BüRü: Susmita Arp: Gandhi

Schon bevor ich diesen Blog hier gestartet habe, schrieb ich Rezensionen. Darunter waren viele Bücher, die mich in irgendeiner Weise (in der Regel positiv) beeindruckt haben. Und es wäre schade, wenn man sich immer nur mit Neuerscheinungen beschäftigt ohne auch mal zurück zu blicken. Daher möchte ich Euch unter der neuen Kategorie „Bücherrückblick“ – kurz BüRü – eben die Bücher vorstellen, die zwar nicht neu, aber eben für mich sehr nachhaltig sind. Viel Spaß dabei.

Würde man Gandhis Erfolge gegen seine Niederlagen aufzählen, wäre das Ergebnis wohl ernüchternder als allgemein angenommen.
Nichtsdestotrotz ist er eine der bedeutendsten Personen der jüngeren Geschichte. Nicht zwingend seine (trotz allem beachtlichen) Erfolge waren das bemerkenswerte, sondern sein Eifer und seine Unbeirrbarkeit im Verfolgen seiner Ziele.

gandhiDer kleine hagere Inder Mohandas Karamchand Gandhi scheute auch nicht vor einem Sinneswandel zurück, um seine Ziele zu erreichen.
Inspiriert wurde der Vater von 4 Söhnen und gelernte Anwalt neben Tolstoi auch von Ruskin und Raychandbhai. Auch war er tief beeindruckt von dem populären hinduistischen Text „Bhagavadgita“ und „Unto this Last“ von Ruskin. Er studierte alle religiösen Bücher derer er habhaft wurde. Zeit seines Lebens setzte er sich für Toleranz zwischen den Religionen ein.
Gandhi selbst sah sich nie als „Mahatma“ – Große Seele – an. Diesen Namen prägte wohl der Dichter Rabindranath Tagore, der Gandhi sehr schätzte.
Der schüchterne Junge aus Porbandar gründete neben seinem politischen Engagement Zeitungen und Zeitschriften, autonome Farmen, lernte mehrere indische Sprachen. Er verbrachte viele Jahre im Gefängnis und fastete wann immer es ihm notwendig erschien. Der überzeugte Vegetarier und Asket gründete mehrere Vereinigungen, startete umstrittene Kampagnen im Kampf gegen das Unrecht und hielt immer an der Gewaltlosigkeit fest.
Sein Leben wird bestimmt von diversen Gelübden denen sich auch seine Familie unterordnen muss. Im Alter von 78 Jahren setzt ein Attentäter dem Leben des vielschichtigen Mannes ein jähes Ende.

Leicht geschriebene Monographie über einen bemerkenswerten Mann

So schmal diese Monographie ist, lässt sich kaum vermuten, dass darin die Lebensgeschichte eines so bemerkenswerten Mannes enthalten ist. Dennoch ist sie vollgepackt mit Informationen und Bildern aus Gandhis ereignisreichem Leben. Vor allem die vielen Zitate aus Werken die Gandhi selbst verfasste, tragen zur Authentizität bei. Abgesehen davon, dass es wohl weit mehr über Gandhi zu sagen gibt, hat mich dieses Buch so gefesselt, dass ich es an 1 Tag verschlungen habe. Ganz und gar nicht die schwere Kost die man bei der Biographie über ihn erwarten könnte, sondern locker und leicht geschrieben. Daher auch durchaus für einen Nachmittag am See geeignet.

Autorenporträt
Die Autorin Susmita Arp mit Jahrgang 1968 war Studentin der Indologie, Religionswissenschaft und der Asiatischen Geschichte. Sie promovierte 1998 über einen gesellschaftlichen Konflikt der auch Gandhi betraf: Vorbehalte hochkastiger Inder gegen Seereisen nach Europa.
Susmita Arp arbeitete am Indologischen Institut der Universität Hamburg und auch am Historischen Seminar der Universität Kiel. Seit 2003 ist sie freie Lektorin und Autorin.

Buchinfo
„Gandhi“ von Sumita Arp
Taschenbuch: erschienen bei rororo, 160 Seiten, € 8,50, ISBN:  978-3-499-50662-8
eBook: erschienen bei Rowohlt E-Book, 160 Seiten, € 3,99, ISBN:  978-3-644-54181-8

Quellen
Bild+Autorenporträt: www.rowohlt.de  / Text (außer Autorenporträt): Susanne

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