Leben und Tod werden in der neuen Antologie von Cornelia Kuhnert und Richard Birkefeld verewigt mit leckeren Leibspeisen und natürlich Mord. Dazu haben sich gleich 18 namhafte deutsche Autoren bereit erklärt. Sie tragen mit jeweils einem Kurzkrimi dazu bei in dem ein traditionelles Gericht und (mindestens) ein Todesfall die tragenden Rollen spielen. Dank der dazugehörigen Rezepte, kann der Leser die Geschichten auch nachmachen … na, vielleicht nicht ganz so wie sie im Buche stehen…
Cornelia Kuhnert, Richard Birkefeld und Peter Godazgar haben zu einem kulinarischen Schlachtfest gerufen. Ganze 18 namhafte Autoren haben sie versammelt, damit diese zum Thema Essen und Tod ihre ganz persönlichen Leibspeisen und Morde präsentieren.
Stellvertretend seien hier Friedrich Ani, Susanne Mischke, Dora Heldt, Gisa Klönne und Sandra Lüpkes genannt. Nele Neuhaus konnte sich leider nicht kurz genug fassen mit ihrer Krimigeschichte und zeichnet daher für das Vorwort verantwortlich.
Da gibt es zum Beispiel den Auftragskiller, der ein Faible für Leipziger Allerlei hat. Und den Kommissar, den seine Frau auf Diät gesetzt hat und der weder „Armen Rittern“ noch einer „versoffenen Jungfrau“ widerstehen kann. Ein Mädchen, dass seine Verwandten und Freunde mit Piroggen erfreuen möchte und dabei die gut versteckt Marinade der Tante benutzt. Die deutlich übergewichtige Mittdreißigerin, die endlich einen Mann findet der sie täglich mit Calenberger Pfannenschlag verwöhnt. Dazu noch drei Rentnerinnen auf Sylt, die auf Grünkohl und Paris stehen.
In weiteren Rollen: Hühnerfrikassee, Labskaus, Kässpätze, Bayerischer Wurstsalat, Kalbsleber, Currywurst und und und…
Nach jedem erfolgreichem Todesfall wird dann auch das entsprechende Rezept gereicht, zum Selber machen. Natürlich nur das Essen…
Appetit auf mehr
An und für sich ist das mit dem Essen und dem Tod ja nichts Neues. Seit Urzeiten haben Menschen dran glauben müssen, weil ihre Leibspeise eben nicht nur gute und gesunde Zutaten enthielt. In den Geschichten der „Mörderischen Leckerbissen“ waren die Autoren daher auch etwas fantasievoller. Sie haben die beiden wichtigen Komponenten aufgepeppt und ideenreich kombiniert. Keine Geschichte gleicht der anderen.
Eine illustre und unterhaltsame Anthologie, die man ganz schnell durchgelesen hat. Beinahe jede Geschichte trifft einen anderen Nerv, so dass die Lektüre eine sehr abwechslungsreiche ist und Appetit auf mehr macht.
Autorenporträts
Richard Birkefeld ist Historiker, Politologe und Autor. Sein Roman ‚Wer übrig bleibt, hat recht‘ wurde mit dem Deutschen Krimipreis und dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet
Cornelia Kuhnert schreibt regionale Kriminalromane. Regelmäßig organisiert sie das Krimifest Hannover.
Buchinfo
„Mörderische Leckerbissen“ herausgegeben von Richard Birkefeld und Cornelia Kuhnert, erschienen November 2013 bei dtv, 272 Seiten, € 9,95, ISBN 978-3-423-21476-6
Quellen
Bild: www.dtv.de / Text: Susanne