Ich habe jetzt endlich einen Mann im Haus.
Nur vorübergehend, aber immerhin.
Das wäre für mich als langjährigen Single eine ziemliche Sensation. Aber die Überschrift verrät ja schon, es handelt sich nicht um ein menschliches Exemplar, sondern einen Vertreter der Felidae. Einen Kater.
Mr. C – eigentlich Charlie – ist seit Dienstagabend bei mir. Sein Kumpel Oskar hat den Besitzer solange anmiaut, bis der eingeknickt ist und Oskar trotz widriger Umstände bei ihm bleiben darf. Mr. C wurde „abgeschoben“ – zu mir.
Die nächsten vier Wochen bin ich also Katzenmama. Und ich werde Euch ein wenig daran teilhaben lassen. Weil ich ja gerade über keinen Urlaub zu berichten habe. *g*
Tag 0
Seit Dienstag also ist Mr. C bei mir. Er hat sein eigenes Zimmer, da wo das Gästebett und die Bücherregale stehen. Könnte er lesen, wäre ihm sicher nicht langweilig. So aber schmerzt es mich, ihn morgens kurz vor 7 sich selbst zu überlassen bis abends 18 Uhr.
Verständlicherweise hat er Dienstag erstmal überall rumgeschnüffelt und ich hab ihn machen lassen. Mir blieb er erst mal fern. Katzenklo und Fressnäpfe waren positioniert und befüllt. Ich hab mich auf die Couch gesetzt – auch weil ich müde war – und ihn bei seinem zögerlichen Streifzug durchs Wohnzimmer beobachtet. Was er in den anderen Räumen getrieben hat, weiß ich nicht. Mit Sicherheit ähnliches.
Tag 1
Die erste Nacht war erfreulich ruhig – wie gesagt, ich war elend müde. Am nächsten Morgen das erste zögerliche Beschnuppern, aber dann musste ich auch schon zur Arbeit. Zu meiner Beruhigung blieb – wie auch die Nacht über – die Wohnzimmertür verschlossen. Aus Sorge um meine Pflanzen und die Gesundheit des Tieres. Die ist nicht unbegründet, wie ich am Abend feststellte.
Der Empfang zum Feierabend war recht herzlich. Mr. C wollte gestreichelt werden und strich mir um die Beine. Merke: Vor dem Schmusen mit dem Kater, die Büroklamotten ausziehen. Mr. C verliert Haare das es kracht. Dann erste Schadensaufnahme im Flur: Tapete von der Wand gekratzt. Nicht vor der verschlossenen Wohnzimmertür, sondern der offenen Badtür. Hoffentlich ein Einzelfall. Weitere Schäden wurde nicht entdeckt – nur Staubflusen, die offenbar unter den Schränken hervorgekehrt wurden. Merke: Für eine mögliche Reinigung von unzugänglichen Dreckecken im Hinterkopf behalten.
Interessanterweise ist Mr. C nur in der Küche verschmust, wenn ich etwas zu tun habe. Als ich auf der Couch sitze und nichts tue, pennt er auf dem Stuhl. Vorher hat er versucht die Blätter des Gummibaumes, des Ficus und einer Palme im Wohnzimmer zu fressen. Solange ich da bin kann ich ja immerhin eingreifen.
Außerdem sitzt er gern am Fenster. Ich hab also schon mal die Gardinen entfernt. Gegen die Langeweile hab ich ihm ein Wollknäuel geschenkt. Das ist das einzige Katzenspielzeug, das ich im Hause habe. Noch. Ich hab mich schlau gemacht, wie ich ihn beschäftigen kann, ohne mich in Unkosten zu stürzen.
Tag 2
Vergangene Nacht hab ich auch die Schlafzimmertüre offen gelassen, was mir wie erwartet einen Mann im Bett bescherte. Immer wieder interessant, das, egal wie breit das Bett ist, Katzen sich so hinlegen, dass man selbst nur noch minimal Platz hat.
Heute Morgen war er dann auch wieder verschmust und lief mir ständig zwischen und vor den Beinen lang. Ich glaube, ich hab ihn schon dreimal unbeabsichtigt getreten. Und ihn wegzuscheuchen, damit er mir mit den Haaren nicht die Büroklamotten versaut ist auch schwierig. Ihn heute wieder sich selbst und seinem Wollknäuel zu überlassen, fiel mir nicht leichter als gestern.
Lasst mich erwähnen, dass Mr. C nicht meine erste Katze ist. Schon als Kind im Haus meiner Eltern hatten wir immer eine Katze. (Und Kaninchen.) Der Unterschied: Wir wohnten in nem Dorf und die Katzen waren keine Wohnungskatzen, sondern haben einen großen Teil ihres Lebens draußen verbracht. Das finde ich persönlich ein weitaus schöneres Leben für eine Katze als den ganzen Tag in der Wohnung zu sitzen.
Es ist mir völlig unverständlich, was eine Katze den lieben langen Tag in einem geschlossenen Raum macht. Klar sie schläft viel, frisst zwischendurch, guckt aus dem Fenster. Wenn sie dann Gesellschaft hat muss sie einiges aufholen. Aber mal ehrlich, ist das schön? Findet das Tier das toll?
Es mag kleingeistig sein, dass ich tagsüber und nachts mein Wohnzimmer verschließe, damit er meine Pflanzen nicht anknabbert oder die Blumentöpfe ausräumt. Indes habe ich diese Pflanzen teilweise seit über 10 Jahren – Mr. C bleibt für 4 Wochen bei mir.
Dass ihm langweilig ist, kann ich nachvollziehen. Auch dass er dann Dinge tut, die ich nicht so prickelnd finde. Er hat dafür in meiner Abwesenheit 4 schicke Räume zur Verfügung. Das ist für andere eine ganze Wohnung. Ich werde trotzdem sehen, was ich an Unterhaltungsprogramm für ihn organisieren kann für die Zeit die er bei mir ist. Diverse Utensilien habe ich schon besorgt, den Rest habe ich zu Hause. Heute abend wird also gebastelt
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Da kann ich nur sagen: Gutes Gelingen! Wünscht der Walleemann auch 😉
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Danke Dir. Wir raufen uns zusammen. Nur das mit der Tapete abkratzen will er noch nicht lassen. Trotz Alternative.
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Das ist doof. Er markiert…
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Ja, so siehts aus. Ich behelfe mir jetzt mit einer Wasser-Sprühflasche und hoffe, es hilft zur Abschreckung.
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Da drück ich echt ganz feste Daumen! Unsere Dana hat die sch… Sprühflasche geliebt…
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*g* Nee, Mr. C liebt sie nicht. Aber im Grunde muss ich auch nur seinen Namen in einem ganz bestimmten Tonfall sagen, dann hört er von selber auf.
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Das klingt doch gut!!
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Viel Spaß noch mit dem 4-Pfoten-Mann 🙂
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Danke Dir. 🙂
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