Einige Monate sind bereits ins Land gegangen seit Timothy Wilde seinen Dienst in der neuen New Yorker Polizeitruppe begonnen hat. Dank seiner guten Arbeit bei der Aufklärung einer Mordserie muss er nicht mehr Streife laufen, sondern hat ein eigenes Büro und ist Ermittler. Als die schöne Lucy Adams in sein Büro platzt und von einer Entführung erzählt, ist Tim sofort hellhörig.
New York, März 1846: Timothy Wilde hat sich in der neuen Polizeitruppe einen Namen gemacht. Nicht überall einen guten, aber immerhin hat er nun ein eigenes Büro und ist Ermittler statt Streifenpolizist. Bis zum Feierabend ist es nicht mehr weit, als die schöne Lucy Adams völlig aufgelöst herein platzt. Ihr Sohn Jonas und ihre Schwester Delia wurden entführt. Da die Frauen afroamerikanischer Abstammung sind, kann es sich nur um einen Fall von Sklavenhandel drehen. Zwei Verdächtige sind schnell gefunden.
Tim holt sich Unterstützung vom New Yorker Bürgerschutzkomitee und von seinem umtriebigen Bruder Valentine. Seines Zeichens Demokrat, Alkohol- und Drogenkonsument und überhaupt ein zwielichtiger Mann. Gemeinsam können sie Delia und Jonas befreien. Doch damit nimmt das Unglück erst seinen Lauf.
Nur einen Tag später liegt in Valentins Wohnung eine Frauenleiche. Natürlich muss der Todesfall aufgeklärt werden. Unerwartet erhält Tim hier Unterstützung von Polizeikollegen, die ihm wohlgesonnen sind. Andere wiederum machen ihm das Leben schwer. Im Zuge der Ermittlungen trifft Tim auf einen naiven Abgeordneten, eine intrigante wohlbekannte Feindin und gerät zwischen die Fronten der Befürworter und Gegner der Sklaverei.
Ich finde das Buch großartig
Nachdem mich der erste Teil um die neu gegründete Polizeitruppe von New York und Timothy Wilde so beeindruckt hat, war ich natürlich neugierig auf die Fortsetzung. Lyndsay Faye hatte die Latte ja schon ziemlich hoch gehängt. Mit „Die Entführung der Delia Wright“ hat sie aber mühelos den Anschluss geschafft. Ich bin vom zweiten Teil um Tim ebenso begeistert.
Die Schilderung der Lebensumstände Mitte des 19. Jahrhunderts wirkt überaus realistisch. Die Problemstellung mit den vielen Emigranten aus Irland vom Band 1 wird wieder aufgegriffen und durch das Thema der Sklaverei ergänzt.
Die Story ist spannend von Anfang an und mitreißend. Die Erzähl- und Ausdrucksweise aus Sicht des Protagonisten Tim ist unterhaltsam und entbehrt nicht eines gewissen Humors. Ermittler Timothy stellt sich auch hier nicht als Held dar, er dehnt das Gesetz ebenso wie seine korrupten Kollegen. Aber natürlich wirkt er deutlich sympathischer, weil es ihm nicht um Bereicherung geht.
Mir persönlich gefällt ganz besonders die ambivalente Beziehung zu seinem Bruder Valentine, dem einzigen Familienmitglied, das ihm geblieben ist. Diese erhält hier aufgrund der drohenden Mordanklage großen Raum. Die Hass-Liebe, die beide verbindet ist steter Quell von Beschimpfungen und Unmut, aber auch Verlässlichkeit in der Not.
Eine ganz klare Empfehlung von meiner Seite. Ich finde das Buch großartig.
Die gesamte Trilogie von Lyndsay Faye:
Der Teufel von New York
Die Entführung der Delia Wright
Das Feuer der Freiheit
Autorenporträt
Lyndsay Faye gehört zu den authentischsten New Yorkern, nämlich denen, die woanders geboren wurden. Sie lebt in Manhatten.
Buchinfo
„Die Entführung der Delia Wright“ von Lyndsay Faye, erschienen März 2015 bei dtv premium
Taschenbuch: 464 Seiten, € 14,90, ISBN 978-3-423-26043-5
eBook: Format: epub, 480 Seiten, € 12,99, ISBN 978-3-423-42420-2
Quellen
Bild: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
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