Benedict C. als Stephen H.

oder Warum TV-Zeitschriften doch eine Berechtigung haben.

Ich bin ein Serienjunkie und meine Aufmerksamkeitsspanne liegt ziemlich niedrig. Filme sehe ich in der Regel nur indem ich nebenher auf dem Handy spiele, stricke oder – neuerdings – Kreuzworträtsel löse. Gestern war das anders.
Ich bin ja auch ein Gewohnheitstier. Gerade was mein TV-Programm bzw. Serien angeht. Viele kennen das vielleicht: Montag läuft Vera oder Inspector Barnaby, Dienstag Bones, Mittwoch Rizzoli & Isles, etc. pp. Auch das war gestern anders.

Mehr aus Langeweile als aus Interesse habe ich nämlich dann doch die TV-Zeitschrift durchgeblättert. Und dabei tatsächlich einen kleinen Schatz entdeckt. Ich mach Euch das mal vor:

So, was kommt denn heute im Abendprogramm? … Hmm, Die Simpsons – nä! … Schattenwelt BND – zu anspruchsvoll … die Havelschlösser – uninteressant … Hessenreporter – langweilig … Abenteuer Erde – kenn ich schon … langweilig … langweilig … oh, Dart. Das wäre ne Option. … Drittes Reich – schon gesehen … Trautes Heim, Glück allein – würg … Hawking … Moment mal, Hawking??? Hawking!!! Den Film wolltest du doch schon immer mal gucken! Aber hieß der nicht anders? Ach das ist gar nicht der mit dem Oscar-Gewinner. Hmmm…trotzdem mal durchlesen. … Ach, schau mal an, der Benedict spielt den Hawking? Krass. Wusste gar nicht, dass der das gemacht hat. Schon vor Sherlock. Hoffentlich isser da besser als in dem Historiendings mit der Suffragette. … Wo kommt das jetzt nochmal? ServusTV, ahja. …

So lief das gestern bei mir ab. Und ich habe ausnahmsweise mal aufmerksam geschaut. Teilweise habe ich sogar ziemlich ungemütlich auf der vordersten Kante des Sofas gesessen, weil ich irgendwie so mitgelitten habe.
Entgegen dem Oscar-Film dreht sich in Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit die Geschichte hauptsächlich um sein Studium. Darum, wie Hawking mit 21 von seiner ALS-Erkrankung erfährt, dennoch weiter studiert und schließlich sein Dissertationsthema findet, während seine Krankheit rapide fortschreitet.
Seit meiner Lektüre von Stephen Hawkings Meine kleine Geschichte bin ich ein Fan dieses beeindruckenden Mannes. Auch ohne wissenschaftlichen Hintergrund kann ich (an)erkennen, dass er unglaubliches geleistet hat. Trotz oder vielleicht auch wegen seiner Erkrankung. Ich gebe zu es fällt mir schwer ihn ohne seine körperliche Beeinträchtigung zu sehen.
Überdies kenne und liebe ich Benedict Cumberbatch als Sherlock. Schon in der Rolle des Consulting Detective finde ich ihn Hammer. Aber seine Darstellung des jungen Stephen Hawking ist einfach grandios. Unabhängig davon, dass ich von Physik absolut nichts verstehe und daher auch im Film nicht alles gerafft habe, bin ich schrecklich beeindruckt von der schauspielerischen Leistung wie man so schön sagt. Cumberbatch hat es nicht nötig extrem zu- oder abzunehmen, Unmengen Muskelmasse aufzubauen oder sich stundenlang in die Maske zu setzen, um zu Hawking zu werden. Er setzt quasi einfach die Brille auf und ist dieses Genie. Unglaublich.
Wenn Ihr die Gelegenheit habt, dann sehr Euch den Film an. Allein um Cumberbatchs Willen.

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