Inspiriert von Elli vom Wortmagieblog will ich heute einmal mehr meine Meinung kundtun.
Elli fühlt sich als der sprichwörtliche Elefant, wenn sie zu populären, hochgelobten und vielgeliebten Büchern die genau gegenteilige Meinung äußert – Wie ich zum Elefanten werde: ungebliebte Buchmeinungen. Da treffen sie dann böse Blicke und sie hält sich lieber zurück. Das finde ich ein wenig schade, denn gerade die Diskussion über Bücher, ist doch etwas schönes. Und wenn man nicht mit der Lese-Masse konform geht, empfinde ich das als eher erfreulich.
Und ganz ehrlich, ein Buch verbal im Gespräch zu zerpflücken, dass von Funk und Fernsehen gehypt wird bis zum Erbechen, macht mir einen Heidenspaß. Weswegen ich in den wenigen bibliophilen Gesprächen die ich führe, ganz besonders die Bücher anspreche, die von der Menge geliebt und von mir verachtet werden. Oder Schriftsteller. Ich habe dafür bisher auch noch keine Dresche bezogen.
Da ich nun jede solcher Gelegenheiten zum Rumätzen gern nutze, will ich dass anlässlich des Blogs von Elli auch tun. Ich bedaure es an dieser Stelle ein wenig, dass ich die Bücher von Stephenie Meyer nicht gelesen habe. Auch die Filme habe ich nicht gesehen. Allein die Titel laden mich hier quasi ein, weil ich dabei ständig ans Essen denken muss:
- Bis(s) zum Frühstück im Morgengrauen
- Bis(s) zum Mittagessen
- Bis(s) zum Abendbrot
- Bis(s) zum Ende des Nachtmahls
Nach der ganzen Fresserei und dem riesigen Hype um Bücher und Filme sowie die meiner Meinung nach völlig überforderten und unterqualifizierten Schauspieler, wäre mein letzter Teil dann
Aber wie gesagt, die Bücher habe ich nicht gelesen und von einem der Filme (keine Ahnung welcher) ganze 5Minuten zuzüglich diverser Trailer angesehen. Das hat mir schon gereicht. Hallo? Ein schmächtiger, hühnerbrüstiger Schnöseling, der die ganze Zeit grenzdebil und depressiv vor sich hinstiert und dessen Haut glitzert als hätten ihn am CSD sämtliche Schwulen in allem Glitzerstaub dieser Welt gewälzt??? Ich sag ja, bis(s) zum Erbrechen…
Sei´s drum. Eigentlich war das jetzt nur ein Zwischenspiel, dass mir im Kopf rumging. Die eigentlichen Bücher und Autoren, die von quasi aller Welt heißgeliebt werden, nur nicht von mir, kommen jetzt.
Fangen wir mal mit dem Buch an: „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett. Ein absolut überschätzter fetter Schinken. Ja, ich habe es gelesen. Und ich fühlte mich durchaus ganz gut unterhalten. Aber ein paar Seiten weniger hätten es auch getan. Es ist mir trotzdem völlig schleierhaft, was – wen auch immer – dazu veranlasst hat, dieses Buch so in den Himmel zu loben. Die Verfilmung als Mehrteiler ist für mich genauso wenig nachvollziehbar. Hätte es diesen ganzen Rummel um den Schinken nicht gegeben, wäre das Buch schon lange in meiner gedanklichen Versenkung verschwunden.
Der meiner Meinung nach total zu unrecht hochgelobte und vielgeliebte Autor Stephen King ist eine langweilige Pfeife. Haha, ich spüre regelrecht wie das Blut seiner Fans zu kochen anfängt, das Herz rast vor Wut und die Augen sich zu Schlitzen verengen. Ja, ich meine den vermeintlichen Horror-King persönlich. Ich habe zwei seiner Bücher gelesen. Nein, eigentlich habe ich 2x ein halbes Buch gelesen. Laaaaangweilig!
Als Teenie habe ich mir „Es“ zur Brust genommen und bei der Hälfte abgebrochen. Laaaaanweilig! Stinkend langweilig. Ich habe nicht begriffen wie aus diesem grottenlahmen Buch der gruselige Film entstanden ist, der mir meine Angst vor Spinnen unterm Bett beschert hat.
Mein zweiter Versuch mit Anfang 20 oder so vom Pseudo-Horror-Meister war dann „Tommyknockers“. Und? Laaaaaangweilig! Zum Schnarchen. Ich glaube, da hab ich nicht mal die Hälfte geschafft. Nach einem Drittel sind mir sämtliche Gliedmaßen, einschließlich der Hände eingeschlafen, so dass ich nicht mehr in der Lage war umzublättern. Ich habe mich nicht erschrocken, nicht gegruselt, weil eigentlich gar nichts passiert ist in den Büchern. Nichts. Einfach gar nichts! Vielleicht macht manchen Menschen ja dieses „Nichts“ angst – so wie in „Die unendliche Geschichte“?!
Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum ausgerechnet Stephen King der Godfather of Horror sein soll. Um seine Bücher werde ich in jedem Fall weiterhin einen Bogen machen.
Ein Autor, dessen Berühmtheit ich auch nicht wirklich nachvollziehen kann ist Charles Dickens. Das ist der mit der Weihnachtsgeschichte, also DER Weihnachtsgeschichte um Ebeneezer Scrooge. Irgendwie tut mir das auch leid, aber ich finde Dickens ziemlich überbewertet. Ich habe mir ein Buch mit seinen Weihnachtsgeschichten besorgt. Es gibt nämlich mehrere. Dickens hat ja viel geschrieben.
Ich räume ein, dass mir für die vermeintlich klassische Literatur das Verständnis fehlen mag und man vielleicht auch den Zeitunterschied zwischen Schreiben (vor 150 Jahren) und Lesen (jetzt) berücksichtigen muss. Spannend war damals halt ein bischen was anderes als heute. Dennoch sind die Geschichten von Dickens soooooooo langaaaaatmig. Er schreibt so detailversessen und ergeht sich in elend langen Beschreibungen von alles und jedem, dass es mir so dermaßen die Freude am Lesen genommen hat. Und die Schrift ist so klein und die Seiten so dünn, dementsprechend lang sind die Geschichten, obwohl das Buch gar nicht sooo dick ist.
Allerdings hat Dickens halt den Klassiker-Bonus. Wenn ich mal älter bin, also sozusagen so richtig erwachsen Erwachsen, dann versuche ich mich bestimmt nochmal an „David Copperfield“ oder „Oliver Twist“. Aber das heb ich mir noch ein paar Jahre auf.
Ich gebe an dieser Stelle die Frage von Elli auch an Euch weiter: Welches Buch oder welcher Autor ist denn Eurer Meinung nach völlig überbewertet und zu Unrecht in den Medien hochgelobt? Welches populäre Buch findet Ihr ganz furchtbar? Ich freue mich auf Eure Kommentare.
Paolo Coelho. Mit einer einzigen Ausnahme („Veronika beschließt zu sterben“, nämlich) ist das seichtes, moralinsaures, esoterisches Wischiwaschi das nicht einmal besonders ansprechend geschrieben ist. Warum er als der große Populärphilosoph dieser Generation gefeiert wird, erschließt sich mir absolut nicht.
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Von Coelho habe ich bereits gehört. Da mich bisher keines seiner Bücher gereitzt hat, bin ich um das „Wischiwaschi“ aber drumrum gekommen. Ich glaube das wird – unabhängig von Deiner Einschätzung – auch so bleiben. 🙂
Viele Grüße
sanne
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