Vorübergehend Katzenmama V

Die letzte Woche als Katzenmutter. Ich bin erleichtert.

Zum Anfang der Woche hat mich Mr. C richtig Nerven gekostet. Die Kuschelrunde am Abend – sowohl die in der Küche als auch auf dem Sofa – hat er ausgelassen. Dafür hat er entweder mit den Blättern der Palme gespielt und sie dabei fast umgestoßen oder mit dem Ficus gespielt und versucht dran zu knabbern oder aber ist auf den Esstisch gesprungen wo der Gummibaum und ein Blumenstrauß stehen. Alles Dinge, die er nicht tun soll. Aber sag das mal einem übermütigen Kater.

Das Spiel

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Keine Ahnung was er da anvisiert

Das Spiel lief so: Mr. C kommt ins Wohnzimmer sieht mich auf dem Sofa sitzen, visiert den Esstisch an und ist … schwupps … oben. Ich rufe seinen Namen, greife im Aufstehen nach der Wassersprühflasche und mache 2 Schritte auf den Tisch zu. Er springt runter und läuft aus dem Zimmer. Zwei Minuten später das gleiche Spiel. Er guckt mich auch immer noch an, bevor er zum Sprung ansetzt und springt obwohl ich schon im Aufstehen begriffen bin, auf den Tisch. Und gleich wieder runter. Alle zwei Minuten das Gleiche. Eine gute Stunde lang. Ich bin fast ausgeflippt.

Oder aber ich sitze am Laptop und will die Montagsfrage beantworten. Mr. C ist aber der Meinung er muss sich mit dem Ficus und der Palme beschäftigen. Auch hier immer wieder aufstehen, Tier von den Pflanzen wegscheuchen, wieder hinsetzen. Alle paar Minuten. Wer da die Nerven behält ist für mich ein Heiliger.

Dazwischen immer wieder hören, ob er in einem anderen Zimmer gerade an einem Türrahmen kratzt. Aber meist ist es „nur“ die Wand oder eine seiner heißgeliebten Pappen.
Mitte der Woche sitzen wir wieder einträchtig abends auf dem Sofa.

Schon wieder das Futter

Nach wie vor ist das mit dem Fressen bzw. dem Futter nicht so einfach. Fisch lässt er gern stehen. Aber eben nicht immer. Huhn mag er grundsätzlich, in Ausnahmefällen aber dann doch nicht. Rind ist so ein Mittelding. Frisst er mal und mal nicht, kommt auch ab und an mal retour. Gleich zurück in den Napf. (Das war diese Woche gottseidank nur einmal der Fall.) Seither hab ich es wieder vermieden. Nur Truthahn mit Kartoffeln mag er immer.

Ich hab übrigens auch den Tipp von Ulrike ausprobiert, das abgelehnte Futter erstmal wegzunehmen, im Kühlschrank zu lagern und später wieder vorzusetzen. Funktioniert leider nicht. Er mags trotzdem nicht. Auch wenn er das gleiche Zeug 3 Tage vorher gefressen hat.

Keine neuen Geschenke

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Auf der Suche nach Leckerlis

Geschenke von draußen wie das Gras der letzten Woche, habe ich ihm dieses Mal aber nicht gemacht. Das ist einfach der Witterung geschuldet. Es war kalt und nass, hat sogar geschneit (wenn auch nicht viel). Ich glaube, das bekäme ihm nicht sonderlich gut. Wir haben nur zusammen aus dem Fenster geguckt und die Schneeflocken beobachtet. So blöde das klingt, ich hätte ihn schrecklich gern mit raus genommen und ihm die Welt außerhalb der Wohnung gezeigt. Mit all den vielen Gerüchen und dem Wind und der Sonne und dem Regen und dem Gras unter den Pfoten oder dem Asphalt oder Dreck und Pfützen und so. Selbst wenn es nur an der Leine gewesen wäre und bei gutem Wetter. Keine Ahnung, ob sein Besitzer das mit ihm macht. Ich wünsche es dem kleinen Kerl.

Freitag Abend habe ich mich nochmal königlich amüsiert über sein Spiel mit einer Papiertüte. Es sind halt oft die kleinen Dinge, die Tieren (und oft auch Menschen, wenn wir ehrlich sind) Spaß machen.

Wieder allein – erstmal Durchlüften

Seit gestern Mittag habe ich meine Wohnung wieder für mich. Nach ein wenig hin und her, wurde Mr. C schließlich abgeholt samt seiner Näpfe, dem Katzenklo und Futter und dem angesammelten Spielzeug. Alles sehr unspektakulär.
Als erstes habe ich anschließend alle Fenster und Türen aufgerissen, um ordentlich durchzulüften. Mit Mr. C konnte ich ja immer nur ein Fenster öffnen, wenn die Zimmertür geschlossen war.
Jedenfalls bin ich erleichtert, dass bei mir wieder Ruhe eingekehrt ist und sich meine Gedanken nicht mehr (hauptsächlich) um den Katzenbesuch drehen. Ich kann meine Wäsche wie gewohnt waschen und aufhängen, wieder in Ruhe und alleine aufs Klo gehen und denke nicht mehr ängstlich an meine Tapete. Und ich kann ohne schlechtes Gewissen später heimkommen und ohne Bedenken meine Arbeitsplatte (nach einer Grundreinigung) wieder zum Kochen benutzen.

Aber ja, mitunter wird es mir bestimmt fehlen auf dem Küchenfußboden zu hocken und zu schmusen. Oder auf dem Sofa zu hocken und ein pelziges Etwas setzt sich auf meine Brust um dort zu schnurren und zu dösen. Und na klar werde ich auch wehmütig dran denken, wie er gespielt hat mit den Dingen, die ich ihm gebastelt/mitgebracht habe: dem Fummelbrett, den Klopapierrollen voller Leckerlis, das Gras in der Kiste oder einfach nur das Wollknäuel.

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So behalte ich ihn in Erinnerung

Mr. C´s Zukunft

Und es tut mir auch leid, zu wissen, dass ihn jetzt kein liebevolles Heim bei seinem Besitzer erwartet und er wieder in geordnete Verhältnisse kommt. Wie ich während des Abholens erfahren habe, wird Mr. C jetzt in der unbewohnten Wohnung seines Besitzers untergebracht und in ca. 14 Tagen bekommt er ein komplett neues Zuhause bei anderen Menschen. Ich gestehe das schmerzt mich. Wenn auch nicht so sehr, um zu sagen er kann noch bei mir bleiben. Denn nächste Woche bin ich für 5 Tage weg und so lange kann ich ihn nicht alleine lassen. Es ist doof, dass ich jetzt ein schlechtes Gewissen habe, weil ich auf seine Abholung gedrängt habe.

4 Gedanken zu “Vorübergehend Katzenmama V

  1. Och menno… Mein Herz weint da mit! So ein süßer Fratz. Erinnert mich schon so stark an unseren Walleewutz, so drollig, kasperig…. Hoffentlich ist sein neues Zuhause dann eins für immer und er wird dann da mit Liebe und Geduld überschüttet!

    Hab kein schlechtes Gewissen, ich finde, Du hast so viel Herz bewiesen, wenn man das so sieht, wie Du Dich bemühst hast!!!

    Ich drück ihm die Daumen!

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