Bei der Montagsfrage bin ich dieses Mal etwas später dran. Aber man hat ja gottseidank die ganze Woche Zeit sie zu beantworten. Svenja vom Blog Buch-Fresserchen will in dieser Woche wissen: „Was macht den Reiz eurer/eures Lieblingsgenres für euch aus?“
Die Frage finde ich ganz ehrlich irgendwie schwierig. Ich scheue mich ein wenig vor der Antwort.
Gemessen an meiner Lektüre der letzten Jahre wäre wohl Thriller und Krimi mein Lieblingsgenre, weil ich davon am meisten gelesen habe. Aber ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung was genau mir an Mord und Totschlag in literarischer Form so gefällt. Es klingt auch schon falsch zu sagen, ich stehe voll drauf, wenn Menschen gequält und gefoltert und ermordet werden. Das hat was soziopathisches. Es ist aber eben doch spannend zu lesen, welche perfiden Ideen so ein Autor hat, um seine Leser zu fesseln.
In den letzten Monaten habe ich allerdings bemerkt, dass mich Thriller und Krimis nicht mehr so stark ansprechen, weil ich bei vielen den Eindruck hatte, immer das gleiche zu lesen. Quasi immer Schema F.
Und auch sonst brauche ich einfach die Abwechslung. Nur brutale Belletristik zu lesen, ist auf die Dauer langweilig. Also lese ich auch gern einen historischen Roman, zeitgeschichtliche Romane und/oder Biografien, überhaupt (Auto-)Biografien, zwischendurch etwas Urban-Fantasy und auch was komisches.
Für die Interessierten, hier die Gründe für all den anderen Lesestoff:
Historische Romane faszinieren mich, weil ich nicht nur in eine fremde Welt sondern auch in eine fremde Zeit eintauchen kann. Wenn das Ganze noch einen realen historischen Hintergrund hat ist das noch besser. Verschlungen habe ich beispielsweise die Romane von Sabine Weiß um die Wachsmalerin Madame Tussaud. Und erst recht die Bücher von Petra Durst-Benning um Königin Olga von Baden-Württemberg. Da hat sich Geschichte mit meinem realen Leben insofern verbunden, weil ich in Stuttgart wohne – mitten in den Schauplätzen des Romans.
Zeitgeschichte insbesondere um den Großen Krieg und den Zweiten Weltkrieg finde ich einfach wahnsinnig spannend. Das ist aber wohl das falsche Wort. In vielen Fällen handelt es sich um persönliche Erfahrungen von Holocaust-Überlebenden, Soldaten, Kriegswitwen und –waisen. Geschichten von Flucht, Verzweiflung, Tod und Vergewaltigung. Keine schöne Lektüre also. Vielleicht nehme ich mich des Themas deshalb so an, weil ich nie die Möglichkeit wahrgenommen habe, mit meinen Großeltern über diese Zeit zu sprechen. Vielleicht will ich auch einfach nicht, dass diese Menschen und ihre Erlebnisse in Vergessenheit geraten.
Hier stehen „Mein Leben nach der Todeszelle“ und „Pionierin der Arktis“ sowie „Und trotzdem lebe ich weiter – Mein Leben ohne Felix“ auf meiner TopTen-Liste.
Corinna Bomann hat hier den Dreh gut raus und natürlich meine aktuelle Favorite-Autorin Mechtild Borrmann. Auch von Charlotte Link habe ich in früheren Zeiten fiel in der Richtung gelesen.