Schon bevor ich diesen Blog hier gestartet habe, schrieb ich Rezensionen. Darunter waren viele Bücher, die mich in irgendeiner Weise (in der Regel positiv) beeindruckt haben. Und es wäre schade, wenn man sich immer nur mit Neuerscheinungen beschäftigt ohne auch mal zurück zu blicken. Daher möchte ich Euch unter der neuen Kategorie „Bücherrückblick“ – kurz BüRü – eben die Bücher vorstellen, die zwar nicht neu, aber eben für mich sehr nachhaltig sind. Viel Spaß dabei.
Erschütterung in der Toskana. In einem abgelegenen Haus wird eine weibliche Leiche mit durchgeschnittener Kehle gefunden. Ist einer ihrer Liebhaber oder gar ihr Mann der Täter? Sabine Thiesler zeichnet das vielschichtige Geflecht um eine komplizierte Familie und die Abgründe, die sich hinter dem guten Schein verbergen. Das Ende wird voller Spannung erwartet.
Mitten im Wald in einem abgelegenen Haus wird die Leiche von Sarah Simonetti gefunden. Ihre Kehle ist durchgeschnitten. Familie und Nachbarn sind entsetzt.
In mehreren Rückblenden wird Sarahs turbulentes Leben geschildert: Ihre Beziehung in Deutschland zu einem drogenabhängigen Mann, mit dem sie Tochter Elsa verbindet. Die Flucht mit ihrem Kind und einem neuen Mann nach Italien. Das schwierige Verhältnis zur neuen Schwiegermutter. Die Geburt ihres Sohnes und dessen Behinderung. Ihre Affären und Abenteuer – sogar mit dem Geliebten ihrer Tochter Elsa. Und schließlich die neuerliche Begegnung mit ihrem deutschen Mann, was eine Tragödie zur Folge hat.
Im Hier und Jetzt glaubt der frustrierte Commissario den Täter bereits festgesetzt zu haben. Doch dann wird Elsa auf die gleiche Art getötet.
Genial banal
Mit „Hexenkind“ ist Sabine Thiesler ein spannungsreicher und überraschender Thriller gelungen. Die spezielle Zeichnung ihrer Figuren und deren Verhältnis zueinander beeindruckt nachhaltig. Die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind nicht verwirrend. Generell ist das Lesevergnügen ein großes.
Mag die eine oder andere Verwicklung auch leicht vorhersehbar sein, die grundsätzliche Spannung hält bis zum Schluss. Die Auflösung ist in ihrer logischen Banalität schon wieder genial.
Die Investition in dieses Buch lohnt sich in jedem Falle.
Autorenporträt
Autorin Sabine Thiesler geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und war Ensemblemitglied der Berliner „Stachelschweine“. Außerdem schrieb sie erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen (u.a. „Das Haus am Watt“, „Der Mörder und sein Kind“ und mehrere Folgen für die Reihen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“). „Hexenkind“ ist ihr zweiter Roman.
Buchinfo
“Hexenkind“ von Sabine Thiesler, erschienen bei Heyne
Taschenbuch: Broschur, 576 Seiten, € 9,95, ISBN: 978-3-453-43274-1
eBook: erschienen Oktober 2010, 576 Seiten, € 8,99, ISBN: 978-3-641-05136-5
Quellen
Bild+Autorenporträt: www.randomhouse.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
Sabine Thiesler ist einer meiner liebsten Autorinnen und ich mochte nach dem Kindersammler das Hexenkind auch sehr 🙂
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