In Niederkaltenkirchen gibt es wieder mal eine Leiche. Franz Eberhofer muss ein weiteres Mal in Aktion treten. Und als wären die Ermittlungen nicht schon Stress genug, muss er auch noch das Palaver um den Doppelhausbau mit seinem Bruder Leopold ertragen. Außerdem soll sein Saustall abgerissen werden, in den sich für den Moment der lädierte Rudi Birkenberger einquartiert hat.
Beim Franz Eberhofer daheim brennt der Baum. Die Susi baut gemeinsam mit der alten Schleimsau Leopold ein Doppelhaus. Gleich neben dem Haus von der Oma und dem Papa. Darin leben sollen dann auf der einen Seite der Franz, die Susi und der kleine Paul und direkt nebenan Bruder Leopold samt Gattin Panida, der kleinen Sushi und dem noch ungeborenen weiteren Nachwuchs. Das passt dem Franz natürlich gar nicht in den Kram. Zumal seine jetzige Bleibe, der Saustall, einem blöden Parkplatz weichen soll.
Auch der Birkenberger Rudi macht dem Franz die Hölle heiß. Nach einem schweren Unfall ist der Kumpel schwer lädiert. Erst treibt er die Mitarbeiter im Krankenhaus in den Wahnsinn und wenig später das Fachpersonal in der Reha-Klinik. Als die sich aber darauf einigen, dass der Rudi binnen kürzester Zeit entlassen werden kann, quartiert sich der Kranke beim Franz mit ein.
In all dem privaten Tohuwabohu tauchen auch noch zwei Frauenleichen auf. Nacheinander. Beide erschlagen. Pikant ist, dass die erste Tote in Niederkaltenkirchen beim Metzger Simmerl wohnte und einem eher zweifelhaften Gewerbe nachging. Damit sind sowohl der Simmerl, der Flötziger als auch der Leopold verdächtig. Aber wie hängen die alle mit der zweiten Leiche zusammen? Oder ist in Niederkaltenkirchen ein Serienmörder unterwegs?
Der Franz als Mann? Nein, danke. Der Franz im Buch? Immer her damit.
Was soll ich sagen? Die Rita Falk, die kanns einfach. Und damit der Franz auch. Immer wieder schön zu lesen, wie der Dorfpolizist sich nicht überarbeitet, aber so tut. Wie er seinen Kumpel Rudi mit einspannt und irgendwie jeden Fall gelöst kriegt.
Zugegeben, den Franz als Mann möchte ich nicht geschenkt haben. Aber als Buchfigur ist er einfach super. Eigenwillig, ehrlich und mit seiner Art auch sehr witzig. Ganz zu schweigen von der restlichen Mischpoke im Ort. All die vielen besonderen Charaktere, von denen es nie langweilig wird zu lesen.
Ja, der Mordfall spielt wie immer keine so riesige Rolle. Aber wie schon oft geschrieben, ist mir persönlich das völlig egal bzw. ich finde es nicht schlimm. Ich lese die Roman-Reihe um Franz Eberhofer weniger als Krimi, als viel mehr als sehr unterhaltsame und kurzweilige Lektüre. Eine klare Empfehlung von mir. (Wie immer mit der Einschränkung, dass, wer die Reihe noch gar nicht kennt, am besten mit Band 1 „Winterkartoffelknödel“ beginnt.)
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Autorenporträt
Rita Falk, Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt noch immer in ihrer bayrischen Heimat und ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer sowie den Romanen ›Hannes‹ und ›Funkenflieger‹ in die Herzen ihrer Leser geschrieben.
Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat, wo sie bei der Oma aufwuchs. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie ist Mutter von drei Kindern, lebt in München und hat in weiser Voraussicht damals einen Polizeibeamten geheiratet.
Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens.
Buchinfo
„Kaiserschmarrndrama“ Franz-Eberhofer-Reihe Band 9 von Rita Falk, erschienen Februar 2018
Taschenbuch: 304 Seiten, € 15,90, ISBN 978-3-423-26192-0
eBook: 304 Seiten, € 13,99, ISBN 978-3-423-43341-9
Quellen
Bild / Autorenporträt: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne