Estelle Paradise fühlt sich alles andere als paradiesisch. Sie wird mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, weit weg von ihrem eigentlichen Zuhause. Erst nach Tagen erwacht sie aus dem Koma. Die Ärzte sind erleichtert. Estelle eher nicht, denn ihr stellen sich einige Fragen: Wo ist Mia? Wo ist meine Tochter? Und warum sitzt ein Polizist vor meiner Zimmertür?
Nach einem schweren Unglück wird Estelle Paradise ins Krankenhaus eingeliefert. Tagelang liegt die schwer verletzte junge Frau im Koma. Als sie endlich aufwacht ist sie verwirrt und kann sich an nichts erinnern. An fast nichts. Denn bald treiben sie Fragen um: Wo ist Mia? Wo ist meine Tochter?
Die Polizei sucht bereits nach dem 7 Monate alten Baby. Estelle kann nichts zur Aufklärung beitragen, denn sie leidet unter einer Amnesie – Gedächtnisverlust. Was ist nur geschehen? Hat sie ihrem Baby etwas angetan? Wenn ja, warum? Wo ist Mia jetzt? Und warum hatte Estelle eine Kugel im Kopf?
Die Polizei geht von einem Verbrechen und einer Familientragödie aus. Sie verdächtigen die Mutter das Verschwinden von Mia inszeniert zu haben. Auch Estelles Mann verdächtigt sie, der kleinen Mia etwas angetan zu haben. Und Estelle kann noch nicht einmal glaubhaft ihre Unschuld beteuern. Vielmehr erstickt sie in ihren Zweifeln und Ängsten.
Ihr Mann überredet sie schließlich sich in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen. Dort soll ein Spezialist für Amnestieerkrankungen Estelles Gedächtnis wieder auf die Sprünge helfen.
Wird sie sich an die offenbar traumatischen Ereignisse erinnern? Will sie sich überhaupt erinnern?
Nur im Mittelteil lesenswert
An einem Sonntag im Mai begann ich die Lektüre. Gemütlich auf meinem Balkon sitzen und einen spannenden Thriller lesen war der Plan. Die bittere Wahrheit ist, dass ich schon nach den ersten 5 Seiten, das Buch am liebsten übers Balkongeländer gefeuert hätte. Estelle (und auch die Handlung) ging mir zum Beginn des Buches tierisch auf die Nerven. Die Gedanken des Protagonisten zu kennen und zu merken, dass er den anderen handelnden Personen eben nicht sagt was er denkt bzw. zu lesen aus welchen Gründen er es den anderen nicht sagt, macht mich ohnehin immer rasend. Denn ich finde die Gründe in fast allen Fällen völlig bescheuert. (Vielleicht weil man als Leser weiß, dass es ja doch irgendwann rauskommt.)
Ich habe mich allerdings beherrscht und die Lektüre stöhnend fortgesetzt. Und siehe da, es hat sich dann doch gelohnt. Irgendwie. Im Grunde sobald Estelle in der Klinik ist und ihr Leben in der Rückschau erzählt wird. Da wird’s spannend und interessant.
Zum Ende hin fand ich es dann allerdings wieder zu verworren. Die letzten Haken in der Handlung fand ich unnötig, das Ende wird zu sehr hinausgezögert. Ein bisschen so, als wären es der Autorin noch nicht genug Seiten gewesen und sie hat noch was nachsetzen wollen.
Betrachte ich nur den Mittelteil ist es durchaus ein starker und spannender Psychothriller. Wenn es auch hier Momente gab, in denen ich mit den Augen gerollt habe. Weil ich beispielsweise Estelles und/oder Jacks Verhalten völlig unverständlich fand. Nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht die Suche nach der Erinnerung zu lesen.
Aber Anfang und Ende fand ich total daneben und hätte ich mir am liebsten geschenkt.
Solltet Ihr Euch für die Lektüre entscheiden – und ich spreche bewusst keine positive oder negative Empfehlung aus – dann wünsche ich Euch mehr Freude daran als ich sie hatte.
Autorenporträt
Alexandra Burt wurde in Fulda geboren und ging nach dem Studium in die USA. Sie lebt mit ihrer Familie in Texas.
Buchinfo
„Remember Mia“ von Alexandra Burt, erschienen bei dtv premium
Taschenbuch: 384 Seiten, € 14,90, ISBN 978-3-423-26101-2
eBook: 352 Seiten, € 12,99, ISBN 978-3-423-42950-4
Quellen
Bild/Autorenporträt: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
Wenn Ihr das Buch gelesen habt, schreibt mir doch wie es Euch gefallen hat. Ich freue mich auf Eure Meinungen.
Pingback: Gilly Macmillan: Toter Himmel | Wortgestalten