Der Sonntag besteht für mich aus einem Fisch-Overkill. Heute unternehme ich keine größere Tour, sondern bleibe in Hotelnähe. Trotz der unternehmungsreichen letzten Tage fehlt mir die Ruhe, um stundenlang am Pool zu sitzen und zu lesen. Um die Mittagszeit mache ich mich auf in den kleinen Nachbarort. Es ist ein Fischerort und ich hoffe dort auf ein leckeres Mittagessen bestehend aus frischen Fisch.
An der Promenade finde ich dann auch ein Restaurant und lasse mich nieder. Ich sitze auf einem überdachten Balkon und blicke aufs Meer. Total idyllisch und urlaubsmäßig halt.
Man gönnt sich ja sonst nichts
Offenbar bin ich im teuersten Lokal am Ort gelandet. Das ist mir nun aber auch egal. Die haben Fisch hier. Und wie viel! Die ganze Karte besteht aus Fischgerichten – vermute ich. Ich kann nämlich nichts lesen. Naja, lesen schon, aber nix verstehen. Gerade so den Begriff für die kanarischen Kartoffeln. Ich wähle schließlich die Kartoffeln, als Vorspeise „Morena“, wohinter ich eine Moräne vermute und als Hauptspeise den Fisch des Tages, am Morgen gefangen. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Die Moräne ist auch tatsächlich sehr lecker. Einziges Manko sind die vielen kleinen Gräten. In der spanischen Küche werden oftmals die Knochen oder eben Gräten nicht aus den Tieren entfernt, sondern es kommt alles zusammen auf den Tisch. Ist für den Koch halt einfacher. *g*
Der Fisch des Tages ist ein absoluter Knüller. Auch dieses Tier kommt komplett auf den Tisch. Es ist in Öl gebraten und ohne viel Brimborium. Und es schmeckt so verdammt lecker. Die von mir bestellten Kartoffeln hätte ich gar nicht gebraucht. Es gibt zwar keine Beilage zum Fisch, aber der ist so groß, dass ich gar nicht alles essen kann. Ich genieße jeden Bissen. Was mir serviert wurde ist ein Saba, eine Rotbarbe, erfahre ich auf Nachfrage. Ein absolutes Festessen.
Mit vollem Bauch geht es zurück zum Hotel. Dort gebe ich mir am Abend dann den Rest. Auch hier probiere ich die beiden angebotenen Fischsorten. Ich weiß gar nicht mehr was es war. Jedenfalls ist mir nachher schlecht und ich kann keinen Fisch mehr sehen. Ich schaffe es trotzdem noch auf meinen Felsen zum Sonnenuntergang. Nur das Bier schmeckt heute nicht. Die Fische in meinem Magen mögen halt eher Salzwasser.
Der Beweis für den Urlaub: ein ordentlicher Sonnenbrand
Auch am Montag habe ich keine großen Pläne. Ich fahre noch einmal nach Los Christianos, bummele die Promenade entlang und mache doch noch eine kleine Shoppingtour. Ein paar Souvenirs für mich und die Familie müssen sein.
Und weil ich der Meinung bin, ich sehe gar nicht so aus als wäre ich im Urlaub gewesen, lege ich mich den Rest des Tages in die Sonne. Teils am Strand und teils am Pool. Mit dem Ergebnis, dass ich am späten Nachmittag den nahe gelegenen kleinen Supermarkt aufsuche, um mir eine Packung Quark zu kaufen. Den klatsche ich auf meine verbrannte Haut und sitze anschließend brav im Schatten auf meinem Balkon.
Am Dienstag wird es wieder aufregender. Dann steht meine Jeep-Safari nach La Gomera an. Ich freue mich schon auf den Regenwald.