Ich habe zwar ein durchaus entspanntes, aber dennoch eher unangenehmes Wochenende hinter mir. Eigentlich sind die letzten beiden Wochen schon irgendwie unangenehm. Ich habe nämlich einen Paukenerguss im linken Ohr. Das heißt ich höre nicht richtig, habe Gleichgewichtsprobleme und habe Schwierigkeiten meine eigene Stimme richtig zu dosieren. Die vom Arzt verschriebene Therapie besteht in folgendem
- abschwellendes Nasenspray benutzen – was abhängig machen kann, wenn man es länger als 1 Woche nimmt – bisher merke ich noch nichts – ich kann jederzeit aufhören. *g*,
- Kaugummi kauen – was ich hasse und mir zudem wegen einer Kiefergelenkarthrose vom Zahnarzt nicht empfohlen wird und
- immer wieder selbst einen Druckausgleich zu machen (was ich nur machen kann, wenn ich allein bin, weil ich dabei aussehe wie ein Eichhörnchen mit vollgestopften Backen)
Alternativ inhaliere ich mit Kamillentee und setze mich vor die Rotlichtlampe, um dafür zu sorgen, dass die Nasenschleimhäute abschwellen und die Flüssigkeitsansammlung in meinem Innenohr abfließt.
Dennoch kann es mehrere Wochen dauern, bis das wieder in Ordnung ist. Und obwohl ich keine Schmerzen habe – was natürlich positiv ist – ist es absolut nervig. In einer Welt voller Geräusche ist es absolut scheisse, nicht richtig zu hören bzw. sich deswegen anstrengen zu müssen. Da ich nicht krankgeschrieben bin, sondern arbeiten gehe, bin ich daher abends richtig fertig.
So, jetzt aber genug gejammert. Eigentlich soll es doch heute zum Wochenbeginn um die Montagsfrage gehen, nicht wahr? Die wird allwöchentlich von Svenja aka Buchfresserchen gestellt. Heute möchte sie wissen:
Liest du mehr Papierbücher oder mehr E-Books, gibt es einen Grund dafür?
Na, das ist ja mal pipi-einfach zu beantworten. Ich lese fast ausschließlich gedruckte Bücher. Der eBook-Reader liegt meistens im Schrank und kommt lediglich auf Reisen zum Einsatz.
Zu vielen Gelegenheiten habe ich ja schon erwähnt, dass ich zu den Jägern und Sammlern gehöre. Dass ich also meine Beute in der Hand halten bzw. im Regal stehen haben und bewundern will. Das ist sicherlich dekadent und unnötig, nimmt viel Platz weg und die Umweltbilanz ist auch nicht der Renner. Dennoch komme ich im Moment noch nicht dagegen an.
Ich finde es schön meine Lektüre nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren. Ich bin da sehr haptisch eingestellt und streichle ein Buch, dass mir gefällt beim Lesen. Oder ertaste mögliche Stanzungen am Buchcover. Ich mag es auch diese kleinen Papierschnippsel mitten im Buch zu finden, die mir zeigen wie brandneu es ist.
Außerdem finde ich das Lesen in einem gedruckten Buch für mich komfortabler. Beim Vor- und Zurückblättern, beim Suchen einer bestimmten Stelle. Oder auch das Einlegen eines Lesezeichens – bei mir ist das immer eine Postkarte die ich erhalten habe und die mich zusätzlich freut.
So praktisch und umweltfreundlich eBooks auch sind, für mich sind sie in gewisser Weise Luftnummern. Unfassbar, ungreifbar, unsichtbar. Sicherlich gehe ich auch nicht so routiniert mit meinem eReader um und kenne einige Funktionen noch nicht. Ich stehe ja schon mit der Schriftgröße auf Kriegsfuß. Wenn ich sie für mich passend eingerichtet habe, muss ich nach etwa jedem 10. Satz umblättern. Das nervt und stört den Lesefluss für mich ganz außerordentlich.
Abgesehen davon lese ich Bücher auch, weil ich dafür eben keinen Bildschirm und kein elektronisches Gerät brauche. Das ist für mich, die ich beruflich den ganzen Tag auf einen Monitor starre und bei der Blog-Arbeit ebenfalls ein sehr wichtiges Kriterium.
Oh, ich habe mit „Paukenerguss“ ein schönes, neues Wort gelernt. Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt! 😉 Aber Spaß beiseite: Gute Besserung!
Im Übrigen glaube ich, dass niemand während eines Druckausgleichs so richtig gut und/oder souverän aussieht. 😉
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Ja, ich kannte das auch nicht bis der Arzt mir das offenbart hat. Öfter mal was Neues. Wer will schon eine schnöde Mittelohrentzündung, wenn er sowas ausgefallenes haben kann. *g* Danke Dir.
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