Ecu/Gal: Die Ankunft auf den Verwunschenen Inseln

Ich will Euch nun nicht länger auf die Folter spannen was meine Reise ins ferne Südamerika angeht. Auch wenn es so ziemlich ausführlich und lang wird, habe ich mich dafür entschieden, zu fast jedem Tag einen eigenen Blogpost zu erstellen. Nicht nur für den interessierten Leser, sondern auch als Revue und ausführlichen Bericht für mich selber. Und nun geht es endlich los.

15. und 16. Oktober 2015

Wie der geneigte Leser des Blogs weiß, geht es am 15. Oktober schon in der Früh los. F. hat sich bereit erklärt, seinen Schlaf abzukürzen und mich zum Flughafen zu bringen. Mein schmales Gepäck besteht aus einer ca. 10kg schweren Reisetasche und einem Rucksack mit ca. nochmal 2kg. Schließlich muss ich alle paar Tage umziehen und das Gepäck auch selbst tragen. Da will man nicht zu viel mitnehmen. (Wie sich herausstellt, hätte ich durchaus auf noch 2kg Gepäck an Kleidung und Schuhen verzichten können. Aber es ist trotzdem noch genügend Platz für Souvenirs.)

Der Flug ist übel anstrengend. Man denkt gar nicht wie schrecklich 14 Stunden sitzen ist. Und dazu stopfen die einen im Flieger ständig mit irgendwas zu essen voll. Kurz nach dem Start habe ich schon Visionen von einem fliegenden Feuerball, weil es nach Benzin riecht. Doch dann vertreibe ich mir die Zeit mit Film schauen. Am Flughafen in Guayaquil lande ich um 16.45Uhr Ortszeit. Da ist es in Deutschland schon 23.45Uhr.

Frische Luft und 1. Eindruck vom Flughafen Guayaquil, Ecuador nach 14h Flug

Frische Luft und 1. Eindruck vom Flughafen Guayaquil, Ecuador nach 14h Flug

Ein Fahrer erwartet mich. Aber irritierenderweise steht er da mit einem Schild „Thomas Ullrich“. Kenn ich nicht, bin ich nicht. Es stellt sich raus, dass er nicht nur mich, sondern auch einen Herrn Thomas abholt. Auf den muss ich dann 45Minuten warten, weil sein Gepäck weg ist. Und die Zeit kann ich nicht mal nutzen, um mir die Beine zu vertreten oder mich umzusehen, weil der Fahrer mich schon in den Bus mit laufendem Motor – wegen der Klimaanlage – verfrachtet hat  .

Sei´s drum. Abends ins Hotel und dort mit der ungewöhnlichen Tatsache auseinander setzen, dass man das Toilettenpapier nicht in die Schüssel sondern in den Mülleimer wirft. (Weil man Verstopfungen fürchtet – hat wohl irgendwas mit dem Wasserdruck zu tun.) Da ist bei jedem Toilettengang Konzentration gefragt. Fortan muss ich in jeder Lokalität prüfen, wo das Klopapier hinsoll. Denn jeder hat da andere Regeln. Bzw. jeder einen anderen Wasserdruck.

Ankunft auf den verwunschenen Inseln

Am nächsten Morgen wieder zum Flughafen. Gegen 13 Uhr Ankunft auf Galapagos. Die Insel San Cristobal ist mein erstes Ziel. Nach einer weiteren Gepäckkontrolle und dem Bezahlen des Eintrittsgeldes werde ich von meinem Guide Lenin in Empfang genommen. Das Hotel Galapagos Planet ist nicht weit weg und ich werde unmittelbar in ein örtliches Restaurant zum Mittagessen – bzw. Lunch wie es die nächsten Wochen heißen wird – geführt. Bei 26° gibt es als erstes eine heiße Suppe. Yeah! (Da ich der einzige Gast im Hotel bin, gibt es dort nur Frühstück. Lunch und Dinner gibt es in dem Restaurant. Allerdings bin ich nicht sehr begeistert vom Essen. Dass es leckerer und ansprechender geht, erfahre ich in den anderen Hotels, in denen ich untergebracht bin.) Das Hotel selber ist nett und sauber und die Rezeptionistin äußerst freundlich.

Am Nachmittag gibt es schon die erste Unternehmung. Mit Lenin geht´s zum Interpretationszentrum. Dort zeigt er mir verschiedene Pflanzen und Tiere und ich erfahre etwas über die Geschichte der Inseln. Ich sehe Candelabra- und Opuntia-Kakteen, einen Baum namens Parkinsonia, die Galapagos-Baumwolle, dazu Fregattvögel und einen Pelikan. Und natürlich Seelöwen. Mit Babys! Manche sind gerade mal 2-3 Wochen alt. Und die sind sooooo süüüüüüss. Man möchte sie schrecklich gern streicheln und knuddeln.

Ist das nicht herzallerliebst?

Ist das nicht herzallerliebst?

In einer Bucht gehe ich das erste Mal schnorcheln. Mein Guide hat das entsprechende Equipment dabei. Im Grunde ist es ja nicht schwer. Brille auf, Schnorchel rein und durch den Mund atmen. Leider bin ich etwas hektisch und habe Angst, dass ich nicht genügend Luft bekomme. Erst recht, wenn der Kopf unter Wasser ist und der Druck auf die Brille dazu kommt. Trotz Bemühungen normal zu atmen, finde ich nicht viel Spaß daran. Außerdem sehe ich nicht sonderlich viel. Nur ein paar Schemen, die vermutlich Fische sind. Und ich habe etwas Bammel vor möglichen Strömungen. Also entsteige ich bald wieder den Fluten. Mein Guide hat es ohnehin vorgezogen an Land zu bleiben.

Wir laufen anschließend zu einem kleinen Strand, dem Playa Carola, wo ein paar Seelöwen dösen. Und eine größere Touri-Gruppe. Auch meine ersten Iguanas (= Leguane = Echsen) sehe ich hier. Lenin zeigt sie mir im Geäst kleiner Mangroven, wo ich sie übersehen hätte.

Der Lobo-Playa

Die Abenddämmerung setzt bereits ein und damit ist für Lenin der Arbeitstag zu ende. Er bringt mich zum Hotel, wo ich aber nicht lange bleibe. Quasi sofort breche ich zum Abendspaziergang in den kleinen Ort Puerto Baquerizo Moreno auf. Mein erstes Ziel ist natürlich der Strand, wo sich am Abend angeblich bis zu 200 Seelöwen versammeln sollen. Ich halte das für eine Übertreibung – werde aber eines besseren belehrt.

Ich habe überlegt, aber nein, gekauft habe ich dieses Modell nicht.

Ich habe überlegt, aber nein, gekauft habe ich dieses Modell nicht.

Tatsächlich überschlage ich etwa 150 Seelöwen die sich dort im Sand aalen. Kleine und große Lobos die rufen und einen ziemlichen Lärm machen. Mütter rufen nach ihren Kindern, Kinder nach ihren Müttern (die teilweise 8 Tage lang unterwegs sind, um Futter zu besorgen) und Männer markieren mit ihren Rufen ihr Revier. Es ist ein Traum. Und man kann auf einer Bank sitzen und stundenlang zusehen und –hören. Nun gut, man kann nur auf der Bank sitzen, wenn die nicht schon von einem Seelöwen besetzt ist. Das kommt oft vor und ich sehe es auf jeder Insel, die ich besuche. Seelöwen scheinen Bänke zu mögen. Daher ist der Lobo-Strand auch eingezäunt. Damit die Tiere nicht alle auf der Promenade herumliegen. Ein paar Schlupflöcher gibt es trotzdem.

In den örtlichen Souvenir-Shops decke ich mich mit Postkarten ein. Vor allem aber kaufe ich mir einen Hut, denn eine Kopfbedeckung wird auf jeden Fall empfohlen. Obwohl ich praktisch denken will, entscheide ich mich schließlich doch für ein Panama-Hut-Billigmodel. Der Hut steht mir und ich sehe darin nicht so lächerlich aus, wie andere, die eine Kopfbedeckung mit einer Gardine im Nacken tragen. Andererseits kriegen diese Menschen auch keinen Sonnenbrand im Genick. Tja nun, irgendwas ist ja immer. Ich bin letztendlich zufrieden mit meiner Anschaffung. Sie wird mich auf all meinen Unternehmungen begleiten und ihre Spuren davon tragen.

Ein bisschen Werbung muss sein:
Meine Reise wurde organisiert von Sommer Fernreisen. Das erwähne ich deshalb, weil alles echt super geklappt hat.

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