Bevor ich Euch haarklein meine Erlebnisse und Erfahrungen aus dem fernen Südamerika aufs Auge drücke, lasst mich vorweg ein paar Dinge loswerden.
Der Urlaub war toll. Unvergesslich und schön und magisch und angefüllt mit so vielen schönen Momenten, dass es mir jetzt schon wie ein Traum vorkommt. War ich wirklich dort? Ist das wirklich alles passiert?
Vom Wetter her hatte ich insofern Glück, dass nicht jeden Tag die Sonne geknallt hat wie blöde. Dennoch habe ich trotz Wolken einen mörderischen Sonnenbrand abbekommen. Beim Schnorcheln nicht aufgepasst und nach 2-2,5h auf Fische beobachten hatte ich einen schlimmen Sonnenbrand auf den Unterschenkeln. Der Rest war mit so einem unsäglichen Neoprenanzug geschützt. Ich konnte die nächsten 4 Tage nur unter Schmerzen laufen. Ganz fies. Am Äquator also immer schön Sunblocker in rauen Mengen auftragen.
Es wird gebaut, gebaut, gebaut
In jeder der Städte auf den Inseln San Cristobal, Santa Cruz und Isabela wird gebaut, gebaut, gebaut. Viele Häuser sind/wirken unfertig. Ein teils befremdlicher Anblick für mein vorurteilsbehaftetes Europäerauge. Und die Tatsache, dass hauptsächlich wegen der Touristen gebaut wird, machte für mich die Sache nicht besser. Obwohl keine Saison war, fand ich es wären ziemlich viele Touris da. Obwohl dies auch mir ermöglichte diese einmalige Welt zu sehen, so hatte ich doch ein schlechtes Gewissen. Denn trotz des Nationalparks und den damit verbundenen Beschränkungen, ist es ein zweischneidiges Schwert. Die Touristen lernen die Natur kennen und (ich denke) lieben, so dass sie sich für deren Erhalt einsetzen und bei ihrem Aufenthalt auch respektvoll damit umgehen. Aber die Touristen machen eben auch viel Müll und deren Ansprüche an ihrer Unterkünfte sind auch nicht ohne. Ständig warmes Wasser, überhaupt Trinkwasser und überall WiFi . Das 1. Was man mir in jedem Hotel noch vor dem Zimmerschlüssel geben wollte, war der Code fürs WiFi. Die Touri-Gruppe in einem meiner Hotels sass, wenn sie nicht unterwegs war nur mit den Smartphones in der Hand rum und beschwerte sich regelmäßig über ausgefallenes Internet.
Die Natur auf Galapagos ist unfassbar schön. Selbst jetzt in der Trockenzeit, wo vieles nicht blüht und grünt. Es ist unglaublich wie nah man den Tieren kommen kann. Wobei natürlich anfassen oder provozieren ein No-go ist und man auch Respekt vor den Tieren haben soll. Ich habe mich den Tieren nur dann bis auf wenige Zentimeter genähert, wenn ein Guide dabei war und mich quasi für ein Foto dazu aufgefordert hat. In der Regel sind die Tiere auch nicht aggressiv – wenn auch die Meerechsen so aussehen – sondern der Mensch ist ihnen meist egal. Zumindest bei den Seelöwen. Die blinzeln mal mit dem Auge, wenn man sich nähert und dösen dann weiter. Echsen laufen weg, wenn es ihnen zu bunt wird.
Ausnahmslos alle Menschen – egal ob Guides, Hotelangestellte oder Einheimische – waren nett zu mir. Obwohl dank Sprachbarriere die Verständigung mit den Ecuadorianern teils schwierig war, hat im Effekt alles geklappt. Ich habe die Busfahrt in und aus dem Dschungel überstanden und sogar die Polizeikontrolle in den Anden. Wo ich als einzige hellhäutige Person dermaßen herausstach, dass es mir fast peinlich war.
Der Weg nach Südamerika ist lang. Seeeeehr lang. 14 Stunden im Flieger sind die Hölle. Fast nur sitzen und mit Essen vollgestopft werden, ist richtig übel. Meinen Fensterplatz hatte ich gut gewählt, da ich so nur dem Flugzeug auf die Pelle gerückt bin. An Schlaf war nicht wirklich zu denken. Stattdessen habe ich mein Filmdefizit mit „Der Hobbit Teil 3“, „Brokeback Mountain“, „Mordechai“, „The Age of Adelaide“ etc. aufgefüllt. Es war trotzdem nervig.
Aber es hat sich gelohnt.
Hurra, ich habe als erste Deine Erlebnisse lesen dürfen und beneide Dich um diese wundervollen Urlaubstage in Ecuador.
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Das klingt schon mal sehr interessant. Beneidenswert!
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