MoFra: Lyrik – In oder Out?

Montagsfrage 3

Die erste Arbeitswoche in 2019 habe ich überstanden. Obwohl es nicht wirklich stressig war, habe ich am Freitag zum Feierabend aufgeatmet. Die ständigen unnötigen Unterbrechungen beim Aufarbeiten gingen mir ziemlich auf die Nerven und ich wusste ab und an nicht mehr wo mir der Kopf steht. Diese Woche dürfte es ruhiger werden, allein weil der Chef dann nicht da ist. Zumindest hoffe ich das.
Damit zur aktuellen Montagsfrage. Diese wird allwöchentlich zum Wochenbeginn gestellt von Antonia von Lauter-und-Leise.com. Heute möchte Sie wissen:

Lyrik: ausgedient oder am aufblühen?

In meinen Augen ist weder das eine noch das andere der Fall. Lyrik fristet ein beständiges Schattendasein wie ich finde. Es gibt sie, sie stirbt nicht aus, aber so richtig populär ist sie auch wieder nicht. Wobei ich vor einigen Jahren den Eindruck hatte, dass sie dank Poetry-Slams und scheinbar vermehrten Singer/Songwriter-Auftritten wieder mehr in Erscheinung tritt. Natürlich in etwas neuem Gewand, aber genau das ist ja das Schöne an der Lyrik – sie erfindet sich immer wieder neu. Auch wenn nicht alles mein Geschmack ist. Muss es ja aber auch nicht.

Ich kann mir ein Leben ohne Lyrik nicht vorstellen. Wobei ich darunter hauptsächlich Gedichte verstehe. Natürlich zählen auch Songtexte in gewisser Weise dazu, aber das ist nicht das erste woran ich bei dem Wort Lyrik denke.

Es kommt nicht mehr so oft vor wie in meiner Jugendzeit, aber hin und wieder lese ich gern Gedichte. Einmal mehr sei an der Stelle meine Lieblingsdichterin Mascha Kaleko genannt. Sie besticht mich durch teilweisen Pragmatismus, Alltägliches und Tragisches, das sie in ihren Versen verarbeitet. Auch Heinrich Heine gefällt mir gut, weil seine Gedichte oft ironisch sind.

Mir fehlt oft aber die Muße mich hinzusetzen und in einem Gedichtband zu schmökern. Lyrik oder auch Poesie liest sich nicht im Schnelldurchlauf. Erst gestern kam „Der Club der toten Dichter“ wo es heißt, man müsse sich Gedichte auf der Zunge zergehen lassen. Dem stimme ich zu. Gedichte müssen nachklingen können.

Ich beneide manchmal Menschen, die von einem Werk so beeindruckt sind, dass sie dieses auch nach 20, 35 oder 50 Jahren noch aus dem Kopf rezitieren können. Von meinem Lieblingsgedicht bekomme ich die drei Strophen nicht fehlerfrei aufgesagt. Wie geht es Euch in der Hinsicht?

2 Gedanken zu “MoFra: Lyrik – In oder Out?

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