Sebastian Fitzek im Möbelhaus

Ich habe mich gestern mit Sebastian Fitzek getroffen!
Leider nicht alleine. Hmpf.
Es waren noch etwa 150 andere Leute da. Vielleicht auch mehr, ich kann ganz schlecht schätzen. Aber trotzdem. Dafür, dass mich am Nachmittag meine Rückenschmerzen übel geplagt haben, war der Abend mit Fitzek ein Knaller.
In Stuttgart sind ja gerade Buchwochen. Da gibt es natürlich viele Veranstaltungen rund ums Buch, unter anderem die Lesung mit Sebastian Fitzek, seines Zeichens sehr bekannter und beliebter Thriller-Autor. Sein neues Buch „Passagier 23“ ist gerade erschienen und das will man natürlich an den Leser bringen.
Interessanterweise fand die Lesung nicht einfach in einer Buchhandlung oder einem Cafe statt, sondern in einem Möbelhaus. Möbelhaus? Was haben die denn mit Büchern zu tun? Die Frage stellt der ein oder andere Leser sich jetzt vielleicht genauso wie ich. Wie der Geschäftsführer des Hauses Firnhaber erklärte, gibt es wohl öfter verschiedenste Veranstaltungen, für treue Kunden und Neugierige. Nicht nur Lesungen, sondern auch Vorträge und ähnliches. Und nicht nur rund ums Thema Möbel und Einrichtung. Insgesamt also eine nette Art der Neukundengewinnung.
Für mich sehr geschickt: Das Möbelhaus liegt nur knapp 200m von meiner Wohnung entfernt. Das machte es mir auch einfach, ohne Karte hinzugehen und zu hoffen, dass es trotz angeblichem Ausverkauf der Karten doch noch eine Möglichkeit gibt Sebastian Fitzek zu sehen und zu hören. Da ich bereits auf einigen Fitzek-Lesungen war, weiß ich, dass da nicht einfach nur dröge vorgelesen wird. Ich drückte mir die Daumen.
Naja, dass ich diesen Blog-Post schreibe, legt nahe, dass ich eine Karte bekommen habe. Und ich wurde weder von Herrn Fitzek noch vom Möbelhaus enttäuscht. Letzteres hatte einen der Ausstellungsräume von einem Teil der Möbel befreit und verschiedenste Stühle aufgestellt. Ein Großteil davon war schon besetzt als ich ankam. Eine kostenlose Garderobe war eingerichtet und fleißige Helfer warteten auf meinen Mantel.
Obwohl bereits so viele Menschen da waren, habe ich noch einen Platz in der 2. Reihe erwischt, in front of stage. Sehr cool. Ein kleines Programm lag auf dem Platz bereit. Wohl ähnlich wie die Programme, die auf Kreuzfahrten täglich den Passagieren gegeben werden. Denn das neue Buch von Fitzek spielt auf einem Kreuzfahrtschiff. (Ich hab es leider noch nicht gelesen, fange aber noch diese Woche damit an. *schwör*) Es sollte sogar etwas zu gewinnen geben, wenn man Fitzek beim Schiffe versenken schlägt.
Die Lesung war wie erwartet eher eine „Erzählung“. Erfreulicherweise liest Sebastian Fitzek nicht die ganze Zeit einfach aus dem Buch vor. Vielmehr erzählt er kleine, amüsante Anekdoten. Sowohl zur Entstehung des aktuellen Buches als auch der Vorgänger. Er erzählt private Begebenheiten, wie er die Figuren anlegt, wie der Schreibprozess abläuft und vieles mehr. Er plaudert einfach ein wenig aus dem Nähkästchen. Dabei ist er charmant, uneitel, natürlich witzig und interessant ist es sowieso. Ganz zu schweigen davon, dass er auch Tipps gibt für alle, die sich ebenfalls mit dem Gedanken tragen ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.
Zwischendrin gab es eine Pause. Da konnte man sich schon vom Autor sein Buch signieren lassen. Alle die sich nicht in die lange Schlange einreihen wollten, hatten die Möglichkeit das Möbelhaus selbst zu erkunden. In jeder der drei Etagen des Gebäudes war ein kleines Buffet aufgebaut, von dem man sich bedienen konnte. Ich streifte also mit einem Glas Weißwein in der einen und Schnittchen in der anderen Hand ein wenig durch die Ausstellungsräume. Nicht das ich Möbel bräuchte. Oder bei den Preisen hier kaufen würde. Trotzdem irgendwie eine nette Sache nach Ladenschluss so durch ein Geschäft zu laufen. Ich hatte Durst und habe mir gleich zwei Gläser Wein und ein Wasser einverleibt bevor es weiter ging.
Im zweiten Teil gab es dann noch mehr Anekdoten, ein wenig Vorlesen und die obligatorische Fragerunde. Hier kam dann auch das Programm noch einmal zur Sprache. Dort war das Spiel „Schiffe versenken“ aufgedruckt. Sebastian Fitzek hatte auf seinem Programm ein Schiff eingezeichnet und jeder der eine Frage stellte, durfte einen Tipp abgeben. Wer das Schiff traf, erhielt eine von zwei „Fitzek`s Book Bag“. Die sahen echt klasse aus; schwarze Umhängetaschen mit einem roten und weißen Schriftzug und genau die richtige Größe um ein Hardcover unterzubringen.
Ich hatte sowieso eine Frage, war gleich die erste und durfte auch den ersten Tipp abgeben. Ich wollte einfach wissen, wie er arbeitet. Da er ja jedes Jahr ein neues Buch rausbringt, viel auf Lesereisen ist und eine Familie hat, ob er da auch noch schläft oder wie er das überhaupt gebacken kriegt mit der Schreiberei. Seine Antwort: Eigentlich täglich. Aber er würde sich, wenn er ein akutes Buchprojekt hat einfach mal etwa drei Monate komplett nur darum kümmern. Keine anderen Termine, nur das Buch. Inklusive Recherche braucht er für ein Buch wohl etwa ein Jahr. Während das eine Buch dann beim Lektorat ist, kümmert er sich um ein anderes Werk.
Mein Tipp beim Schiffe versenken ging leider knapp daneben. Was mich natürlich wurmte. Das Glück war mir dennoch hold. Denn es wurden nur 4 oder 5 Fragen gestellt, weil für mehr keine Zeit war. Niemand traf Fitzeks Schiff, weswegen er dann einfach diejenigen belohnte die am nächsten dran waren. Eine davon war ich! 🙂 Jetzt bin ich fröhliche und stolze Besitzerin einer „Fitzek`s Book Bag“.
Nach der Lesung hat Sebastian Fitzek auch die Signier- und Fotowünsche aller restlichen Fans erfüllt. Das Möbelhaus war weiterhin geöffnet und es gab auch noch etwas zu essen und zu trinken. Da ich mich in keinster Weise gedrängt fühlte, habe ich mich einfach strategisch geschickt auf einem Sofa niedergelassen: zwischen dem Pult an dem Fitzek signierte und einem der beiden noch geöffneten Buffets. Ich habe mir drei weitere Gläser Wein und noch das ein oder andere Häppchen reingepfiffen und gewartet, dass die Schlange kürzer und kürzer wurde. Was soll ich durstend im Treppenhaus stehen, wenn ich es so gemütlich haben kann? 😉 Ich war dann auch eine der letzten die sich ihr Buch signieren ließ. Auf Nachfrage war Sebastian Fitzek auch einem Mail-Interview nicht abgeneigt. Allerdings sind wir uns einig, dass dies erst im nächsten Jahr nach seiner Lesereise realisiert wird.
Erst gegen 23 Uhr habe ich das Möbelhaus wieder verlassen und bin mir sicher, das wird nicht mein letzter Besuch dort gewesen sein. Der Autor war natürlich klasse und der Hauptgrund. Aber auch das „Drumrum“ fand ich super. Eine tolle Organisation, viele nette und fleißige Helfer und eine ungewöhnliche Location. Ich werde mich über die Veranstaltungen dort auf dem Laufenden halten.

Wer sich mit dem Gedanken trägt eine Lesung zu besuchen, dem kann ich Sebastian Fitzek wirklich sehr empfehlen. Bei ihm muss man keine Angst haben, dass er eine Stunde lang stur liest und man evtl. schlafend vom Stuhl stürzt. Wobei Sebastian Fitzek auch ein guter Vorleser ist und die Bücher spannend sind. Vielmehr ist eine Lesung von/mit ihm mehr Unterhaltung und Erzählen. Es gibt in der Regel viel zu lachen. (Mein persönliches Highlight war die gemeinsame Lesung von Sebastian Fitzek und Dr. Michael Tsokos, anlässlich des gemeinsamen Buches „Abgeschnitten“. Die beiden haben sich hervorragend ergänzt.) Und es ist im Übrigen egal, ob ihr ein Fitzek-Fan seid oder nicht. Für Leseratten ist es auf jeden Fall interessant.

2 Gedanken zu “Sebastian Fitzek im Möbelhaus

  1. Pingback: Frag Sebastian Fitzek … und gewinne eine Fitzeks Book-Bag | Wortgestalten

  2. Pingback: MoFra: Besitzt Du vom Autor signierte Bücher? | Wortgestalten

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