henkerstochter und der schwarze Mönch
Die Henkerstochter und der König der Bettler
Der Hexer und die Henkerstochter
Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg
Die Henkerstochter und das Spiel des Todes
Autorenporträt
Oliver Pötzsch ist der Autor der sehr erfolgreichen Henkerstochter-Serie. Er ist Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren für den Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung quer. Oliver Pötzsch lebt mit seiner Familie in München
Buchinfo
„Die Henkerstochter und der König der Bettler“ von Oliver Pötzsch, Historischer Roman, erschienen September 2010 bei Ullstein, Kartoniert, 592 Seiten, € 9,95, ISBN-10: 3548281141, ISBN-13: 9783548281148
Quellen
Bild: www.ullsteinbuchverlage.de / Text: Susanne
Pingback: Lese-Highlights 2014 – Heute: Neues von Oliver Pötzschs Henkerstochter | Bücherwurm und Schreiberling
Pingback: Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter | Wortgestalten
Pingback: Oliver Pötzsch: Der Hexer und die Henkerstochter | Wortgestalten
Pingback: Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter und der schwarze Mönch | Wortgestalten
Pingback: Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg | Wortgestalten
Pingback: Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter und das Spiel des Todes | Wortgestalten