19. und 20. Mai 2018
Neben den Inseltrips bin ich aber auch ein bisschen an Land gewesen. Gerade Samstag und Sonntag wollte ich nicht zum Schnorcheln fahren, weil am Wochenende die Einheimischen dort ihre freie Zeit verbringen. Das sei ihnen auch gegönnt. Aber die Inseln sind dann eben ziemlich überlaufen.

Tolle Moschee in Kota Kinabalu
Also habe ich am Samstag Vormittag den Lok Kawi Wildlife Park in der Nähe von Kota Kinabalu besucht und am Sonntag den Sabah Tea Garden in der Nähe von Ranau im Landesinneren. Ersteren weniger wegen der Tiere als vielmehr aufgrund des Botanischen Gartens mit Abteilungen für Orchideen, Kannenpflanzen und Bromelien. Aber womöglich ist April/Mai einfach nicht die Zeit für diese Pflanzen. Ich habe weder das eine noch das andere so wirklich in Blüte gesehen. Obwohl die Anlage soweit ich das sagen kann, recht schön angelegt ist.
Im Lok Kawi Wildlife Park
Generell entspricht der kleine Zoo selbstverständlich nicht im mindesten europäischen Ansprüchen bzw. Standards. Schon gar nicht wenn man wie ich von der Stuttgarter Wilhelma verwöhnt ist, was Zoologisch-Botanische Gärten angeht. Aber für hiesige Verhältnisse war der Großteil der Gehege gut ausgestattet.
Leider ging es mir an diesem Tag nicht so gut und so habe ich den Aufenthalt hier recht kurz gehalten. Zumal der Taxifahrer so freundlich war, auf mich 2h lang zu warten. Ohne dafür zusätzlich Geld zu verlangen! Nach einem Abstecher in die riesige Mall und den Supermarkt unmittelbar neben meinem Hotel, habe ich den Rest des Tages im Bett – vor allem aber auf dem Klo – verbracht.
Kunterbunt: Sunday Gaya-Street Market
Der Trip nach Ranau in den Tee-Garten dauerte da schon länger. Natürlich ist auch die Anfahrt mit 2,5-3h schon mal zeitintensiver. Ich habe einen der Minibusse genommen, von denen der erste gegen 8Uhr in der Innenstadt losfährt.
Kurz nach 6 Uhr bin ich schon mal die erste am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Denn bevor ich in den Minibus steige will ich auch noch den sonntäglichen Gaya-Street-Market besuchen. Ein bisschen bummeln und gucken und Souvenirs kaufen. Wie schon im letzten Jahr, gibt es hier jede Menge zu sehen. Es ist faszinierend.
Unerwartete Einladung
Im Bus nach Ranau sitzen schon zwei Touristinnen. Es kommen noch ein paar Leute dazu und überraschenderweise fahren wir los, obwohl noch Plätze frei sind. Von Ranau aus ist es noch einmal eine Fahrt von ca. 30 Minuten bis zum Tee-Garten. Ohne das ich recht weiß wie mir geschieht, beschließt der Minibus-Fahrer, dass er mich selbst zur Tee-Plantage bringt. Zuvor aber hat er Hunger und wir setzen uns in ein kleines Lokal. Während er einen Snack isst, schlürfe ich mein geliebtes Teh-C-Special: Palmsirup, schwarzen Tee und Milch gekühlt mit Eiswürfeln. Ich liebe dieses Gesöff.
Mein Fahrer – er heißt Albert – lässt es sich nicht nehmen, mich einzuladen und dann geht es los. Unterwegs erzählt er mir ein bisschen von der Gegend, denn hier in der Nähe ist sein Heimatdorf.
Der Sabah Tea Garden bei Ranau
Die Tee-Plantage ist … naja, schade das zu sagen, aber sie ist irgendwie unspektakulär. Natürlich sehen die weiten Teefelder toll aus. Und auch die kleine Führung durch die Tee-Fabrik, die ich erhalte ist interessant. Aber wenn man nicht in der Mittagshitze zwischen den Teepflanzen umherlaufen will, gibt es hier wenig zu tun. Mit Albert habe ich vereinbart, dass wir uns 13.30Uhr wieder treffen. Denn dann muss er zurück nach Ranau, um von dort aus um 14.30Uhr nach Kota Kinabalu zu fahren. Und ich will natürlich auch wieder zurück.
Das einzige – für mich – interessante ist das Quaileys Hill Memorial. Ein Kriegsdenkmal für die vielen Opfer der Todesmärsche hier auf der Insel. Die Märsche führten von Sandakan aus durch diese Gegend. Und Allan Quailey ist in der Nähe der Teeplantage getötet worden.
Ich vertreibe mir also einen Großteil der Zeit an dem Denkmal und mit dem Lesen von Berichten über diese schlimmen Ereignisse. Anschließend bleiben ein paar Minuten um im Restaurant einen Teh Tarik, einen Tee mit viel aufgeschäumter Milch, zu trinken. Dann ein bisschen Tee kaufen und schon ist es soweit, dass ich mit Albert zurück fahren muss.
Durch den Gemüsegarten Sabahs

Kreisverkehrkunst in Kundasang
Wir fahren natürlich die gleiche Strecke retour, denn es gibt nur eine Straße. So kann ich mir noch einmal den riesigen Kohl ansehen, der als Skulptur in einem Kreisverkehr steht. Nur wenige Meter entfernt vom Kreisverkehr mit den schwarz-weißen Kühen. Das amüsiert mich köstlich. Wir sind nämlich in Kundasang, das als sehr fruchtbare Gegend gilt. Alle möglichen Gemüsesorten werden hier angebaut und auch verkauft. Da es höher über dem Meeresspiegel liegt ist es nicht so heiß und vielleicht macht das einen Unterschied.
Zurück in Kota Kinabalu ist es erst später Nachmittag. Bis zum Abendessen am Seri Selera vertreibe ich mir die Zeit mit Bummeln. Wie üblich klingt mein Abend dann auch ruhig aus.