Am 21. Juni ging es los. Zunächst wurden alle Teilnehmer eingesammelt. Das dauerte nicht lange, weil unsere Gruppe ja nur aus 5 Personen bestand. Unser Guide Faraja war ein sehr sympathischer Einheimischer mit einem strahlenden Lächeln. Neben seiner Mutter- und Vatersprache, der Landessprache Suaheli und auch Englisch sprach er außerdem sehr gut deutsch. Verständigungsschwierigkeiten sollte es also keine geben.
Auch unsere kleine Reisegruppe war irgendwie Multi-Kulti: Die gemeinsam reisenden Freundinnen Michaela und Sarah stammten aus der Schweiz; Verena und Frank kamen aus Österreich und ich bekanntlich aus Deutschland.
Nach einem kurzen Briefing und „noch mal schnell aufs Klo“ gings los. Unser Reisegepäck wurde in den Jeep geladen, ein paar zusätzliche Getränke jenseits von Wasser wurden noch besorgt und jeder suchte sich einen Platz. Aufgrund des Frauenüberschusses leistete Frank seinem Geschlechtsgenossen Faraja als Beifahrer Gesellschaft.
Erster Stopp: Tarangire

Das Twiga Coffee House am Eingang zum Tarangire Nationalpark ist unser erster Safari-Stopp
Unsere erste Station war der Tarangire Nationalpark südwestlich von Arusha gelegen. Am Parkeingang gab es eine Pause mit Lunchpaketen. Dabei konnten wir schon die ersten für uns neuen Vögel beobachten. Während wir aßen wurde unser Jeep mit einem speziellen Mittel desinfiziert.
Im Park selbst begann unsere Pirsch. Das heißt das Jeep-Dach wurde hochgehoben, damit wir rausgucken konnten. So zuckelten wir über staubige Wege und hielten Ausschau nach Tieren und Besonderheiten der Natur. Natürlich war alles erstmal neu und interessant. Die ersten Meerkatzen, die ersten Impallas, die ersten Zwergmangusten, die ersten Warzenschweine, der erste Strauß, die ersten Geier, die sich gerade über einen Kadaver hermachten … Wir hielten alle paar Meter, die Fotoapparate liefen heiß, allenthalben staunendes und entzücktes „Ohhh“ und „Ahhh“. Besonders bei den großen Baobab-Bäumen und den riesigen Termitenhügeln. Die waren sehr beeindruckend.
Wir entdeckten eine große Gruppe junger Strauße. Die Laufvögel bilden mit ihrem Nachwuchs sogenannte Kindergärten, bei denen einige ausgewachsene Tiere auf die Jungtiere aufpassen. Das Highlight aber sollte noch kommen.
Die ersten Elefanten
Keine Ahnung ob es Zufall war, wir einer entsprechenden Spur folgten oder „nur“ dem Buschfunk: aber bald sahen wir die ersten Elefanten. Erst eine kleine Familie und etwas entfernt eine größere Herde, die zielstrebig durch die Landschaft wanderte. Wir beobachteten erst eine Weile die Familie und machten uns dann auf zu der Stelle, an der die Herde den Weg queren würde.

Wir freuen uns über die ersten Elefanten
Die Tiere ließen sich durch uns und einen zweiten Jeep überhaupt nicht stören. Ganz gemächlich liefen große und kleine Elefanten an uns vorbei. Absoluter Wahnsinn. Die Endorphine spielten total verrückt, weil ich das gar nicht fassen konnte. Man sieht das immer mal wieder im Fernsehen oder in einem Video auf Youtube, aber selbst dabei zu sein, war unglaublich. Faraja zählte 33 Tiere.
Auf dem weiteren Pirschweg in Richtung des ersten Campingplatzes sahen wir noch mehr Elefanten. Dazu Dikdiks, Zebramangusten, mehr Strauße und Impalas und schließlich stand auch eine Giraffe neben der Straße. Giraffen waren einer der Gründe, warum ich unbedingt mal eine Safari machen wollte. Das sind so schöne Tiere. Hier hatten wir ein älteres männliches Exemplar vor uns, wie Faraja sagte. Mit zunehmendem Alter würden Giraffen immer dunkler. Bald wurde dem alten Herrn aber unser Gestarre wohl zu viel und er verschwand zwischen den Akazien.
Ankunft auf dem Zeltplatz mitten im Nationalpark
Zeit für uns ins Camp zu fahren. Dort trafen wir zum ersten Mal auf Aristide und Ombeni, die für unser leibliches Wohl und den Zeltauf- und –abbau zuständig waren. Es war alles schon vorbereitet. Die Zelte standen bereits, der Tisch war gedeckt und es gab Kaffee und Tee.
Für uns ein witziger Anblick: der Essbereich war in einem Metallkäfig. Schließlich war das Camp in keiner Weise vom Park abgetrennt. Jedes Tier konnte also durchs Camp spazieren. Auch die Küche war entsprechend gesichert. Die Toilette und Dusche war im Vergleich zu späteren Camps durchaus komfortabel zu nennen. Wichtiges Indiz hierfür: Es gab Sitzklos und sogar Klopapier.
Das Camp war nicht besonders groß. Wir waren auch nicht die einzigen, die hier ihr Nachtlager aufschlugen. Bei einem kleinen Rundgang sah ich ein paar Meerkatzen, die vermutlich auf der Suche nach Essbarem waren. Andererseits waren sie sicherlich auch nicht wählerisch und griffen sich alles was ihnen gefiel und was sie in die Finger kriegen konnten.
Keine Streifzüge auf eigene Faust
Ich hätte gern nach den Zebramangusten gesucht, die wir bei der Einfahrt ins Camp gesehen hatten. Oder wäre auch einfach so noch etwas auf der Straße entlang gelaufen. Aber das Verlassen des Camps und das Umherstreifen alleine war streng untersagt.
Es gab ein unerwartet reichliches Abendessen. Vorneweg Suppe, dann Fisch mit Reis (oder warens Kartoffeln?) und Gemüse, zum Abschluss Früchte. So würde jetzt jeden Abend aufgetischt.
Faraja verabschiedete sich bald danach. Als nächste machte ich den Abflug, in der rechten Annahme, dann die Dusche für mich alleine zu haben. Außerdem kamen wir immer wieder mit der Zeit durcheinander. Weil es ja schon kurz nach 18Uhr dunkel ist, fühlten wir uns immer als wäre es schon sehr spät nach dem Essen. In Wirklichkeit war es meist noch nicht mal 21Uhr. Aber mir als Frühaufsteher war das oft gar nicht so unrecht.