Sven Kudszus: Animateur inklusive. Ein Bericht von der Urlaubsfront

Kaum ein Beruf wird so sehr mit Sommer, Sonne, Spass und Urlaub verbunden wie der Animateur. Sven Kudszus beschreibt wie er in den Beruf gerutscht ist und was er während seiner bisherigen 10 Dienstjahre so alles erlebt hat. Von schief gegangenen Auftritten, fiesen und netten Kollegen, den verschiedensten Urlaubern und Bekanntschaften.

Mein Lieblingssatz: „Stille Wasser sind allein reisende Frauen, die eigentlich „ihre Ruhe“ haben wollen,
sich aber nach drei Tagen und fünf durchgelesenen Büchern langweilen und auf die Jagd nach Abenteuern gehen.“

_Animateur inklusiveDen Weg zur Animateurlaufbahn hat Sven Kudszus eigentlich nur eingeschlagen, weil er sonst nichts zu tun hatte. Bei einem Casting, zu dem er im Anzug und völlig unvorbereitet kam, hat er mit seiner unkonventionellen Art und seinem Improvisationstalent die Jury beeindruckt. Wenige Tage später durfte er seine Sachen packen und nach Griechenland fliegen.
Ins kalte Wasser geworfen, musste Kudszus sich in einem reinen Frauen-Animations-Team behaupten. Seine völlige Unerfahrenheit traf nicht auf Gegenliebe. Von kollegialer Unterstützung keine Spur, stattdessen kassierte der Neuling einen Anschiss nach dem anderen. Nicht immer zu unrecht wie man dazu sagen muss. Doch eine Einweisung wie es besser geht, bekommt er eben auch nicht.
Kein Wunder wird Kudszus wenig später nach Lanzarote geschickt. Dort nimmt man sich – wie ihm mitgeteilt wird – der Problemfälle an. Die Begeisterung hält sich logischerweise in Grenzen. Doch das Team vor Ort ist freundlich, engagiert und kreativ. Mit Hilfe eines erfahreneren Kollegen lernt Kudszus die Feinheiten und Fertigkeiten eines guten Animateurs – nicht zuletzt den SmallTalk. Er entwickelt Ehrgeiz und Freude und ist mit Feuereifer dabei. Seine Kollegen und Vorgesetzten schätzen bald sein Engagement und seine Ehrlichkeit. Auch bei den Urlaubern ist Kudszus beliebt.
Schließlich steht er vor einer Entscheidung: Bleibt er auf Lanzarote und wird Anwärter auf den Teamleiterposten oder fliegt er ins von Animateuren heiß-begehrte Urlauberparadies DomRep?

Frech, aber treffend

Mit Charme, Witz und Ehrlichkeit berichtet Sven Kudszus von seinem Leben als Animateur. Von den unrühmlichen Anfängen bis hin zu seinen Erfolgen im Team und auch bei den Urlaubern/innen. Dabei hält er sich auch mit der kritischen Betrachtung seiner selbst und des Berufes an sich nicht zurück.
Die Schilderung der einzelnen Urlaubergattungen sowie der diversen Charaktere in den Animationsteams – die teilweise dem Aufbau einer Teenie-Band ähneln – sind durchaus frech, aber treffend.
Bei alledem spürt man die Liebe zum Beruf, die Begeisterung für seine Arbeit und die Menschen, mit denen er zu tun hat. Und natürlich kommen auch Storys über seine Affären und Liebeleien nicht zu kurz.
Eine lockere Lektüre, die schon wegen dem Titel prädestiniert ist als Sommer- und Urlaubsbuch.

 

Autorenporträt
Sven Kudszus, geboren 1979 in Schleswig-Holstein, kam über Umwege zur Animation. Es folgte ein über zehn Jahre dauernder Trip durch die Bettenburgen von Lloret de Mar bis Antalya. Heute ist er Clubleiter im größten Ferienclub für Kinder in ganz Deutschland.

Buchinfo
„Animateur inklusive. Ein Bericht von der Urlaubsfront“ von Sven Kudszus, erschienen im Juni 2014 bei Knaur TB, Taschenbuch, 272 Seiten, € 8,99, ISBN: 978-3-426-78665-9
eBook: 272 Seiten, € 8,99, ISBN: 978-3-426-42265-6

Quellen
Bild: www.droemer-knaur.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne

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