Nach einem etwas schmerzhaften, aber sonnigen Wochenende, freue ich mich auf den Start in die neue Woche. Die will ich auch wie üblich mit der Beantwortung der Montagsfrage starten. Svenja aka Buchfresserchen denkt sich jede Woche eine Frage aus und will heute wissen: Ein Blick zurück – wie bist du zum Bücherwurm geworden?
Ehrlich, ich hab keine Ahnung.
Ich kann mich an kaum etwas aus meiner Kindheit erinnern. Es blitzen nur sporadisch Momente auf, die mir zeigen, dass ich als Kind gelesen habe. Das Buch 365 Geschichten für das ganze Jahr habe ich beispielsweise geliebt. Und später als ich älter war es das Buch „
Plutonien“. Auch „
Der Zauberer der Smaragdenstadt“ mochte ich sehr. Ich sehe mich auch in der kleinen Bibliothek unseres Ortes, weiß aber nicht mehr was ich mir da ausgeliehen habe. Die vorgenannten Bücher waren nämlich meine bzw. die Smaragdenstadt-Bücher gehörten meiner Schwester.
Es wäre falsch zu behaupten, dass ich schon als Kind eine Leseratte gewesen bin, denn ich sehe mich genauso mit anderen Kindern draußen rumtoben und spielen. In meiner Familie wurde auch nicht übermäßig viel gelesen.
Eine bewusst aktive Lesephase hatte ich mit 18/19 Jahren. Ich war weit weg von meiner Heimat, hatte eine eigene Wohnung und hatte keine Freunde in der näheren Umgebung. Ich hatte auch keinen Fernseher und las demzufolge ständig. Fast ausschließlich Liebesromane mit arroganten vom Schicksal gebeutelten Adligen und eigenwillige, aber gutherzigen Landmädchen. Ach ja, natürlich waren die jeweils auch zum Sterben schön. Und ich las auch die damals populären Mystery-Heftchen die von diversen Mädchenzeitschriften herausgegeben wurden. Das war immer eine Gruselgeschichte mit einer Lovestory zusammen.
Und ich las in der Zeit auch meinen ersten Elizabeth George-Krimi um Inspektor Lynley. Ich glaube erst in der Zeit wurde der Grundstein für meine Lesefreude gelegt. Allerdings, als mir die Nachbarn einen alten Fernseher schenkten, las ich deutlich weniger. Auch weil ich meine Bücher inzwischen auswendig kannte. Schon damals kaufte ich lieber als das ich mir aus der Bücherei etwas auslieh. Weil mein Budget aber beschränkt war, konnte ich nicht so viele Bücher anschaffen, wie ich wollte.
Nichtsdestotrotz war ich begeistert auf diese Weise in fremde Welten einzutauchen, andere Länder und Sitten kennenzulernen und Dinge zu erleben, die in meiner realen Welt nicht denkbar waren. Nach wie vor lasse ich mich gerne in exotische Länder entführen, lerne etwas über Tee- oder Kaffeeanbau, verfolge Familiengeschichten und die Lebenswege einzelner teils prominenter Personen. Ich informiere mich über zeitgeschichtliches oder Krankheitsbilder, die mich faszinieren und beängstigen. So vorhersehbar manche Bücher auch sein mögen, es gibt trotzdem oft genug etwas Neues zu entdecken. Im Laufe der Jahre haben sich meine Vorliegen geändert. Gerade jetzt mache ich auch einen Wandel durch.
Bücher sind einfach eine fantastische Möglichkeit sich einerseits über die Realität zu informieren und ihr andererseits zu entfliehen. Etwas zu lernen und einfach Spaß zu haben. Für mich die perfekte Mischung.
Eigentlich hätte ich statt zu antworten auch nur hierhin verlinken müssen, wo ich genau beschreibe
Warum ich das Lesen liebe.
Toller Text 🙂 ich stimme dir da auch total zu, Lesen ist die beste und leichteste Art, um „Bildung“ uns „Spaß“, die in unserer Gesellschaft ja so oft als Gegensätze gesehen werden, zu verbinden.
lg
susanne
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Bücher als Info-Quelle finde ich toll! Mit Frauen-Geschichten kriegt man mich nicht, aber ich fand Shades-of-Grey gut 🙂 Ansonsten gibt es viele Bücher, die mich begleitet haben, aber keinen direkten Auslöser.
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Meine Genre-Vorliebe wechselt offenbar auch alle paar Jahre. So wie ich mich von den Schnulzen abgewandt habe, lese ich im Moment ja auch weniger Krimis und Thriller. Shades of Grey hab ich allerdings nicht gelesen. Die unvorteilhafte Zusammenfassung eines Bekannten hat jegliches aufflammendes Interesse erstickt. *g*
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