Es sind nicht nur noch drei Wochen bis ich zu meiner diesjährigen Traumreise starte. Die Nervosität wächst beträchtlich und in meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken, was ich noch alles erledigen und besorgen sollte, bevor der Flieger abhebt.
Diese Woche sind die Reiseunterlagen eingetroffen. Ich war ganz aus dem Häuschen und es flossen ein paar Tränen, weil mich das plötzlich so überfordert hat. Und auch weil ich gern einer ganz bestimmten Person davon erzählt hätte, es aber nicht mehr kann.
Wie in den letzten Jahren will ich Euch zeigen was der Urlaub im Juni für mich bereit hält.
Die Red Monkey Lodge
Am 8. Juni startet mein neues Abenteuer. Erst am Abend ca. 22Uhr hebt mein Flieger in Frankfurt/Main ab. Zwei Zwischenstopps und ca. 17h Stunden später sollte ich dann auf der Hauptinsel Sansibars, auf Unguja landen. Wenn alles klappt erwartet mich dort schon ein vom Hotel organisierter Fahrer und bringt mich zu meiner Unterkunft für die ersten fünf Tage: die Red Monkey Lodge in Jambiani im Südosten der Insel.
Von der Lodge habe ich auf dem Reiseblog wolkenweit.de gelesen und wollte sofort dorthin. Nicht nur wegen dem Affen im Namen, sondern auch weil es kein so riesiger unpersönlicher Hotelkomplex ist und man mit den Einheimischen zusammen arbeitet. Der Südosten Sansibars soll angeblich auch noch nicht so sehr von Touristen frequentiert sein wie der Norden der Insel. Zumal hier die Gezeiten extrem spür- und sehbar sind, so dass man nicht immer das Wasser vor der Tür hat.
Aber natürlich will ich viele der Ausflugsangebote nutzen. Der Jozani-Forest – ein letztes Fitzelchen Regenwald, das der Insel geblieben ist – ist natürlich ein MUSS. Eine Gewürzfarm natürlich auch! Auch Interaktionen und Besuche von Einheimischen werden angeboten und ich hoffe, ich überwinde meine Berührungsängste.
Aya Beach Bungalows – „Der Himmel auf Erden“
Nach fünf Tagen wechsle ich dann auf die Westseite der Insel und lasse mir im Aya Beach Bungalows die Sonne auf den Pelz brennen. Das Resort liegt in Kizimkazi, von wo aus beispielsweise die umstrittenen Delphin-Touren angeboten werden. So gerne ich auch mal mit Delphinen schwimmen möchte, werde ich das aber nicht machen. Alle Berichte die ich dazu gefunden habe, zeigen, dass die Tiere mit Booten geradezu verfolgt werden.
Meine Unterkunft bietet aber natürlich auch andere Tagesausflüge an. Angeblich kann man mit den Einheimischen auf Hummer- oder Oktopus-Fang gehen. Das würde mich ganz ehrlich schon reizen. Dazu jede Menge Bootstouren und auch von hier aus könnte ich eine Gewürztour machen oder den Jozani-Forest besuchen.
Da Unguja verhältnismäßig klein ist, kann vieles mit einem Tagesauflug „abgehandelt“ werden. Und hier an der Westküste kann ich auch baden – und hoffentlich schnorcheln – gehen, wann ich möchte, da die Gezeiten hier keinen Einfluss haben.
Das Abuso Inn in Stone Town
Die letzten beiden Nächte auf Sansibar verbringe ich in Stone Town – der Hauptstadt von Unguja mit einer beeindruckenden Altstadt. Ich habe mich im Abuso Inn inmitten der geschichtsträchtigen Mauern einquartiert. Hier sind all die Einflüsse von Orient, Afrika und Asien verschmolzen und ergeben ein einzigartiges Bild. Ich bin sehr gespannt. Aber auch etwas ängstlich, weil ich nicht weiß wie man hier auf hellhäutige Touristinnen reagiert, die allein unterwegs sind. … Nun ja, das werde ich dann sehen, nicht wahr?
Auf nach Tansania
Am 20. Juni steige ich dann in den Flieger und mache mich auf den Weg nach Arusha, wo der Reiseveranstalter mich in der Meru View Lodge einquartiert hat. Die Zeit reicht für einen Stadtbummel am gleichen Tag.
Und am 21. Juni werden die Campingsachen gepackt für die Safari – auf in die Wildnis:
(Die folgende Reisebeschreibung habe ich von der Veranstalter-Website http://www.elefant-tours.de „geklaut“.)
Tag 1 | Arusha, Tansania – Tarangire Nationalpark, Tansania
Fahrtstrecke: ca. 150 km; reine Fahrzeit ca. 2-3 Stunden
Nach einem kurzen Briefing und nachdem Ihr Gepäck im Fahrzeug verstaut worden ist, geht es los Richtung Tarangire Nationalpark. Gewaltige Baobab Trees (Affenbrotbäume), Buschsavanne und saisonale Sumpfgebiete bestimmen das Landschaftsbild dieses Schutzgebietes. Der Park umfasst ca. 2600km², was in etwa der Fläche Luxemburgs entspricht. Der Tarangire Park gilt als einer der besten Orte Ostafrikas, um Elefanten aus nächster Nähe zu beobachten. Grund dafür ist nicht nur die enorme Population von geschätzten 4000 Tieren, sondern auch die Tatsache, dass die Elefanten sich kaum durch die Fahrzeuge stören lassen und so Beobachtungen aus kurzer Distanz zulassen. Daneben bietet der Park Lebensraum für Massai-Giraffen (Ahhhhhhh, jaaaa, auf die freue ich mich besonders.), verschiedene Gazellen und Antilopenarten, Büffel, Löwen, Leoparden, Paviane und mehrere hundert Vogelarten. Nachdem Sie das Camping Equipment und den Koch auf dem Camping Platz abgesetzt haben, unternehmen Sie bis zum späten Nachmittag ausgiebige Pirschfahrten. Am Abend kehren Sie zum Campingplatz in der Nähe des Park Gates zurück, wo schon ein wohlschmeckendes Abendessen auf Sie wartet.
Übernachtung im Zelt.
Tag 2 | Tarangire Region, Tansania – Lake Natron, Tansania
Fahrtstrecke: ca. 170 km; reine Fahrzeit ca. 4 Stunden
Am Morgen, nach dem Frühstück im Camp, setzen Sie Ihre Fahrt in Richtung Norden, entlang der Grabenschulter des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, auf teilweise abenteuerlicher Piste fort. Das Ziel ist der am Fuße des Vulkans Ol Doinyo Lengai (der heilige Berg der Massai) gelegene Lake Natron. Wie der Name schon verrät, ist der See sehr stark alkalisch und wird je nach Jahreszeit immer wieder von abertausenden Flamingos besucht, die hier Ihre Nahrung finden. (Wollen mal hoffen, dass ich die richtige Jahreszeit abgepasst habe, nicht?) Die Route hinauf zum Lake Natron ist weiterhin als Geheimtipp zu sehen und sozusagen eine Reise „off the beaten track“. Sie passieren auf dem Weg Massai-Dörfer und beeindruckende Naturlandschaften. Ngare Sero heißt das kleine Massai-Dorf, welches wie eine schattenspendende Oase inmitten des staubtrockenen Rift Valleys liegt. Am Nachmittag, nachdem das Equipment wieder auf dem Campingplatz abgeladen ist, unternehmen Sie eine Wanderung in Begleitung eines Massai zum nahegelegenen Wasserfall. Dieser sorgt für eine willkommene Abkühlung bei der großen Hitze. Badesachen und feste Schuhe, die nass werden dürfen, nicht vergessen! Anschließend wandern Sie zu den Ufern des Sees, der auf Grund der abertausenden von Flamingos von der Ferne aus rosa zu schimmern scheint. Im Camp erwartet Sie wiederum ein duftendes, frisch zubereitetes Abendessen.
Übernachtung im Zelt.
(Wisst Ihr worauf ich mich am meisten freue? Neben den Giraffen natürlich. Auf den nächtlichen Sternenhimmel. Ganz ohne Straßenlaternen, Hausbeleuchtungen oder Reklame in der Pampa sitzen und abermillionen Sterne sehen.)
Tag 3 | Lake Natron, Tansania – Serengeti Nationalpark, Tansania
Fahrtstrecke: ca. 190 km; reine Fahrzeit ca. 6-7 Stunden
Auf Grund der etwas längeren Fahrtstrecke am heutigen Tag, ist frühes Aufstehen heute unumgänglich. (Damit kann ich leben. Vermutlich schlafe ich sowieso schlecht, weil ich wegen all der ungewohnten Geräusche Schiss habe.) Ihr Weg führt Sie entlang des Lake Natron über die Loliondo Game Controlled Area bis hin zum Serengeti Nationalpark, den Sie am Nachmittag erreichen werden. Unterwegs machen Sie einen Picknick Stopp. Die Serengeti ist wohl der bekannteste Nationalpark Tansanias und beheimatet die größte Wanderung von Wildtieren mit bis zu 2 Millionen Gnus und Zebras. Die Tiere wandern den saftigen Weidegründen und somit den Regefällen hinterher und bieten ein spektakuläres Schauspiel. Auf den schier endlosen Savannengebieten der Serengeti ist dies besonders eindrucksvoll zu sehen. Bei Ihren Wanderungen überschreiten die Tiere natürlich auch Ländergrenzen bis hoch nach Kenia. Ein Zaun oder eine künstliche Barriere gibt es nicht. Lediglich Flüsse sind zu überqueren, in denen schon die Krokodile warten!
Übernachtung auf einem Zeltplatz in der Serengeti.
Tag 4 | Serengeti Seronera Area, Tansania
Fahrtstrecke: ca. 75 km; reine Fahrzeit ca. 2 Stunden
Bereits mit den ersten Sonnenstrahlen brechen Sie auf zur ersten Pirschfahrt innerhalb der Serengeti. Dies ist eine der besten Zeiten um bei dem aufgehenden Licht der Sonne beeindruckende Tieraufnahmen zu machen. Zum Frühstück kehren Sie in Ihr Camp zurück. Im Anschluss fahren Sie weiter in das Seronera Gebiet der zentralen Serengeti. Ihr Guide weiß, wo sich die Tiere aufhalten und wird Sie zu den besten Beobachtungsplätzen fahren.
Übernachtung auf einem Zeltplatz in der Serengeti.
Tag 5 | Serengeti, Tansania – Ngorongoro Conservation Area, Tansania
Fahrtstrecke: ca. 160 km; reine Fahrzeit ca. 3-4 Stunden
Auf dem Weg zum Park Gate der Serengeti unternehmen Sie letzte Pirschfahrten. Vielleicht zeigen sich im Seronera Valley nochmals Löwe, Leopard oder eine der anderen Großkatzen, die Sie bisher noch nicht erspäht haben. Zum Mittagessen stoppen Sie erneut an einem Ort mit schöner Aussicht um Ihre Lunchbox zu genießen. Danach fahren Sie weiter in Richtung Ngorongoro Krater. Sobald Sie den Kraterrand erreicht haben, wird das Camp direkt auf dem Kraterrand errichtet, mit beeindruckendem Blick direkt in den Krater.
Übernachtung im Zelt.
Tag 6 | Ngorongoro Krater, Tansania – Mto wa Mbu, Tansania
Fahrtstrecke: ca. 30 km; reine Fahrzeit ca. 1 Stunde
Am Morgen sollten Sie nicht den spektakulären Sonnenaufgang über dem Krater verpassen! (Das sollte ich ja hinkriegen mit meiner senilen Bettflucht.) Obwohl man sich im Urlaub befindet, lohnt es sich heute den Wecker zu stellen. Nach einem stärkenden Frühstück fahren Sie auch schon bald darauf die steilen Hänge des Ngorongoro Kraters hinab. Auf dem Boden der weltweit größten, nicht mit Wasser gefüllten Caldera angekommen, finden Sie auf nur wenigen Quadratkilometern fast jeden Vertreter der ostafrikanischen Tierwelt. Lediglich die Giraffe, die die steilen Hänge des Kraters nicht erklimmen kann, ist hier nicht vertreten. Im Krater haben Sie auch die beste Möglichkeit eines der sehr scheuen und seltenen Spitzmaulnashörner vor die Linse zu bekommen. (Daumen drücken!) Zum Mittagessen fahren Sie an einen See und genießen dort die tolle Aussicht auf die steilen Flanken des ehemaligen Vulkans. Vorsicht ist geboten, da die großen Vögel ebenfalls die Lunchboxen unserer Safariköche lieben! Am Nachmittag brechen Sie dann auf zum letzten Etappenziel Ihrer Reise, nach Mto wa Mbu in der Nähe des Lake Manyaras. Hier können Sie auf dem schönen Campingplatz mit Swimmingpool und Restaurant noch etwas relaxen und die vergangenen, erlebnisreichen Tage nochmals vor Ihrem geistigen Auge Revue passieren lassen.
Übernachtung im Zelt.
Tag 7 | Mto wa Mbu, Tansania – Arusha/Kilimanjaro Airport, Tansania
Fahrtstrecke: ca. 200 km, reine Fahrzeit ca. 3 Stunden
Nach einem entspannten Frühstück begeben Sie sich wieder auf den Rückweg nach Arusha, das Sie gegen Mittag erreichen werden. Hier endet die erlebnisreiche Safari in der Stadt oder an einem der Flughäfen (Arusha/Kilimanjaro).
Zeit für Souvenirs
Ich verbringe eine weitere Nacht in der Meru View Lodge in Arusha. So habe ich noch Zeit die letzten Souvenirs zu kaufen. Und ich kann vor der langen Rückreise noch einmal in einem richtigen Bett schlafen und in aller Ruhe eine ausgiebige Dusche nehmen.
Mit viel Glück habe ich die unvermeidliche Malaria-Prophylaxe während der Safari gut vertragen und bleibe von den unliebsamen Nebenwirkungen verschont. Mit noch mehr Glück hat mich nicht einmal eine Mücke oder ein Mosquito oder irgendetwas anderes gestochen. Und vielleicht habe ich nicht mal einen Sonnenbrand. Wobei letzteres erfahrungsgemäß utopisch ist.
Wenn ich am 29. Juni wieder in Frankfurt lande und wenig später in Stuttgart ankomme, werde ich vermutlich völlig geflasht sein von all den Eindrücken. Immerhin bleibt mir eine Zeitverschiebung erspart.