Obwohl erst Montag ist, freue ich mich schon aufs Wochenende. Ich fahre mal wieder zu meiner Familie und bin am Samstag verabredet für eine Feuerzangenbowle. Hoffentlich fackeln wir die Bude nicht ab. *g* Außerdem kommen diverse Tanten und Onkel zum Kaffee trinken und es gibt wahnsinnig leckere Berliner mit verschiedensten Füllungen. Mir läuft jetzt schon das Wasser im Munde zusammen, wenn ich an dieses Schlemmer-Wochenende denke. Hihi.
Aber bevor es soweit ist, muss ich erstmal die Woche rumkriegen. Die steht erst am Anfang und da gilt es zunächst die Montagsfrage zu beantworten. Diese wird allwöchentlich von Svenja aka Buchfresserchen gestellt. Heute will sie wissen: Welche ist deine längste Buchreihe im Regal und was gefällt dir so gut daran?
Oha, da warne ich Euch lieber gleich vor: Die Antwort wird lang sein. Seeeeehr lang. *g*
Die meisten Bücher (= 18) habe ich von der Inspector-Lynley-Reihe aus der Feder von Elizabeth George. Die habe ich natürlich auch alle gelesen, aber es ist schon seit einigen Jahren nicht mehr meine Lieblingsreihe. Daher fehlt mir auch der bisher letzte Roman zu dieser Serie.
Alles begann mit dem Buch „Gott schütze dieses Haus“. Ich war damals um die 20 Jahre alt und Elizabeth George war nach dieser Lektüre mein erklärtes Vorbild in Sachen Schriftstellerei.
Mir gefiel ihr Schreibstil, wie sie den Spannungsbogen hielt und vor allem ihre Figuren mochte ich, die so gegensätzlich waren. Der aristokratische und reiche Thomas Lynley, der eigentlich gar nicht arbeiten müsste. Der darob auch nicht besonders beliebt ist bei den Kollegen von Scotland Yard. Und natürlich Sergant Barbra Havers, die unangepasste und unattraktive Polizistin aus ärmlichen Verhältnissen. Mit ihr habe ich mich – zumindest Aussehenstechnisch – immer irgendwie verbunden gefühlt.
Diese beiden bildeten ein Team, das ich unglaublich spannend fand. Entgegen aller Prophezeiungen rauften Lynley und Havers sich zusammen und lösten Mordfälle. Dazu kamen immer wieder auch die Einblicke in das Privatleben der beiden. Immer wieder brachten sich die beiden oder einer davon in Schwierigkeiten und wurde vom anderen rausgeholt. Es entstand eine enge Freundschaft, der so völlig das erotische oder romantische Element fehlte. Das fand ich erst recht prima. Und so kaufte ich Krimi um Krimi aus dieser Reihe.
Ich weiß nicht genau wann es anfing überhand zu nehmen. Die Romane wurde immer dicker, die Seiten immer zahlreicher – wobei die Krimis von George ohnehin immer mindestens 500 Seiten hatten. Das Problem war wie George sie füllte. Die Schlamassel in die Lynley oder Havers sich ritten wurden immer abstruser und abenteuerlicher. Sie steckten so tief in der Scheiße, dass mir als Leser nicht mehr glaubhaft zu vermitteln war, warum sie nicht aus dem Polizeidienst flogen. Ganz besonders fiel mir das im letzten Band, den ich gelesen habe auf. Seitdem habe ich keines der Bücher mehr angerührt. Mir ist daran die Lust vergangen.
Aber inzwischen gibt es so viele andere Reihen, die ich verfolge. Von der einen oder anderen haben sich da auch schon allerhand Bücher angesammelt:
Die Henkerstochter-Reihe (6 Bände): Autor Oliver Pötzsch verarbeitet hier ein bisschen Familiengeschichte. Der Schongauer Henker Jakob Kuisl und seine Tochter Magdalena lösen allerlei Mordfälle vor historischer Kulisse. Sehr unterhaltsam, spannend und interessant.
Erik-Winter-Reihe von Ake Edwardson (10 Bände): Eine Krimi-Reihe aus Skandinavien. Ich wüsste aber jetzt gar nicht mal so genau zu sagen, was mir an der Reihe so gut gefällt. Sie ist spannend und ich mag wie Erik Winter agiert. Außerdem hat er ausnahmsweise mal ein normales Familienleben – im Gegensatz zu all den anderen Ermittlern.
Sookie-Stackhouse-Reihe von Charlaine Harris (7 Bände) Hier mal eine Fantasy-Reihe um Gedankenleser, Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler und sonstige Fabelwesen. Hier bin ich irgendwo bei Band 4 oder 5 eingestiegen. Die Story fand ich so spannend, weil sie sich von meinem üblichen Lesestoff durch das Fantasy-Element unterscheidet. Außerdem gefiel mir die Beziehung zwischen Sookie und dem heißen Wikinger-Vampir Eric.
Franz-Eberhofer-Reihe von Rita Falk (8 Bände): Ja, den muss ich auch erwähnen. Die Provinz-Krimis aus Bayern mit ganz viel Witz. Hier sind es weniger die Mordfälle, die mir gefallen, sondern vielmehr die Beschreibung des Lebens aus Franz seiner Sicht. All die kuriosen und normalen Vorfälle in einem Dorf – ich finde die Serie köstlich. Nur mit der Susi muss der Franz endlich mal die Kurve kriegen.
Peter-Grant-Reihe von Ben Aaronovitch (5 Bände): Noch ein wenig Fantasy. Zauberei im Dienste Londoner Polizei. Seit vielen Jahren gibt es wieder einen Zauberlehrling. Es macht einfach riesigen Spaß gemeinsam mit Peter die fantastische Welt zu entdecken, mit all ihren Fabelwesen. Und natürlich Mord aufzuklären. Dabei bleibt Peter ein durchaus bodenständiger junger Mann, der sein Leben genießen will. Ein Heidenspaß wie ich finde.
Und natürlich die Sonderdezernat-Q-Reihe von Jussi Adler-Olsen (6 Bände): Carl Morck und sein Kollege Assad sind einfach unschlagbar. Dazu die ebenso eigenwillige Rose. Ein Knaller. Absolute Spannung in jedem Buch und überaus interessante Charaktere. Leider gibt es davon noch gar nicht so viele Bände, wie ich gern gelesen hätte bzw. lesen würde. Ich hoffe Mr. Adler-Olsen liefert bald nach.