Montagsfrage – Welche Romanverfilmungen haben Dir in der letzten Zeit besonders gut gefallen?

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Nina vom Blog Libromanie stellt wöchentlich die Montagsfrage. Und ich gebe heute mal eine Dienstagsantwort. In dieser Woche möchte sie wissen, welche Romanverfilmungen der letzten Zeit mir gefallen.

Es ist so, dass ich gar nicht so genau verfolge bzw. mitbekomme was alles eine Romanverfilmung ist. Das ist dann eher Zufall. Aber ich gehe davon aus, dass es ohnehin nur Bücher und Filme betrifft, die ich tatsächlich gelesen und gesehen habe. Da ich hier also nicht auf dem neuesten Stand bin, überlese ich das „der letzten Zeit“ einfach mal.

Grundsätzlich mag ich Romanverfilmungen. Und in vielen Fällen gehe ich da auch recht locker ran. Ich weiß von vornherein, dass nicht alles aus dem Buch in den Film einfließen kann. Daher habe ich oft auch wenig Verständnis für Buchfans, die an der Verfilmung rumnörgeln, weil diese Handlung oder jene Szene fehlt. Ich habe für mich entdeckt, dass es ganz gut ist, wenn zwischen der Lektüre des Buches und dem Anschauen der Verfilmung einige Zeit vergangen ist. Viel wichtiger als die absolute Treue zum Buch ist mir persönlich, dass die Schauspieler, die Figuren mich überzeugen. Wenn also die Darsteller für mich nicht in die Rolle und meine Vorstellung passen, dann mag ich auch die Verfilmung nicht.

Das ist zwar schon ewig her, aber nach wie vor ist „Der Herr der Ringe“ meine absolute Lieblingsverfilmung einer Romanvorlage. Den ersten Teil „Die Gefährten“ sah ich noch komplett ohne Vorkenntnis und war total hin und weg. Danach habe ich mir die Trilogie gekauft und gelesen und die weiteren Teile dann eben mit den Büchern verglichen. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass nach wie vor Teil 1 mein absoluter Liebling ist. Vielleicht sind es auch die vielen Kampfszenen in den beiden anderen Teilen.

Eine Filmische Überraschung der neueren Zeit war die Verfilmung von Jussi Adler-Olsens „Erbarmen“. Das Filmplakat hatte ich durch Zufall entdeckt. Nachdem ich vom Buch so begeistert bin, war ich doch recht skeptisch auf die filmische Umsetzung. Gerade was die Darsteller angeht. In den Männern auf dem Filmplakat habe ich nicht die Personen aus dem Buch gesehen. Aber ich wurde positiv überrascht. Der Film „Erbarmen“ hat mich überzeugt. Meine Schwester eher weniger. Sie sah den Film nicht lange nach der Lektüre des Buches. Ihr fielen einige Dinge auf, die sie bemängelte. Da bei mir 2-3 Jahre zwischen Lektüre und Film liegen, war ich vielleicht auch einfach deswegen „gnädiger“, weil mir vieles aus dem Buch nicht mehr gegenwärtig war.

Seit einiger Zeit begeistert mich auch die BBC mit ihren filmischen Umsetzungen von Romanvorlagen. Allem voran natürlich die innovative Serie „Sherlock“, der ich rettungslos verfallen bin. Streng genommen werden hier aber auch keine Romane von Arthur Conan Doyle verfilmt, sondern es gibt eher Anlehnungen und Fragmente aus den vielen Sherlock-Holmes-Geschichten. Ich finde die Umsetzung dennoch genial. Bisher habe ich leider auch noch nicht so viel von Conan Doyle gelesen wie ich gern möchte. Das kommt noch.

Eine weitere BBC-Verfilmung, die mich überzeugt hat, ist „Vera“. Die TV-Krimi-Reihe basiert auf den Büchern der Britin Ann Cleeves. Ihre Ermittlerin ist Vera Stanhope, die burschikos ist und einsam und übergewichtig. Die aber natürlich ein herzensguter Mensch ist und Ahnung von ihrem Job hat. Bisher habe ich 2 Bücher um Vera Stanhope gelesen und die filmische Aufbereitung fand ich gelungen. Auch auf diese Verfilmung bin ich zufällig gestoßen. Gott sei Dank.

Auch eine deutsche Verfilmung will ich noch loben: „Dampfnudelblues“. Als Vorlage diente der gleichnamige Roman von Rita Falk. Sie schreibt erfolgreich Provinz-Krimis um den Niederbayerischen Dorfsheriff Franz Eberhofer. Auch hier war ich skeptisch. Aber ich fand die erste Verfilmung gelungen und sehr unterhaltsam. Sebastian Bezzel spielt einen überzeugenden Franz Eberhofer. Der zweite Teil „Winterkartoffelknödel“ ist am 16.10.2014 angelaufen und den werde ich mir auch ansehen.

Die TV-Krimi-Serie um Inspector Lynley, deren Buchvorlage die von mir einst heißgeliebten Krimis von Elizabeth George sind, habe ich mir einmal angesehen und dann nie wieder. Da hat mich beispielsweise die Besetzung überhaupt nicht angesprochen und überzeugt. Und da war dann die tatsächliche Nähe zu den Büchern wurscht. Wenn mir die Hauptdarsteller nicht zusagen, seh ich mir die Serie nicht an. Das war bei einem weiteren Buch, dass mich sehr beeindruckt hat ebenso: „Wasser für die Elefanten“. Als ich von der Verfilmung erfuhr, war ich ganz aufgeregt und wollte es unbedingt sehen. Als ich erfuhr, dass Robert Pattinson die Hauptrolle spielte, war die ganze Freude verpufft. Hier kommen ganz eindeutig Vorurteile ins Spiel. Ich mag ihn nicht. Wenn ich den Namen höre, sehe ich einen schmächtigen Jungen vor mir, dessen Haut mit Glitter überzogen ist. Das einzige Bild aus dem halben Twighlight-Film, den ich sah und das mir in Erinnerung geblieben ist.

Im Übrigen habe ich auch noch ein Beispiel für ein Buch, dessen gute filmische Umsetzung ich für nahezu unmöglich halte: „Roman eines Schicksalslosen“ von Imre Kertesz. Das Buch selbst ist in seinen klaren Worten genial, beeindruckend, umwerfend, bewegend, dramatisch, überraschend, weil es aus der Perspektive eines naiven Kindes geschrieben ist. Es vermittelt Staunen und Verwunderung und ein Hinnehmen der grausamen Realität. Kertesz schreibt über seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg, als er zunächst von Ungarn nach Deutschland verbracht wird und schließlich im KZ landet. Wie gesagt unterscheidet sich das Buch von anderen, in dem der Autor die Sicht eines Kindes wählt. Die Verfilmung fand ich schlecht. Die Naivität, die im Buch so wichtiger Bestandteil ist, kam im Film nicht rüber. Die schauspielerische Leistung will ich gar nicht schmälern, aber ich war nicht überzeugt.

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