Es war der 24. Juni und der Tag stand ganz im Zeichen der Pirschfahrten. Schon 6Uhr gab es Kaffee und ein paar Cracker. Dann machten wir uns auf den Weg. In der nördlichen Serengeti sind nicht ganz so viele Touristen unterwegs. Viele machen nur Tagessafaris und dann ist die Zentral-Serengeti oder der Ngorongoro-Krater das Ziel, weil man dort einfach mehr innerhalb kürzester Zeit sieht. Dank unserer 7-Tages-Tour hatten wir die Möglichkeit eben auch weiter nördlich die Natur zu erkunden.

Sonnenaufgang über der Serengeti
Great Migration … und wir mittendrin!
Es dauerte nicht lange und wir standen zwischen hunderten Gnus. Deswegen wimmelt es auch nur so vor ihnen auf den Bildern heute. Vielleicht ist Euch „Great Migration“ ein Begriff, die große Wanderung der Gnus und Zebras nach Norden, auf der Suche nach Weidegründen. Dies war nur ein kleiner Teil der ca. 2 Millionen Gnus, aber schon das war unglaublich beeindruckend. Egal wohin wir blickten, nah oder fern, die Gnus nahmen kein Ende. Dazu die Geräuschkulisse. Eine Mischung aus Grunzen und Quaken brachte uns immer wieder zum Lachen. Dazu noch eine große Elefantenherde.

Die 1. Ahnung einer großen Wanderung
Ich habe die „Great Migration“ schon in diversen Dokumentationen gesehen. Vor meiner Reise dachte ich „Ja, gut das wäre bestimmt nicht schlecht so einen Haufen Gnus zu sehen.“ – die Realität war weitaus beeindruckender als ich jemals erwartet hätte. Die schiere Menge der Tiere. Auch später immer wieder in der Ferne wandernde Gnus, teils hintereinander aufgereiht wie auf einer Perlenkette.
Keine Ahnung wie lange wir inmitten hunderter Gnus standen, aber es war mit das beeindruckendste was ich auf der Safari sah und erlebte.
Warten auf den Löwen
Ein paar hundert Meter weiter entdeckten wir wieder eine Menge Geier, die scheinbar gerade Frühstück gefunden hatten. Mehr als 20 Tiere tummelten sich da. In unserem Rücken noch mehr Gnus. Und Faraja sagte, wenn die Tiere auf dieser großen Fläche, so viel Platz frei lassen, dann versteckt sich irgendwo ein Raubtier. Lange suchten wir vergebens. Noch zwei Minuten wollten wir bleiben. Und erst als die Frist schon abgelaufen war, wir aber immer noch da standen, kam hinter einem fernen Busch ein Löwe hervor. Ein wunderschönes Männchen. (Da merkt man wie die Guides ihre Pappenheimer kennen.) Er kam ein wenig näher, war aber trotzdem noch recht weit entfernt. Kurz darauf verschwand er in einem Graben und blieb dort.
Am späten Vormittag kehrten wir zum Camp zurück und bekamen einen Brunch. Diesmal tummelten sich am Wassertank putzige Klippschliefer. Die hatten wir am Vorabend schon gehört – ihre Rufe klingen als würden sie lachen.
Unterwegs nach Süden
Dann gings auf zur zweiten Pirschfahrt. Wir schlugen die Richtung gen Süden ein, wo unser nächstes Camp lag. Unterwegs trafen wir auf eine riesige Herde Zebras. Ähnlich wie die Gnus am Morgen verteilten sie sich über eine große Fläche rechts und links der Straße. Soweit das Auge reichte ein einziges schwarz-weißes Flimmern.
In der sogenannten Zentral-Serengeti waren deutlich mehr Jeeps samt Touristen unterwegs. Besondere Betriebsamkeit herrscht immer dort, wo einer der rareren Big Five gesichtet wird. Zum Beispiel Löwen. Neben vielen Jeeps stand da auch ein riesiger Bus voller Touristen. Das hat mich schon erstaunt. Andererseits ist es sicherlich auch eine Frage des Geldes mit eigenem Jeep und/oder Guide durch den Nationalpark zu fahren.
Kamerasperrfeuer und Touristenlärm
Die Löwen schien das Essen auf Rädern aber nicht zu interessieren. Eine Gruppe von ihnen lag ganz entspannt unter einem Baum und döste. Manchmal hob einer den Kopf, was sofort ein Sperrfeuer an Klicklauten der Kameras auslöste. Es war überhaupt eine ziemliche Geräuschkulisse. Die Motoren der eintreffenden oder abfahrenden Jeeps, die Ahhs und Ohhs der Touristen, ihre Unterhaltungen und das gegenseitige Aufmerksammachen auf Besonderheiten, die Erläuterungen der Guides an ihre Gäste, die Gespräche der Guides untereinander … vorbei die Ruhe der letzten Tage.
Auch auf dem Campingplatz war ziemlich viel los. Neben den üblichen Gebäuden zum Kochen und Essen sowie den zugegeben vergleichsweise komfortablen Sanitäranlagen, standen dort eine Menge Zelte. Das Camp war umgeben von hohem Gras und Bäumen. Man konnte nicht weit sehen und vielleicht hat es mir deshalb dort nicht so gut gefallen. Immerhin habe ich mir den tollen Sonnenuntergang anschauen können. Oder zumindest dank der Himmelfärbung erahnen.
Natürlich durften wir das Camp nicht verlassen. Aber immerhin konnte ich nachts alleine aufs Klo ohne irgendwen damit zu behelligen.
Lagerfeuer und Büffel
Aristide und Ombeni hatten neben dem leckeren Abendessen auch wieder für ein Lagerfeuer gesorgt. Vor allem ein rumänischer Tourist war davon begeistert und stattete uns mehrere Besuche ab. Er war auch ganz aus dem Häuschen als er den Büffel entdeckte, der direkt neben dem Camp graste.
Meine letzte Amtshandlung des Tages war noch eine entspannte Dusche.
Ich wünsche mir sehr diesen Reisebericht in Form einer Broschüre/Buch. Einfach gut geschrieben. 👍
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Hallo Doris,
vielen Dank für Dein Feedback. Das freut mich sehr, wenn Dir der Reisebericht gefällt. Ein Buch war/ist in Überlegung, aber unwahrscheinlich, da sich vermutlich kein Verlag für einen normalen Urlaub interessiert.
Viele Grüße
Susanna aka Wortgestalten
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Tolle Abenteuer!
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