Mounia Meiborg / Steffen Jan Seibel: Like mich doch

Dass sich in dem großen Ozean namens Facebook ganz viele unterschiedliche Fische tummeln, ist kein Geheimnis. Und eigentlich auch keine Neuigkeit. Mounia Meiborg und Steffen Jan Seibel haben sich die Mühe gemacht, Facebook durchschwommen und all die verschiedenen Fische kategorisiert. Herausgekommen ist eine unterhaltsame Zusammenstellung verschiedenster Charaktere.

Like mich dochFacebook ist wie ein großer Ozean in dem sich ganz viele verschiedene Fische tummeln. Doch so unterschiedlich sie auch sein mögen, sie alle lassen sich in Gattungen und Arten unterteilen. Mounia Meiborg und Steffen Jan Seibel haben sich die Mühe gemacht all die Fische anzuschauen und entsprechend zu kategorisieren.
Da findet sich zum Beispiel der Internationale. Er ist immer auf Achse. Mehr in der Welt unterwegs als in der heimischen Wohnung. Postet ein Selfie von sich am Flughafen in London, schickt eine Statusmeldung vom Taj Mahal, aus Abu Dhabi, New York  oder Hongkong. Wo auch immer er gerade ist, er muss es der Facebook-Gemeinde mitteilen.
Ganz anders der Stalker. Möglichst ungesehen, verfolgt er die Statusmeldungen seiner Familie, Freunde, Bekannten und überhaupt aller Menschen, die er jemals irgendwo trifft. Da muss er vorsichtig sein, dass er sich nicht mal aus Versehen verrät mit einer Bemerkung.  Schließlich will er weiterhin alles über alle Leute wissen mit denen er zu tun hat.
Die Künstlerin wiederrum möchte von allen gesehen und/oder gehört werden. Sie wird jeden noch so kleinen und unbedeutenden Auftritt im letzten Kaff vor der Erdkante posten. Und natürlich auch wie viel Fanpost sie bekommt, wie viele Autogramme sie geben musste und wer alles ein Bild von ihr gemacht hat. Sie übernimmt quasi die Berichterstattung über sich selbst.
Zu den vorgenannten gesellen sich noch Kategorien wie der Karrieretyp, der Weltverbesserer, die Tierliebhaberin, der Familienmensch und noch einige andere. Neben der jeweiligen Charakterisierung und Beispielen für typische Postings wird erklärt wie es für diese Menschen vor Facebook war und wie man sie im Ernstfall wieder los wird.

Nett – mehr aber auch nicht

„Like mich doch“ ist so eine typische „Zwischendurch“-Lektüre: Es gibt keine Handlung, der Inhalt präsentiert sich in kurzen Abschnitten, man muss sich nicht großartig konzentrieren und sich nicht unbedingt was merken. Ein Urlaubsbuch quasi.
Wir haben es mit netter Unterhaltung zu tun. Die verschiedenen Typen sind amüsant und treffend charakterisiert. Wer selbst bei Facebook angemeldet ist, wird sicherlich Freunde und Bekannte den genannten Kategorien zuordnen können. Andererseits gilt das wohl auch für jedes andere soziale Netzwerk.
Muss man das haben? Hmmm… eigentlich nicht. Klar, das Buch ist nett und ganz lustig – mehr aber auch nicht. Es gibt keine bahnbrechenden Neuigkeiten, man kann gut ohne die Info zu den verschiedenen Community-Typen leben.

Autorenporträts
Mounia Meiborg, Jahrgang 1984, besuchte die Deutsche Journalistenschule und arbeitet als freie Autorin unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und DIE ZEIT.

Steffen Jan Seibel, Jahrgang 1981, Absolvent der Deutschen Journalistenschule, arbeitet als Redakteur für den interaktiven Polit-Talk „log in“ des ZDF.

Buchinfo
„Like mich doch“ von Mounia Meiborg und Steffen Jan Seibel
Taschenbuch: erschienen Mai 2014 bei Ullstein, 224 Seiten, € 8,99, ISBN-13 9783548375151
eBook: erschienen bei Ullstein als ePub, 224 Seiten, € 7,99, ISBN-13 9783843710022

Quellen
Bild: www.ullsteinbuchverlage.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne

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