Frau Freitag: Man lernt nie aus, Frau Freitag

Während ihrer Auszeit beschließt Frau Freitag den Führerschein zu machen. Das ist nicht ganz so easy wie Frau Freitag denkt. Aber es ist auch nicht so unerreichbar wie Fahrlehrer Harald es ihr weismachen will. Dann doch lieber Fahrstunden bei Mike, der findet, dass alles sei gar nicht so schwer. Letztendlich landet Frau Freitag aber neben Dieter, der ständig motzt und dieses mit einem „Mensch, Mädel“ einleitet.

_Man lernt nie aus, Frau FreitagFrau Freitag, ihres Zeichens unerschrockene Lehrerin an einer Berliner Realschule, legt ein Sabbatjahr ein. Aber Netflix gucken und auf der Couch rumlungern sind nach geraumen Wochen dann doch nicht genug. Was liegt also näher als endlich mal den Führerschein zu machen. Nachdem der Freund einen Rückzieher macht, stürzt sich Frau Freitag alleine in das Abenteuer. Wie schwer kann das schon sein?
Nach Ansicht von Fahrlehrer Harald ist der Führerschein kaum zu schaffen. Zumindest für Frau Freitag, die ja nicht mehr die jüngste ist. Da jagt eine ausgiebige Erklärung für Dummies die nächste und auch sonst spart Harald nicht an demotivierenden Aussagen. Ganz zu schweigen davon, dass er ständig 10 Minuten wertvolle Fahrzeit verplempert.
Also sucht Frau Freitag sich einen neuen Fahrlehrer: Mike von der Konkurrenz. Das ganze Gegenteil vom schwermütigen Harald. Fröhlich und frech suggeriert Mike, dass es überhaupt nicht schwer sei, das Fahren zu lernen. Dummerweise verlässt Mike schon nach wenigen Fahrstunden die ausgewählte Fahrschule. Und somit landet Frau Freitag bei Dieter.
Dieter ist zwar nicht in Weltuntergangsstimmung wie Harald, aber auch weit entfernt von der gut gelaunten Motivation eines Mike. Vielmehr läutet Dieter nahezu jeden Satz mit „Mensch, Mädel“ ein und findet „nicht geschimpft ist genug gelobt.“ Das bringt Frau Freitag psychisch schon an ihre Grenzen. Sie steht kurz vorm Aufgeben.

Ungeschönt, ehrlich und sehr witzig

Es ist wieder einmal eine Freude, Frau Freitag zu begleiten. Ungeschönt und ehrlich berichtet sie vom Auf und Ab der Fahrschule. Von den Höhenflügen, den Tiefpunkten, den Zweifeln und der Euphorie. Gekonnt bringt sie die Eigenheiten ihrer Fahrlehrer auf den Punkt und spart auch nicht mit gehörig Selbstkritik.
Ich habe die Lektüre genossen. Frisch und frech und voller Humor. Als säße man hinter Frau Freitag und ihren diversen Fahrlehrern auf der Rückbank. Jeder der den Führerschein hat, dürfte sich wenigstens ein bisschen damit identifizieren. Eine schöne lockere Lektüre, unkompliziert und unterhaltsam. Genau das richtige für ein paar entspannte Stunden.
Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

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Autorenporträt
Frau Freitag, geboren 1968, wollte schon immer Lehrerin werden. Seit über zehn Jahren unterrichtet sie Englisch und Kunst in lauter überdrehten, dafür recht leistungsschwachen Klassen. Sie lebt in einer deutschen Großstadt.

Buchinfo
„Man lernt nie aus, Frau Freitag. Eine Lehrerin in der Fahrschule des Lebens“ von Frau Freitag, erschienen bei Ullstein
Taschenbuch: 192 Seiten, € 9,99, ISBN-13 9783548376998
eBook: 192 Seiten, € 8,99, ISBN-13 9783843715300

Quellen
Bild/Autorenporträt: www.ullsteinbuchverlage.de / Text (außer Autorenporträt): Susanne

2 Gedanken zu “Frau Freitag: Man lernt nie aus, Frau Freitag

  1. Liebe Sanne,
    das klingt ja klasse. Ich glaube, das werde ich mir mal genauer anschauen. Frau Freitag klingt super. Danke für die Empfehlung. Ich kannte Frau Freitag tatsächlich noch nicht.
    LG
    Grit

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