Zwei Jahre hat Erik Winter jetzt mit seiner Familie im sonnigen Marbella verbracht. Nun zieht es ihn zurück nach Göteborg, zurück zu seiner Arbeit als Kommissar. Seine Frau ist wenig begeistert. Weder von der Aussicht, dass ihr Mann zurück in die Kälte will, noch davon, dass sie und die Kinder ebenfalls zurück nach Schweden ziehen sollen. Doch zunächst hat der Wieder-Kommissar bei seiner Rückkehr gleich einen schlimmen Familienmord aufzuklären.
Mein Lieblingssatz: „Die breite Messerschneide hatte sich mit furchtbarer Kraft an der dicksten Stelle durch Winters rechtes Handgelenk gebohrt.“
Im sonnigen Marbella hat Erik Winter es sich mit seiner Familie so gut wie möglich gehen lassen. Einzig ein Tinnitus ist ihm geblieben von der aufreibenden Polizeiarbeit in Göteborg. Nun möchte der ehemalige Kommissar doch zurück nach Schweden und wieder in seinem Beruf arbeiten. Seine Frau ist alles andere als begeistert von dieser Idee.
Zurück in Göteborg trifft Kommissar Erik Winter auf seine alten Kollegen. Diese haben ihn zwar durchaus vermisst, kommen aber auch ganz gut ohne ihn klar. Ein Kompetenzgerangel bleibt jedoch aus. Statt dessen fordert ein neuer Fall die Aufmerksamkeit aller: Eine Mutter und zwei ihrer Kinder wurden in ihrem eigenen Haus ermordet. Die Tat zeugt von großer Brutalität. Einzig das jüngste Kind ist unversehrt.
Zeugen sind rar, denn nicht einmal der Todeszeitpunkt kann genau bestimmt werden. Die Leichen lagen bereits einige Tage unentdeckt im Haus. Erik Winter wird sofort wieder vollauf gefordert. Seine Verbindung zum Kollegen Ringmar und die gedanklichen Ping-Pong-Spiele funktionieren noch immer. Dennoch gibt es lange keine heiße Spur.
Während die Ermittlungen nicht so recht voran gehen, muss Winter sich auch noch um seine Mutter sorgen. Nach der Diagnose Krebs, geht es schnell bergab mit ihrer Gesundheit.
Ein solider Krimi
Ich war ganz gespannt auf den neuen Erik-Winter-Krimi, nachdem ich vor einiger Zeit mit „Der letzte Winter“ von dem Kommissar Abschied genommen habe. Wahrscheinlich ist es daher ganz normal, dass das Buch etwas hinter meinen Erwartungen zurück blieb. Mir hat sich nicht ganz erschlossen, warum der Kommissar eigentlich zurück will. Und auch nicht, ob er jetzt wirklich dauerhaft wieder in Göteborg ermittelt oder dies nur ein Zwischenspiel ist.
Alles in allem ist „Das dunkle Haus“ ein solider und guter Krimi. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Spannung war da. Es kam keine Langeweile auf. Mitunter waren die Gedankenspiele ohne Punkt und Komma anstrengend, aber glücklicherweise nicht dominierend. Ob es das private Drama gebraucht hätte, sei dahin gestellt. Ein Krimi in dem mal kein Angehöriger eines Ermittlers eine psychische oder physische Krise schiebt, wäre eine nette Abwechslung.
Trotz der – in meinen Augen – kleinen Mankos, kann ich den neuen Erik Winter aber guten Gewissens empfehlen.
Autorenporträt
Åke Edwardson, geboren 1953, lebt mit seiner Frau in Göteborg. Einige Monate im Jahr verbringt das Ehepaar im Süden Spaniens, in Marbella. Bevor Edwardson einer der weltweit erfolgreichsten Krimiautoren wurde, arbeitete er als Journalist u. a. im Auftrag der UNO im Nahen Osten.
Buchinfo
„Das dunkle Haus“ ein Erik-Winter-Krimi, Band 11, von Åke Edwardson, erschienen Februar 2014 bei Ullstein, Hardcover gebunden mit Schutzumschlag, 512 Seiten, € 19,99, ISBN-13 9783550080272
eBook: 512 Seiten, € 16,99, ISBN-13 9783843707091
Quellen
Bild: www.ullsteinbuchverlage.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne
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