Früher nannte man es noch Haushaltstipps oder Geheimtipp oder „Was Oma noch wusste“. Heute heißt es Life-Hack. Der Grund erschließt sich mir nicht, aber darum soll es hier auch nicht gehen. Keith Bradford hat solche Life-Hacks gesammelt und 1000 davon in diesem Buch zusammen gepackt. Vermutlich damit man sie auch dann zur Hand hat, wenn das Internet gerade streikt und man sie nicht online lesen kann.
Die Tipp-Sammlung ist nach Kategorien wie Technik, Essen & Trinken, Gesundheit, Sparen etc. pp. unterteilt. In diesen jeweiligen Kategorien gibt es allerdings keine Sortierung. Zwischendrin gibt es immer noch mal 10 spezielle Tipps oder Infos beispielsweise zu kostenlosen WLAN-Hotspots oder wie man in verschiedenen Restaurants/Restaurantketten an ganz besondere Leckerbissen (?) kommt. Hier sei einfach mal „the naked Sandwich“ genannt, dass schlicht und ergreifend ohne Brot als pure Fleischmahlzeit daher kommt.
Damit erschöpft sich die Inhaltsangabe eigentlich auch schon. Daher hier einige Beispiele für Live-Hacks:
Das iPhone lädt schneller, wenn man es an ein Ladegerät des iPads anschließt. (Zitat Seite 19, Nr. 45)
Wenn es wirklich darauf ankommt, wach zu bleiben, dann wirken Äpfel besser als Koffein. (Zitat Seite 39, Nr. 140)
Schweißgeruch in Schuhen und Sporttaschen kann man neutralisieren, in dem man über Nacht trockene Teebeutel hineinlegt. (Zitat Seite 86, Nr. 396)
Schließ Freundschaft mit drei Personen: einem Jurastudenten, einem Polizisten und einem Barmann. (Zitat Seite 128, Nr. 611)
Hast du ein Glas zerbrochen? Mit einer Scheibe Brot kannst du auch noch den kleinsten Glassplitter vom Boden auftupfen. (Zitat Seite 182, Nr. 865)
Während des Lernens Schokolade zu essen, hilft dem Gehirn, Informationen abzuspeichern, und wird mit besseren Prüfungsergebnissen in Verbindung gebracht. (Zitat Seite 203, Nr. 975)
Ich habe heute keine Empfehlung für Euch
Es ist nicht unbedingt das Buch auf das die Welt gewartet hat. Aber ich gebe zu, es stehen durchaus ein paar interessante Sachen drin. Es war kurzweilig und teilweise amüsant, mitunter hatte ich sogar einen kleinen Aha-Effekt.
Mit den verschiedenen Kategorien werden auch unterschiedliche Typen angesprochen. In der Technik finden sich beispielsweise Hinweise für Gamer, beim Sparen welche für Schwaben, bei Essen & Trinken welche für die Improvisationstalente. Soweit so gut.
Ich habe in der Inhaltsangabe oben schon die fehlende Sortierung innerhalb der Kategorien angesprochen. Das ist mir besonders aufgefallen, wenn es um Tipps gegen Kopfweh/Migräne geht. Da gibt es mehrere Tricks, aber die sind nicht gesammelt auf einer Seite zu finden. Vielmehr muss man sie sich zusammensuchen. Oder auch Tipps zum Laden von elektronischen Geräten. Oder die vielen Dinge die man offenbar mit einem Oreo-Keks anstellen kann. Wären solche Sachen zusammengefasst worden, hätte man auch über einen Index am Ende des Buches nachdenken können.
So sehe ich nicht wirklich den praktischen Nutzen. Wenn ich einen Geheimtipp bräuchte, um Kopf- oder Halsweh ohne Pillen zu kurieren, würde ich nicht das Buch zur Hand nehmen. Einfach weil ich keinen Geist hätte ewig darin herum zu blättern und zu suchen. Ich würde meine Mama anrufen. (Denn bei ihr gibt es neben den – inzwischen natürlich bekannten – Tipps auch ein wenig Mitleid. 🙂 ) Und wenn sie nicht erreichbar ist, befrage ich das Internet.
Also gibt es von mir heute keine Empfehlung.
Noch mehr „Klobücher“:
Polizei Oslo: Rollstuhl auf Geisterfahrt. Wir kümmern uns.
Schlecky Silberstein: Ich kann keine Wurstzipfel essen
SMSvonGesternNacht.de: Ich guck mal, ob du in der Küche liegst
Autorenporträt
Keith Bradford betreibt mit seiner Firma eine Vielzahl von humoristischen Webseiten und hat den Begriff «Life Hacks» quasi erfunden und als Erster über seine Seite 1000LifeHacks.com verbreitet. Er lebt in der Nähe von Toronto, Kanada
Buchinfo
„Life Hacks. 1000 Tricks, die das Leben leichter machen“ von Keith Bradford, erschienen November 2015 bei rororo
Paperback: 208 Seiten, € 9,99, ISBN: 978-3-499-63104-7
eBook: epub, 320 Seiten € 9,99, ISBN: 978-3-644-55301-9
Quellen
Bild + Autorenporträt: www.rowohlt.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne