Psychopathische Killer haben nichts mehr zu lachen. Der „Closer“ stöbert sie auf und wütet in ihren Reihen. Getrieben von der Suche nach dem Einen, der ihm alles nahm, was ihm auf der Welt etwas bedeutete. Geschickt schleust er sich in eine Gruppe Psychopathen ein. Doch um mitzuhalten muss er einer von ihnen werden. Ein furioser Thriller, aber definitiv kein Buch für schwache Nerven und Mägen.
Stunden verbringt Jack mit seinem Gegenüber im abgedunkelten und schallisolierten Keller. Fragen über Fragen stellt er dem wehrlosen Mann und greift zu drastischen Mitteln, wenn er eine Lüge wittert. Und er wittert viele Lügen. Am Ende der Prozedur steht ein toter Killer, eine Reihe Kassetten mit Daten und Fakten und ein erschöpfter Jack.
Jack ist auf der Suche. Der Suche nach psychopathischen Killern, die Unglück und Leid über so viele Familien und Freunde gebracht haben mit ihrem Treiben. Er stellt Fragen, sucht Antworten und verhilft so den Hinterbliebenen zu einem Abschluss mit der Tragödie. Und insgeheim sucht Jack auch für sich nach einem Abschluss. Auch er das Opfer eines brutalen Irren, der all seine Lieben an Weihnachten ausgelöscht und aufs obszönste ausgestellt hat.
Mit Hilfe der Prostituierten Nikki findet Jack nach und nach Täter und entlockt ihnen Geständnisse. Über das Internet schließlich gelangt er in das so genannte „Jagdrevier“ – eine Website nur für ausgesuchte Psychopathen. Diese frönen dort ihren Trieben und geben Einzelheiten zu ihren Taten preis. Und auf dieser Website wird auch Jack fündig. Denn der Mörder seiner Familie nimmt zu ihm Kontakt auf.
„Nichts für schwache Nerven“
Ein furioser Thriller, der nicht so einfach zu verdauen ist. Die Fantasie des Autors ist ebenso erschreckend wie der Gedanke, dass sie von der Realität gar nicht so weit entfernt liegt. Den Satz auf dem Umschlag „Nichts für schwache Nerven“ sollte man unbedingt beherzigen. Die Bilder und Beschreibungen der Folter und der Morde sind drastisch und detailfreudig. Wer zu Albträumen neigt, sollte die Finger von dem Buch lassen.
Trotz der brutalen Methoden der sich Hauptakteur Jack alias Closer bedient, kann sich der Leser der Sympathie für ihn nicht entziehen. Im Buch gilt Auge um Auge und erfährt man Jacks Geschichte ist man geneigt, dem zuzustimmen. Trotz Brutalität kommen die Feinheiten in der persönlichen Natur der Akteure nicht zu kurz. Vom Anfang bis zum Ende ein mitreißender und spannender Hochgenuss.
Ein Meisterwerk unter den Thrillern und für alle nervenstarken Leser dringend zu empfehlen.
Autorenporträt
Donn Cortez ist das Pseudonym des kanadischen Schriftstellers Don DeBrandt. Großen Erfolg hatte er bereits mit den Romanen zur TV-Erfolgsserie „CSI-MIAMI“. Donn Cortez lebt in Vancouver.
Buchinfo
“Closer“ von Donn Cortez, erschienen im September bei Knaur TB, 400 Seiten, Taschenbuch, Euro 8,95, ISBN3-426-63703-0 / ISBN 978-3-426-63703-6
Quellen
Bild: www.droemer-knaur.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
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