10. Mai 2018
Heute geht es ins Korallendreieck! (Stellt Euch hier einen wild klatschenden Smiley vor.) Nicht das Borneo nicht ohnehin im Korallendreieck läge, aber heute geht’s zu einer Inselgruppe die mittendrin und heiß begehrt ist.
Noch vor 7.30Uhr stehe ich am Hafen bei Uncle Chang´s, wo ich meinen Trip gebucht habe. Erst etwa 1 Stunde später werde ich mit einigen anderen Touristen zur Unterkunft auf Pulau Mabul geschippert. Außer uns sind noch viele andere Boote unterwegs mit noch viel mehr Touristen.
Alles zugebaut
Was als erstes auffällt bei der Anfahrt auf die Insel ist, wie zugebaut alles wirkt. Im Grunde sieht man die Insel vor lauter Häusern nicht. Zum einen haben die Einheimischen ihre Häuser traditionell auf Stelzen im Meer errichtet, verbunden durch Bretterwege ebenfalls auf Stelzen. Dazwischen bzw. drum herum all die Hotels, Resorts und Lodges, die ebenfalls Wasserbungalows gebaut haben. All das umgibt die Insel wie ein Wall. Der Anblick ist nicht wirklich schön, zumal auch viel Müll im Meer herumschwimmt. An dem sind nicht nur die Touristen schuld, sondern genauso die Einwohner, die wegen fehlender Müllabfuhr alles ins Meer werfen oder verbrennen.
Als wir uns Uncle Chang´s nähern und das Boot langsamer wird, ist das glasklare Wasser das Nächste was mir ins Auge sticht. Schon hier sehe ich verschiedene Fische, Seeigel und Seesterne. Wie schön!
Bungalow mit „Garten“ und Balkon
Meine Unterkunft ist einer der kleinen orange-gelben Bungalows auf Stelzen im Wasser. Ein Plankenweg führt dorthin. Die Ausstattung ist einfach mit zwei Doppelbetten, einem Einbauregal und Klimaanlage. In der Dusche steht gleichzeitig die Toilette, um Platz zu sparen. Aus dem Schlauch der Dusche kommt ein dünnes Rinnsal, das den Namen Wasserstrahl nicht verdient. Außerdem steht da ein Eimer mit Schöpfkelle unter einem zweiten Wasseranschluss mit mehr Wasserdruck. (Sich mit Hilfe der Schöpfkelle zu waschen ist deutlich effizienter als die paar Tropfen aus dem Schlauch.) Hinten raus gibt es einen winzigen Balkon auf dem ich ein paar gewaschene Klamotten trocknen kann. Damit habe ich eine vergleichsweise luxuriöse Unterkunft. Wer es günstiger mag, der hat eine Matratze in einem der Mehrbettzimmer.
Zwischen meinem Bungalow und dem nächsten gibt es einen kleinen Garten. Will heißen hier stehen und hängen diverse Topfpflanzen und machen den Anblick noch freundlicher.
Was geht ab?
Im Büro von Uncle Chang´s erfahre ich meinen Tagesplan: 10.30Uhr Ausflug zum Riff von Pulau Kapalai, 14.30Uhr Ausflug zum Riff vor Pulau Mabul und am nächsten Tag 9.30Uhr der Trip nach Sipadan.
Bei den heutigen Ausflügen sind nur Schnorchler wie ich dabei. Nach Sipadan werde ich aber mit einer Gruppe Taucher fahren. Jeder Schnorchel- bzw. Tauchgang wird ca. 45Minuten dauern plus An- und Abfahrt. Das Ganze ist sehr reglementiert. Was mich bei der Menge an Booten und Touristen auch nicht wundert. Fährt eines weg, kommt wenig später der nächste Anbieter an. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen.
Die Riffe um Kapalai und Mabul
Vor Pulau Kapalai ankern mehrere Boote als wir eintreffen. Auch hier ist das Meer so klar, dass schon ohne im Wasser zu sein die Fische erkennbar sind. Uns wird gesagt wo wir Schnorcheln und Schwimmen dürfen und dann sind wir entlassen. Nachdem ich wie üblich gefragt habe, wie tief das Wasser hier ist, traue ich mich zu springen. Seit dem Schnorcheltrip bei Satang habe ich damit kein so großes Problem mehr.
Im Wasser bin ich hellauf begeistert. Wohin soll ich denn bloß als erstes gucken und schwimmen? Kleinere Schwärme von Rotzahn-Drückerfischen umringen uns. Sowohl hier vor Kapalai als auch bei Mabul gibt es so viel zu sehen! Ich erkenne einige „alte Bekannte“, die ich bereits letztes Jahr an anderer Stelle sah, aber auch viele neue Fischarten. Vor allem aber Korallen. Es ist nicht so bunt wie erhofft. Aber vermutlich habe ich da eh eine falsche Vorstellung, weil es beim Schnorcheln vielleicht gar nicht möglich ist, die Korallen in so knalligen Farben zu sehen. Doch auch schon die verschiedenen Formen sind faszinierend.
Unfassbar glücklich
Der Unterschied zwischen den beiden Inseltrips ist, dass wir bei Kapalai an einem scheinbar natürlich gewachsenen Riff sind. Bei Mabul wurde mit Hilfe von Holzkonstruktionen ein künstliches Riff angelegt. Außerdem ist bei Mabul das Wasser etwas trüber und die Korallen liegen tiefer.
Meine Unterwasserkamera kommt gar nicht raus aus dem Knipsen und ich verwachse regelrecht mit meinem Schnorchel. Es ist unglaublich, was ich hier sehe. Es ist zwar nicht so, dass mir die Tränen kommen, aber ich bin unfassbar glücklich.
Das zu steigern halte ich in dem Moment nicht für möglich.
Hinweis: Die Fischbestimmungen habe ich nach meinem Urlaub gemacht und einen Großteil anhand der Datenbank von easydive24.de herausgefunden. Wobei ich natürlich nicht garantieren kann, dass ich alle richtig zugeordnet habe.