Timo Leibig: Fußabschneider

Wasserleichen von unbekannten Opfern, abgeschnittene Füße und Ermittler, die privat und beruflich zu kämpfen haben. Diese Mischung ergibt eine spannungsgeladene Lektüre. Leonore Goldmann und Walter Brandner ermitteln auf Hochtouren und kommen doch nur langsam vorwärts. Ist der Täter, den die Medien Fußabschneider getauft haben, wirklich zu schlau für die Behörden?

FußabschneiderDas Ermittlerduo Leonore Goldmann und Walter Brandner wird zum Fundort einer Wasserleiche gerufen. Weil der Schädel bis zu Unkenntlichkeit eingeschlagen wurde und die Tote schon wochenlang im Wasser lag, ist das weibliche Opfer nicht identifizierbar. Auch bei den Fingerabdrücken stößt die Forensik an ihre Grenzen. Die Leiche ist übel zugerichtet, finden selbst die gestandenen Kommissare. Nicht zuletzt weil der toten Frau ein Fuß fehlt.
Bei der Beweisstücksuche wird eine weitere Wasserleiche gefunden. Ebenfalls weiblich, ebenfalls viele Wochen im Wasser gelagert und mit ganz ähnlichen Verletzungen. Dass hier ein Zusammenhang besteht, scheint klar. Ein Serienmörder?
Leonore und Walter sowie ihr junger Kollege Gregor ermitteln fieberhaft in verschiedene Richtungen. Nach Tagen können sie endlich wenigstens die Identität einer der Leichen klären. Doch das bringt sie dem Täter nur einen kleinen Schritt näher.
Noch während der Ermittlungen verschwindet eine junge Frau spurlos. Leonore kennt deren Mutter und fühlt sich daher persönlich betroffen. Sie und Walter intensivieren noch einmal ihre Bemühungen. Können sie rechtzeitig alle Puzzleteile zusammensetzen um das jüngste Opfer zu retten?
Parallel zu den Ermittlungen begleitet der Leser den Täter. Im Grunde wird man schon zu Beginn des Buches von ihm begrüßt und und in seine psychotische Welt hinein gezogen. Das Quälen seiner Opfer, die Hintergründe seiner Taten, seine Reaktion auf die Nachforschungen der Kommissare können zeitgleich mitverfolgt werden.

Lasst Euch das nicht entgehen

Ich freue mich, dass ich heute ein Buch eines mir bisher unbekannten deutschen Autors empfehlen kann. Ich bin in einer Bloggergruppe auf Facebook (Ist es doch zu was gut. *g*) über ihn gestolpert, als er Rezensenten für sein Buch „Fußabschneider“ suchte. Bei dem Titel konnte ich nicht anders als mich melden. Und ich hatte Glück.

Nun aber zum Buch:
Gleich zu Beginn wird man in die Fantasie des Täters geschleudert. Nichts für schwache Nerven und damit ein prima Einstieg für alle Fans von psychotisch-kranken Szenen. Im weiteren Verlauf lernt man den Täter und seine Beweggründe immer mehr kennen.
Gleiches gilt für die Ermittler und deren Arbeit. Es wird ein wenig aufgeräumt mit all den durch TV-Serien verbreiteten Mythen um die Zaubereien in Sachen Forensik und Pathologie. Das gefällt mir sehr.
Die Figuren selbst sind liebevoll erdacht und beschrieben. Mitunter geht es zu sehr um das (eigentlich ja nicht vorhandene) Privatleben der Ermittler, vielleicht das ist auch so gewollt. Aber damit kann ich leben, denn immerhin sind es ganz normale Menschen mit Fehlern und Grenzen und keine Überflieger oder Alleskönner. Und Gottseidank ist mal keiner Alkoholabhängig oder Tablettensüchtig.
Die Story ist sehr spannend und ich habe sie flott durchgelesen. Für mich persönlich ein deutlicher Pluspunkt: die Tages- und Zeitangaben zum Beginn der Kapitel. So kann ich dem Ablauf besser folgen. Es wurden einige überraschende Wendungen eingebaut, die mich sehr gefreut haben. Positiv aufgefallen ist mir ebenfalls die bereits erwähnte Realitätsnähe in Sachen Ermittlungsarbeit.
Alles in allem bin ich begeistert von „Fußabschneider“ und es wird sicher nicht das letzte Buch von Timo Leibig sein, das den Weg in mein Bücherregal findet. Ich kann es nur empfehlen und Ihr solltet Euch das Buch auch nicht entgehen lassen.

Autorenporträt
Timo Leibig, geboren 1985, studierte in Nürnberg interaktives Design und verbale Kommunikation. Seitdem arbeitet er freiberuflich als Schriftsteller, Webentwickler und Creative Director. Er stammt aus Pleinfeld im Fränkischen Seenland, dessen ausgedehnte Wälder, historische Bauwerke und fröhliche Feste ihn zu so mancher Idee für seine Thriller inspirierten.
Mehr auf: www.timoleibig.de

Buchinfo
„Fußabschneider“ von Timo Leibig, erschienen Dezember 2015
Taschenbuch: 298 Seiten, 9,99 Euro, ISBN: 978-3-9817076-3-2
eBook: 298 Seiten, 0,99 Euro (Aktion – exklusiv für Amazon kindle)

Quellen
Bild + Autorenporträt: www.timoleibig.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne

3 Gedanken zu “Timo Leibig: Fußabschneider

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