Jussi Adler-Olsen: Verheissung. Der Grenzenlose

Schon in meiner Vorschau auf das Lesejahr 2015 habe ich mich auf den sechsten Fall des Sonderdezernat Q aus der Feder des charismatischen Jussi Adler-Olsen gefreut. Wie erhofft habe ich die Lektüre pünktlich bekommen und mich riesig gefreut. Ich konnte nicht widerstehen sie auch recht schnell zu lesen. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Vielmehr habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit inhaliert. Für Kinder gibt es ja das berühmte „Spannung, Spiel und Schokolade“. Für mich gab es in „Verheissung“ das Erwachsenen-Pendent dazu: Spannung, Humor und Mord.

_VerheissungDas Sonderdezernat Q geht bereits ins siebte Jahr: Chefermittler Carl Mørck, sein arabischer und geheimnisvoller Assistent Assad, die eigenwillige, aber zielstrebige Rose und Gordon, das neueste und unerfahrenste Mitglied der Truppe. In ihren Kellerbüros widmen sie sich längst geschlossenen Fällen und waren in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreich, was die Lösung angeht.
Dieses Mal wird Carl Mørck von einem Polizisten aus Bornholm angerufen. Kollege Habersaat erbittet Hilfe und wird rüde von Carl abgewiesen. Nur einen Tag später erreicht das Sonderdezernat Q die Nachricht vom Suizid Habersaats. Rose gibt Carl die Schuld daran. Auf ihr Drängen hin machen Rose selbst, Carl und Assad sich sofort auf den Weg auf die entlegene Insel.
Schnell ist klar, dass Habersaats Selbstmord mit einem ungeklärten Fall zusammen hängt. Seit knapp 20 Jahren ist der eigentliche Streifenpolizist vom Tod eines jungen Mädchens besessen. Sie wurde Opfer eines Verkehrsunfalls und ungewöhnlicher Weise in den Ästen eines Baumes an der Straße gefunden. Habersaat fand damals die Tote.
Er verbiss sich in den Fall und das kostete ihn die Familie. Kollegen sowie Bekannten und Verwandten war seine Obsession unverständlich. Auch den Angehörigen des Opfers und allen die mit dem Mädchen zu tun hatten, ging Habersaat jahrelang gehörig auf die Nerven. Seine Wohnung ist eine einzige Papieransammlung mit Gesprächsprotokollen und Notizen zu dem Fall. Das Sonderdezernat Q weiß nicht wie es dieser Papierflut Herr werden soll.
Einziger Anhaltspunkt scheint das verschwommene Bild eines Mannes mit einem auffälligen VW-Bus. Doch was können Carl und seine Assistenten nach 17 Jahren noch herausfinden, was nicht auch Habersaat schon wusste?

Unbedingt lesen! Keine Widerrede!

Es wird vermutlich ganz schön langweilig, wenn ich auch das neue Buch von Jussi Adler-Olsen in den höchsten Tönen lobe. Aber was soll ich machen, wenn er halt nun mal ein so toller Autor ist und genau meinen Nerv trifft?!
Ich habe mich in den neuen Fall des Sonderdezernat Q gestürzt wie ein Fisch ins Wasser und mich darin voll in meinem Element gefühlt. Trotz der knapp 600 Seiten hat die von Beginn an erzeugte Spannung nicht nachgelassen. Die charmante Schreibweise mit viel Humor und Wortwitz macht das Buch äußerst unterhaltsam und kurzweilig. Ich habe so oft schmunzeln müssen über Carls treffende Beschreibungen oder Assads Kamelvergleiche. An dieser Stelle ein großes Kompliment auch an den Übersetzer, der – wie ich finde und ohne das Original zu kennen – einen tollen Job gemacht hat.
Wie auch bei den Vorgängern und einigen anderen Büchern, macht einen Großteil des Buches für mich die Interaktion der Ermittler im Sonderdezernat Q aus. Diese vielschichtigen Charaktere und ihr Zusammenspiel fasziniert mich sehr. Ich freue mich auf weitere Fälle mit diesen Figuren.
Ganz klar, dass ich das Buch weiter empfehle. Unbedingt lesen! Keine Widerrede!

Mehr von Jussi Adler-Olsen und dem Sonderdezernat Q?

Erbarmen. Die Frau im Bunker
Schändung. Fasanentöter
Erlösung. Flaschenpost von P.

Verachtung. Akte 64
Erwartung. Der Marco-Effekt

Es geht auch ohne Carl Mørck

Das Alphabethaus

Autorenporträt
Jussi Adler-Olsen wurde am 2. August 1950 unter dem bürgerlichen Namen Carl Valdemar Jussi Henry Adler-Olsen in Kopenhagen geboren. Er studierte Medizin, Soziologie, Politische Geschichte und Film. Bevor er 1995 mit dem Schreiben begann, arbeitete er in verschiedensten Berufen: als Redakteur für Magazine und Comics, als Koordinator der dänischen Friedensbewegung, war Verlagschef im Bonnier-Wochenblatt TV Guiden und Aufsichtsratsvorsitzender bei verschiedenen Energiekonzernen. Sein Hobby: Das Renovieren alter Häuser. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes.

1997 erschien sein erster Roman › Das Alphabethaus‹. Er erreichte in Schweden, Holland und Finnland, Spanien, Südamerika und Norwegen sofort die Spitzen der Bestsellerlisten. Es folgten die Romane ›Firmaknuseren‹ (2003) und › Das Washington Dekret‹ (2006), bevor Jussi Adler-Olsen 2007 mit dem ersten Fall für Carl Mørck, › Erbarmen. Die Frau im Bunker‹, einen Riesenerfolg hatte. 2008 stürmte er auch mit › Schändung. Fasanentöter‹, dem zweiten Fall für Carl Mørck, die Bestsellerlisten, es folgten 2009 › Erlösung. Flaschenpost von P‹, der dritte Fall für Carl Mørck, 2010 › Verachtung. Akte 64‹, der vierte Fall für Carl Mørck, 2013 › Erwartung. Der Marco-Effekt‹, der fünfte Fall für Carl Mørck. Im März 2015 erscheint der sechste Fall für Carl Mørck, › Verheißung. Der Grenzenlose‹ in Deutschland.

Die auf zehn Teile angelegte Carl-Mørck-Serie wird seit 2012 im Rahmen einer europäischen Co-Produktion (Zentropa und ZDF) für Kino und Fernsehen verfilmt. Die Verfilmungen von ›Erbarmen‹ (2013) und ›Schändung‹ (2014) wurden in Dänemark bereits Riesenerfolge, Filmstart von ›Schändung‹ in Deutschland, Österreich und Schweiz ist im Januar 2015.

Jussi Adler-Olsens Werk wurde bereits mit vielen angesehenen Literaturpreisen im In- und Ausland ausgezeichnet, u. a. mit dem Harald-Mogensen-Krimipreis 2009 für ›Erlösung‹, dem Reader’s Bookprize 2010, einem der bedeutendsten Literaturpreise Dänemarks, dem Glass Key Award 2010 – dem bedeutendsten Krimipreis Skandinaviens. Jussi Adler-Olsen ist außerdem Preisträger des Goldenen Lorbeers 2011, der wichtigsten literarischen Auszeichnung Dänemarks für das Gesamtwerk eines Autors, in Frankreich erhielt er bereits mehrmals in Folge den Elle-Leserpreis. Für ›Erbarmen‹, den Auftakt seiner Thriller-Reihe um Carl Mørck vom Sonderdezernat Q, erhielt Jussi Adler-Olsen 2012 den Barry Award in der Kategorie ›Bester Roman‹. Im März 2015 wird er mit dem Ripper Award ausgezeichnet – dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur.

Buchinfo
„Verheißung. Der Grenzenlose“ Der sechste Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q von Jussi Adler-Olsen, erschienen April 2015 bei dtv
Hardcover: 608 Seiten, € 19,90, ISBN 978-3-423-28048-8
eBook: Format: epub, 544 Seiten, € 15,99, ISBN 978-3-423-42697-8

Quellen
Bild: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne

4 Gedanken zu “Jussi Adler-Olsen: Verheissung. Der Grenzenlose

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