Bei einem Autounfall ist Roger Rosenberg tödlich verunglückt. Seine Frau Isa hat schwer verletzt überlebt. Nun weiß die junge Witwe nicht recht wie es weiter gehen soll. Ihr Mann hat sie bisher als Dummchen behandelt, mit ihren Selbstvertrauen ist es also nicht so weit her. Die Unterstützung ihrer Kinder lässt auch zu wünschen übrig. Und ihr Schwager eröffnet ihr, dass die Zukunft der Familienfirma ungewiss ist.
Isa ist verwirrt als sie im Krankenhaus erwacht. Fast eine Woche soll sie nach einem Autounfall im Koma gelegen haben. Ihr Mann Roger hat den Unfall nicht überlebt. Isas Trauer darüber hält sich in Grenzen. Ein liebevoller Ehemann war Roger nie. Vielmehr hat er seine Frau als Dummchen behandelt und sie permanent zurecht gewiesen.
Nun ist Isa unsicher wie es weiter gehen soll. Die Kinder sind im Ausland und trudeln erst kurz vor der Trauerfeier ein. Im Gepäck wenig Mitgefühl und noch weniger Unterstützung für die Mutter, dafür Dreckwäsche, um die Isa sich kümmern soll. Dazu kämpft Isa mit einer Autophobie – sobald sie in ein Auto einsteigt, überfällt sie Panik. Ganz zu schweigen von den körperlichen Nachwirkungen ihrer eigenen Unfallverletzungen.
Dank ihrer Freundin Mona, hat sie immerhin Yuri im Haus. Der junge Russe nimmt ihr Handgriffe im Garten ab und erledigt Besorgungen für Isa. Zum Ausgleich darf er bei Isa wohnen. Auch ihr Schwager Roderick steht ihr helfend zur Seite. Dafür möchte Isa sich gern revanchieren. Sucht Roderick doch händeringend nach Unterlagen, die Roger bei sich hatte und die für das Fortbestehen des Familienunternehmens immense Bedeutung haben. Auch ein Geschäftspartner, der zu einem Kondolenzbesuch herein schneit, ist an diesen Unterlagen interessiert.
Die Wochen nach dem Unfall und nach der Beisetzung von Roger verbringt Isa daher mit einer schier nicht enden-wollenden Hausdurchsuchung. Dabei kommen so einige Dinge ans Licht, die Isa lieber nicht wissen würde.
Überraschende, hübsche Lektüre
„Frau Rosenberg legt los“ war die leichte Lektüre, die ich erwartet habe und die ich brauchte. Dennoch hat mich das Buch überrascht. Entgegen dem eigentlich eindeutigen Titel ist es kein Buch in dem die Protagonistin in ihrem neuen Single-Dasein in wilden Aktionismus verfällt, komplett ihr Leben umkrempelt und auswandert oder ähnliches. Das fand ich sehr erfreulich und erfrischend.
Vielmehr zeigt Frau Rosenberg sich wie eine Frau, der nun fast alle Möglichkeiten offen stehen, die aber noch unschlüssig ist, was sie damit anfangen soll bzw. wie sie diese nun nutzt. Das wirkt sehr natürlich und normal. Und das macht Frau Rosenberg auch so sympathisch.
Das schmale Büchlein ist unterhaltsam und spannend. Es lässt sich leicht und in einem Rutsch durchlesen. Eine hübsche Sommerlektüre – egal ob für Balkon, Bett oder Strand.
Autorenporträt
Ursula Schröder, geboren 1957, veröffentlichte Kurzgeschichten, Sachtexte und schreibt erfolgreiche Frauenromane. Sie arbeitet als PR-Beraterin in ihrer eigenen »Text- & Ideenwerkstatt«, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
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Buchinfo
„Frau Rosenberg legt los“ von Ursula Schröder
Taschenbuch: erschienen Juni 2014 bei dtv, 256Seiten, € 9,95, ISBN 978-3-423-21517-6
eBook: erschienen bei dtv als ePub, 256 Seiten, € 7,99, ISBN 978-3-423-41820-1
Quellen
Bild: www.dtv.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne