In 2013 habe ich mich entschlossen meinen Urlaub in Schottland zu verbringen. Denn im Vorjahr auf einer südlichen Insel bemerkte ich, dass es mir gar nicht liegt, mich einfach tagelang an einem Pool zu entspannen. Und am Strand ebenso wenig, da dort figurbedingt immer die Gefahr von Walrettern droht, die mich ins Meer schubsen wollen.
Nach einer TV-Doku über den Norden Großbritanniens wurde aus dem ursprünglichen „Hach, das wäre schon mal interessant. Irgendwann. Später.“ ein „Ja, warum fährst du eigentlich nicht wirklich im nächsten Urlaub nach Schottland?!“ Ich brauchte halt einen Moment, um mir klar zu machen, dass Urlaub eben nicht immer Süden, Strand und Sonne sein muss.
Die Idee war also geboren und die Planung konnte beginnen. Denn einfach so eine Busrundreise wollte ich nicht machen. Ich wollte nicht zu all den Plätzen fahren, wo hunderte Touristen hingekarrt werden, unzählige „einzigartige“ Fotos geschossen werden und man dann zurück in den stickigen Bus muss. Eine Rundreise sollte es trotzdem sein. Mit der Bahn? Nee, dann müsste ich ja die ganze Zeit mein Gepäck schleppen und wäre auch nicht unbedingt flexibel. Also ein Mietwagen.
Schon Wochen vor der Reise las ich in Reiseführern und stöberte auf visit-scotland.com nach interessanten Zielen. Auf einer Landkarte verzeichnete ich all die Ort, die ich besuchen wollte. Der ein oder andere Drehort zu einem Lieblingsfilm war dabei, hauptsächlich aber wollte ich Flora und Fauna bestaunen.
Entgegen meiner üblichen Neigung sämtliche Grundplanung der Reise an ein Reiseunternehmen abzugeben, habe ich dieses Mal Flüge und Mietwagen selbst gebucht. Für mich perfekt war das Abenteuer als ich auch noch beschloss, kein Hotel im Voraus zu reservieren, sondern flexibel zu bleiben und dort zu schlafen, wo es sich gerade anbietet. Schon eine ziemliche Leistung, da ich in der Regel alles durchplane und endlose Listen schreibe.
Im Nachhinein gesehen war das schon reichlich blauäugig. Dank der Urlaubssaison war es nämlich gar nicht so einfach jeden Abend am gewünschten Ort ein günstiges Quartier zu finden. Mehrmals musste ich umdisponieren. Aber auch das hatte in den meisten Fällen seine guten Seiten.
Dank der Flugkonstellation von Stuttgart aus, habe ich auch noch einen Sightseeing-Tag in London eingeschoben. Eine grandiose Idee, wenn auch mit Umsetzungsfehlern – und viel zu wenig Zeit.
Neben der Tourplanung habe ich im Übrigen tatsächlich auch nach einer Möglichkeit gesucht, im Vorfeld mal das Links-Fahren zu üben. Aber es gibt einfach keinen Übungsplatz dafür in Deutschland. Ein Manko und eine echte Marktlücke wie ich finde.
Ganze vier Wochen vor Reisebeginn bekam ich eine totale Panikattacke und wollte schon fast alles wieder absagen. Aber nur fast. Wäre schon irgendwie Weicheimäßig gewesen vor dem Linksverkehr und der betttechnischen Unsicherheit zu kapitulieren. Wer hätte mich denn dann noch bewundernd angeschaut und mir gesagt wie mutig ich doch bin, dass ich das durchziehe. So ganz allein. Manchmal hätte man meinen können, mein Ziel sei nicht Schottland, sondern ich mache eine Expedition in die Arktis oder durchquere per Pedes die Wüste.
Ich war jedenfalls Schottland. Und weil ich nach wie vor so beeindruckt bin von diesen Tagen, habe ich beschlossen, meine Urlaubserlebnisse hier zu teilen. In den nächsten Tagen und Wochen, gibt es also immer wieder „Anekdoten aus Schottland“ zu lesen.
Mehr Anekdoten aus Schottland findet Ihr HIER
Ich liebe Schottland! Komme bestimmt die Tage noch einmal vorbei hier… LG Miri
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Hi Miri, sehr gerne. In spätestens 2 Tagen gibts die erste „richtige“ Anekdote. 🙂 Bis dahin viel Spass. LG sanne
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