BüRü: Die große Brocklaus

Schon bevor ich diesen Blog hier gestartet habe, schrieb ich Rezensionen. Darunter waren viele Bücher, die mich in irgendeiner Weise (in der Regel positiv) beeindruckt haben. Und es wäre schade, wenn man sich immer nur mit Neuerscheinungen beschäftigt ohne auch mal zurück zu blicken. Daher möchte ich Euch unter der neuen Kategorie „Bücherrückblick“ – kurz BüRü – eben die Bücher vorstellen, die zwar nicht neu, aber eben für mich sehr nachhaltig sind. Viel Spaß dabei.

Wozu sich eine Brockhaus Enzyklopädie mit 30 Bänden in die Wohnung stellen? Die trockenen Fakten dort sind wenig unterhaltsam und oft auch nicht interessant. Ganz anders dagegen „Die große Brocklaus. Das komplett erfundene Lexikon“. In nur einem Band so viel Unterhaltung, Interessantes und völlig Unwahres ist ein Kunstwerk.

die-grose-brocklausWer schon von Albernistan, dem Dickbauch-Löffler, vom Elefantolotl, dem Mieselpilz, den Nulpen oder dem rezitären Erziehungsstil hörte, der hat offenbar „Die große Brocklaus“ schon gelesen.
Im Lexikon wechseln sich bekannte Begriffe wie „Rotkehlchen“ oder „Inkontinent“ mit einer völlig neuen Bedeutung ab mit bisher unbekannten Wortschöpfungen wie „Parkadoxon“, “Pingurin“, „Schittex“ oder „Grieshämchen“ deren Definitionen selbstverständlich ebenso frei erfunden sind.
Dazu kommen neue Länder, neue Sitten, Tiere und Persönlichkeiten von unterschiedlicher Bedeutung. Beispiel gefällig?
Rotkehlchen: Aus dem badischen stammender, scherzhafter und veralteter Begriff für Guillotine.
Furchtbrillchen: Soziologischer Fachterminus für das weitgehend nutzlose Verhalten, einen Horrorfilm vorsichtshalber durch zwei Finger anzugucken, weil er dann weniger gruselig sei.
Galan-Graben: Sozio-behavoristischer Fachbegriff für den schmalen Grat zwischen Kompliment und Lüge.

Hoher Unterhaltungswert für Zwischendurch

Kein Buch, das man am Stück durchliest. Aber für zwischendurch ist es immer wieder gut. Eine perfekte Klo-Literatur könnte man sagen.
Natürlich ist vieles albern und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Aber „Die große Brocklaus“ hat einen hohen Unterhaltungswert. Ein Großteil der Texte wird ergänzt durch Fotos von Personen, Tieren oder durch Schaubilder. Das zeugt von Liebe zum Detail und für den Leser ist es ein besonderes Schmankerl.
Wem Romane zu lang sind, herkömmliche Lexika zu langweilig, der ist mit „Die große Brocklaus“ hervorragend bedient.

Autorenporträts

Axel Fröhlich, 1968 in Nürnberg geboren, arbeitet als freiberuflicher Werbetexter und Autor. Er lebt in Barcelona.

Alexandra Reinwarth, geboren 1973, lebt seit 2000 in Barcelona, wo sie als Produzentin und Autorin tätig ist.

Oliver Kuhn hat die Deutsche Journalistenschule in München besucht und viele Jahre als Reporter beim „Playboy“ gearbeitet. Er ist Autor mehrerer Bücher (u.a. „Der perfekte Verführer“, „Alles, was ein Mann wissen muss“).

Buchinfo
„Die große Brocklaus – Das komplett erfundene Lexikon“ von Axel Fröhlich, Alexandra Reinwarth, Oliver Kuhn
Taschenbuch: erschienen November 2012 bei Knaur TB, 424 Seiten, € 10,00, ISBN: 978-3-426-78174-6
eBook: erschienen Mai 2013 bei Droemer eBook, 424 Seiten, € 9,99, ISBN: 978-3-426-42189-5

Quellen
Bild+Autorenporträt: www.droemer-knaur.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne

Kennt Ihr dieses Buch? Wie hat es Euch gefallen? Ich freue mich auf Eure Meinungen.

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